Versuche doch in der Nähe einer alten Lindenallee oder in einem verwilderten Park einen Sämling einer "ostdeutschen" Winterlinde zu finden. Diese können extrem kleinblättrig und spätblühend sein und unterscheiden sich meiner Meinung nach deutlich von denen, die aus den nordwestdeutschen Baumschulen kommen.
Danke für den Floh im Ohr.
Eine Lindenallee ist gefunden, ein Blick aus dem Küchenfenster genügte. Einige der Straßenlinden (Pflanzung um 1904) weisen mittlere Blattspreiten von nur 6 cm auf, was ich auf Standort und Baumzustand schob. Kann das dieser Ost-Typ sein? Ich habe keine Ahnung, ob die Blüte vergleichsweise früh oder spät ist, für mich eben "lindentypisch". Leider stehen Sommer- oder Hybrid-Linden dazwischen. Die unterscheiden sich von den kleinblättrigen z.B. durch deutlich späteren Blattfall.
Bleibt die Frage nach der Vorgehensweise. Die selten anzutreffenden Sämlinge im Garten sehen meist nach T. platyphyllos aus, habe ich aber noch nie genauer untersucht. Stockausschlag gibt es reichlich, und da ich keine Ahnung habe, wie wahrscheinlich es ist, am Ende eine T. x europaea im Garten zu haben, müsste ich wohl mehrgleisig fahren, d.h. vegetativ und generativ vermehren, und den geeignetsten Klon auswählen - oder die nächste Forstbaumschule mit autochthonen Ost-Winterlinden aufsuchen.