Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)
Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
20. April 2024, 01:09:58
Erweiterte Suche  
News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)

Neuigkeiten:

|17|9|Charme ist das, was manche Menschen haben, bis sie beginnen, sich darauf zu verlassen. (Simone de Beauvoir)

Seiten: 1 [2]   nach unten

Autor Thema: reiner kompost als pflanzerde. ja oder nein?  (Gelesen 20458 mal)

Honey

  • Jr. Member
  • **
  • Offline Offline
  • Beiträge: 136
  • NW-Brandenburg
Re: reiner kompost als pflanzerde. ja oder nein?
« Antwort #15 am: 12. Dezember 2015, 15:18:27 »

Ich hatte mal vor Jahren, als ich noch in der Stadt lebte und gärtnerisch völlig unwissend war, auf der Dachterasse große Plastikcontainer, die mit Kompost aus einer Kompostieranlage gefüllt waren. Darin wuchs eine bunte Mischung - von Iris Barbata über Ligularien bis hin zu einer stattlichen Eberesche und einigem mehr ...
Als zwei Jahre später der Umzug aufs Land anstand, habe ich alles ausgegraben und mitgenommen. Die Pflanzen hatten sich im Kompost leidlich gut entwickelt, sogar die Iris hatte es überlebt.
Aus heutiger Sicht würde ich den Kompost auf jeden Fall mit einem wasserspeichernden Substrat mischen, denn pur verwendet ist er immer ziemlich schnell ausgetrocknet. Und die Auswahl der Pflanzen wäre natürlich eine andere. Und natürlich bin ich mir inzwischen darüber bewusst, dass die Kübelpflanzen und Pflanzen in offenem Gartenboden zwei völlig verschiedene Angelegenheiten sind :)

Die Container waren übrigens durchsichtig. Auf den Innenseiten hatte sich schon nach kurzer Zeit eine dicke grüne Moosschicht gebildet. Ein Effekt, der weder beabsichtigt noch sonderlich dekorativ war >:( ;)
Gespeichert

RosaRot

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 17455
  • Regenschatten Schattenregen 7a 123m
Re: reiner kompost als pflanzerde. ja oder nein?
« Antwort #16 am: 31. März 2023, 20:02:01 »

Ob das hier der passende Faden für meine Frage ist?
Auf die Schnelle fand ich keinen besseren.

Kurz und gut folgendes:
Ich brachte heute Efeuschnittgut zur Grünschnittannahme, dort bot man mir an, doch etwas Kompost mitzunehmen. Klar, warum nicht, kann man ja mal testen, kommt aus einer zertifizierten großen Anlage und wird in einer einmonatigen Aktion in Kleinmengen abgegeben, wenn man dort Grünschnitt abgibt. Da der eigene Komposthaufen außer Kompost auch jede Menge neue Pflanzen aller Art produziert könnte man ja versuchen für bestimmte Zwecke diesen städtischen zu nehmen.

Füllte also etwas ab und nahm es mit. Der Kompost ist dunkelbraun,  feinstückig bzw. fasrig, aber nicht Krümelerde.  Ich roch dann schon im Auto, dass der Kompost nicht nach Erde sondern wie Bokashi riecht, also säuerlich. Kann ich den schon nehmen um ihn hier und da hinzukrümeln (auf dem Grab z.B., da ist gar kein guter Boden) oder ist er zu frisch oder oder...???
(Ein paar Fressern habe ich schon etwas hingekrümelt in homöopathischer Dosis, da es weiter regnen soll sicher kein Problem.)

Was meinen die Kompostexperten?
Gespeichert
Viele Grüße von
RosaRot

thuja thujon

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 16856
  • Naturraum 22; Klimazone 8b/9a
    • BI Trassenwald
Re: reiner kompost als pflanzerde. ja oder nein?
« Antwort #17 am: 31. März 2023, 20:54:07 »

Prinzipiell halte ich nicht viel von solchen Schnellkomposten.
In geringen Dosen kann man den mal verteilen, ja.

Aufschluss über die Schadwirkung gibt ein Kressetest.
Dauert nicht lange, aber man kann dann besser einschätzen, ob man die Beete damit `beglückt´ oder doch eher die Kompostmiete nochmal für ein paar Wochen oder Monate bemüht.
Gespeichert
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität

lerchenzorn

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 18343
  • Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: reiner kompost als pflanzerde. ja oder nein?
« Antwort #18 am: 31. März 2023, 21:29:17 »

Ich würde ihn nicht direkt in den Wurzelraum von kostbareren Pflanzen geben. Mein Schlüsselerlebnis in mehrfacher Hinsicht war ein 10-Kubikmeter-Container voll Stadtkompost: Der sollte im Gegenzug für abzufahrendes Rodegut nur zur Hälfte mit Kompost gefüllt angeliefert werden. Das war dem Belader wohl unlogisch und er hat voll gemacht.  :P Davon liegen heute noch Hügel, die ich auf dem viel zu kleinen Grundstück anlegen müsste und es ist eine gute schwarze Gartenerde daraus geworden, in der das meiste gut wächst.

Als ich damals den Container geleert habe, roch das Ganze zwar nicht sauer, aber leicht klärschlammähnlich. Dieser Geruch war nach Entladen und Verteilen nach spätestens zwei Tagen verflogen, kam also nicht von tatsächlichen Klärschlammzusätzen. Ich vermute, dass die kompakte Lagerung im Container anaerobe Prozesse zur Folge hatte, die nach belüften gleich wieder abbrechen.
Gespeichert

RosaRot

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 17455
  • Regenschatten Schattenregen 7a 123m
Re: reiner kompost als pflanzerde. ja oder nein?
« Antwort #19 am: 31. März 2023, 21:53:04 »

Danke Euch!
Anaerobe Prozesse habe ich auch vermutet, konnte mir nur nicht erklären, woher beim Kompostieren in einer offenen Miete dieser Bokashi-Geruch kommt. (Meinen garen Bokashi  - also stückigen Küchanbfall mit deutlichem Sauerkrautodeur - grabe ich so wie er ist ganz unten in die Tomaten- bzw.- Paprikakübel. Gerade den Paprika gefiel dies letztes Jahr ungeheuer, ich hatte richtig viele.)
An kostbare Pflanzen kommt der Kompost nicht - im Garten habe ich ihn hier und da verkrümelt (an Kaiserkronen z.B.), auf dem Grab werde ich etwas verteilen, den Rest sammle ich irgendwo separat, da kann er vererden.
Gespeichert
Viele Grüße von
RosaRot

thuja thujon

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 16856
  • Naturraum 22; Klimazone 8b/9a
    • BI Trassenwald
Re: reiner kompost als pflanzerde. ja oder nein?
« Antwort #20 am: 31. März 2023, 22:01:18 »

Im Trockengebiet muss man evtl drauf achten, dass der nicht beim entstehen schon brennfähig ist.

Also bei Torf kennt man es, dass wenn der mal wirklich ausgetrocknet war, nie wieder die ursprüngliche Menge an Wasser aufnehmen kann, egal wie intensiv man wässert. Und Humus vom Kompost in der Umwandlung merkt sich sowas auch. Es geht da um den Hydroxilierungsgrad und dass das molekular verankert ist mit der Hydrophobie.
Man bringt mit solchen Komposten also evtl nicht mehr Wasser in den Boden, sondern evtl auch weniger.
Gespeichert
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität

lerchenzorn

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 18343
  • Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: reiner kompost als pflanzerde. ja oder nein?
« Antwort #21 am: 31. März 2023, 22:21:11 »

Das kennen wir Sandgärtner nicht nur vom Torf. Mineralisierte Humusreste machen sandige Substrate extrem wasserabweisend, während reiner, gewaschener Sand Wasser meistens sehr gut aufnimmt. Aber: brennen gesehen habe ich den Kompost noch nicht. Es sei denn, Du meinst das Mineralisieren, ohne Flamme. Ist in der Stoffumsetzung ja zum Teil vergleichbar und zum Teil nicht zu verhindern.
Gespeichert
Seiten: 1 [2]   nach oben
 

Garten-pur.de Nutzungsbedingungen | Impressum | Datenschutzerklärung

Forum Garten-pur | Powered by SMF, Simple Machines
© 2001-2015 garten-pur. All Rights Reserved.
Garten-pur.de