Ich finde hier im ehemaligen Garten von meiner Oma auf der Wiese bzw. in den Staudenhorsten auch immer wieder dieses dünne Narzissenlaub, ob es nun "verhungerte" Zwiebeln (sei es durch versehentliches Abmähen, starke Konkurrenz oder Nährstoffmangel) oder Sämlinge sind, weiß ich leider nicht.
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Grundsätzlich denke ich jedenfalls, dass sich die Narzissen zwar langfristig durchaus in solchen Wiesen behaupten können, aber es dauert doch eine ganze Weile, bis sie sich etablieren, und viele Sämlinge werden auf der Strecke bleiben. Bis die erste Blüte erscheint, wird es auch unter günstigen Bedingungen wohl sechs, sieben Jahre dauern, und auf das erste Blühjahr wird sicher noch der eine oder andere Aussetzer folgen, bis die Zwiebel wirklich dick genug ist.
Man muss unterscheiden zwischen diesen beiden Unterarten von Narcissus pseudonarcissus und den vielen "normalen", großblumigen Garten-Narzissen!
Um 2000 rum habe ich auch normale Gartensorten von Narzissen an 3 Stellen einfach so in die Wiese gepflanzt, 2 Sorten behaupteten sich gut, blühten auch jedes Jahr gleich gut, eine Sorte baute schnell ab.
Von der zweiten Sorte habe ich die letzten 2 Jahre soweit alle Zwiebeln wieder ausgestochen, weil sie mir nun zu plump in der Wiese sind, von der dritten Sorte stehen sie noch alle, blühen auch weiter jedes Jahr - hier ohne je gedüngt worden zu sein.
Bestocken aber auch nicht massiv und haben sich nie versamt.
Es geht schon, normale Gartennarzissen auch in Rasen oder Wiese anzusiedeln, wenn man das Laub beim Mähen stehen lässt, bis es gelb wird, vielleicht auch mal ein bisschen düngt.
Lucenz und Bender haben tausende ursprüngliche Schnittblumennarzissen so gepflanzt in ihrem Garten und in vielen Städten stehen Gartennarzissensorten im Verkehrsbegleitgrün.
Allerdings breiten diese Sorten sich nicht wirklich über Samen von alleine aus, zumindest habe ich davon noch nicht gelesen oder gehört.
Erst später stieß ich auf die (angeblich) so gut verwildernden Narcissus pseudonarcissus ssp. lobularis und ssp. obvallaris, von denen es ja Wildvorkommen in Wiesenlandschaften gibt.
Aber es scheint ein bisschen kniffliger zu sein als bei Elfenkrokussen, Schneeglöckchen, Winterlingen....
An einer Stelle, wo ich 2010 50 Zwiebeln gesetzt hatte, blühten 2011 um die 30, 2016 und 2017 nur noch eine einzelne, dieses Jahr auf einmal wieder 14 und es sind viele nichtblühende Sämlinge präsent