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News: Wer sich in die Taxonomie begibt, kommt darin um! (pearl)
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16. April 2024, 17:33:53
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|13|10|Es gibt leicht verrückte Menschen, es gibt ziemlich verrückte Menschen und es gibt Purler.  :o :D ;D (Hausgeist)

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Autor Thema: Düngewirkung von Kompost  (Gelesen 3676 mal)

thuja thujon

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #30 am: 04. März 2024, 09:09:34 »

Wo bekommt man denn die Mengen Oberboden her, wenn man die Pflanzen verkaufen möchte?
Früher wurden Stauden Wurzelnackt gehandelt.

Zudem ist das Gewicht von Boden zu hoch für Transport und Mitarbeiter, die rücken und topfen müssen.

Müsste alles einen Hobbygärtner nicht interessieren. Der steht aber vor dem Problem, das bindige Böden im Topf ihren günstigen Garezustand verlieren. Lehmpapps wird schnell ein undurchdringlicher Klumpen in der Kübelkultur. Krümelgefüge wird schnell zu Plattengefüge, wenn man den Boden nicht ausreichend pflegt.
Wir benutzen in der Firma LUFA Standardboden, relativ sandig. Und die neuen Mitarbeiter bekommen erstmal einen Kurs, wie man richtig gießt.
Der Boden wird nach Benutzung Kompostiert und vor der nächsten Verwendung gedämpft. Das wäre für eine normale Gärtnerei finanziell untragbar.
https://www.lufa-speyer.de/index.php/dienstleistungen/standardboeden

Topfsubstrate, da ist man anderes gewöhnt, und Substrate sind nun mal kein Boden/Erde.
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hobab

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #31 am: 04. März 2024, 20:23:25 »

Thuja, wir benutzen seit vielen Jahren Humusboden im Sinne von Oberboden mit Humus aus dem Kompostierwerk untergemischt. Hole ich mir mit dem Transporter, das ist also wirklich kein Problem. Leider ist das Verhältnis Humus zu Oberboden nicht ganz optimal. Trotzdem wachsen die Pflanzen eigentlich gut drin. Wenn ich vergleiche zu den kommerziellen Blumenerde mache, würde ich sagen, dass die Düngung nicht ganz so optimal ist, dafür können die Pflanzen aber mehrere Jahre in der Erde stehen. Also funktioniert es schon - was schwierig ist, ist natürlich das  ich nicht für jede Lieferung ein Gutachten machen lassen möchte und auch gar nicht die Möglichkeit habe so spezifisch nachzudüngen wie eigentlich erforderlich. Beziehungsweise eben, wie ich zu hohe Dünger und Salzanteile wieder wegkomme. Vermutlich ist Sand das Mittel der Wahl, der ist aber nun wirklich relativ schwer…
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thuja thujon

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #32 am: 05. März 2024, 08:14:15 »

Thuja, wir benutzen seit vielen Jahren Humusboden im Sinne von Oberboden mit Humus aus dem Kompostierwerk untergemischt. Hole ich mir mit dem Transporter, das ist also wirklich kein Problem.
Ich meinte nicht technisch problematisch sondern moralisch problematisch. Technisch ists auch kein Problem ein Torfsubstrat oder Cocopeat zu beschaffen.
Der Boden muss ja irgendwo herkommen. Ich gebe meinen Gartenboden nicht her und Baugrubenaushub mit Hausbau als Grundlage für Containersubstrate, naja, das kanns nichts ein mit der Versiegelung der Landschaft.
Boden ist zu schützen, weil unvermehrbar.

Die Jungpflanzen hier, da gehen pro Anzuchtbetrieb 5 und mehr Millionen Setzlinge durchs Hoftor, da braucht es ein paar Kubikmeter Substrat.
Mit 30% alternative Rohstoffe kann man da noch was machen, aber dann ist auch schnell Schluss, weil es gewisse Anforderungen an die Jungpflanzenqualität gibt, die nicht unbedingt für jeden Hobbygärtner gleich ersichtlich oder verständlich sind. Das ist was anderes als eine übrige Staude im Container mit einer Schaufel Mutterboden aus dem Garten zu parken.

Zu hohe Salzanteile losbekommen: mit weichem Wasser durchdringend gießen, so das überschüssige Salze mit dem Drainwasser ausgewaschen werden. Bei zu hohen pH-Werten etwas Salpetersäure oder Schwefelsäure zugeben.
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thuja thujon

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #33 am: 08. März 2024, 12:32:37 »

Ich habe gestern in einem anderen Garten eine Wasseruhr eingebaut, da bin hier vorbei gelaufen.
Ist das womöglich etwas zu viel Dünger? War man da nicht etwas zu großzügig?
Wenn das weiße Kompost wäre, genau die richtige Menge.
Leider ists kein Kompost. Und der Gärtner tut sich damit ebenso wenig einen Gefallen, wie es der Gärtner mit Kubikmeterweise Kompost tut.

Nebenbei bemerkt: die positiven Eigenschaften von Kompost bzw Humus für die Bodenstruktur, das Wasserspeichervermögen usw, das ist bereits mit 4% Humusgehalt voll erreicht. Mehr braucht man den Humusgehalt nicht anheben und es macht auch keinen Sinn.
Der Boden muss nicht zu 20% aus Kompost bestehen. Boden ist kein Substrat!
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Ayamo

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #34 am: 03. April 2024, 17:46:10 »

Krass!  :o

hast du eine Idee, was es ist?
Kalkstickstoff oder Kalimagnesia?
 
Hier war das früher in manchen Gärten hellblau... das wird weniger, dafür geht´s fast nicht mehr ohne Hochbeet.
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ringelnatz

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #35 am: 03. April 2024, 18:23:26 »

Kalkstickstoff sieht anders aus. Anthrazitfarbene kleine Kügelchen.
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thuja thujon

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #36 am: 04. April 2024, 09:47:36 »

In der Zwischenzeit habe ich die Pächterin gefragt, was es ist. Sie sagt Perlite. Soll da obendrauf liegend den Boden lockern. Ich hätte es nie als Perlite erkannt, es fliegt auch nicht weg. Nun ja.

Gestern an einem anderen Garten vorbeigelaufen, das Bild ist leider zu typisch.
Man sieht eine viel zu großzügige Auflage Kompost vom Kompostierwerk. Der hohe C-Anteil wird den freien Stickstoff im Boden dieses Frühjahr erstmal festlegen. Da sollte man also nicht mit üppigen Pflanzenwachstum rechnen. Was von solchen großzügigen Nährstoffgaben aber profitiert sind Tiefwurzler wie Distel. Die sammeln den Herbst-Stickstoff ein, der in die Tiefe gespült wird. Die Disteln freuen sich sowieso über den verdichteten Boden, laufen mit ihren Rhizomen an den Verdichtungshorizonten entlang, freuen sich dort über Wasser und die ungenutzten Nährstoffe.

Wollte man die losbekommen, sollte neben dem ausstechen erstmal die Verdichtung beseitigt werden, der Boden in einen guten Garezustand versetzt werden und im Spätsommer Gründünger ausgesät werden. Das der Stickstoff eben nicht bis zu den tiefen Wurzeln kommt sondern oben in der Gründüngermasse gebunden wird. Diese einarbeiten, für den Humusgehalt im Boden und für das Bodenleben. Und im Frühjahr steht der im Gründünger gebundene Stickstoff auch wieder dem Gemüse zur Verfügung, man kann also eine üppige Entwicklung der Pflanzen erwarten.
Es hilft also nicht immer, nur die organische Masse im Boden zu erhöhen, man muss auch das C/N-Verhältnis beachten. Und ohne N kein Humusaufbau. 
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tomma

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #37 am: 04. April 2024, 10:15:27 »

Ich habe 3 Kompostsilos, deren Inhalt ich in diesem Frühjahr auf ca. 1300 qm Gartenfläche verteilt habe, dazu weitere 2 Big Bags Laubhumus. Zwei Silos sind schon wieder gefüllt, mit restlichem Herbstlaub und Staudenschnitt. Beim Ausbringen streue ich immer Hornspäne dazu, wenn ich nicht zuvor schon Stickstoffhaltiges (z.B. Hühnermist) mit kompostiert habe. Wenn ich Deine Berechnung richtig verstehe, ist mein Garten mit Kompost überversorgt. Wie soll ich Deiner Ansicht nach den ständig "nachwachsenden" Kompost verwenden?
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thuja thujon

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #38 am: 04. April 2024, 10:48:46 »

3 Kompostsilos a 1000 Liter macht 3 Liter pro Quadratmeter für die 1000m² und für die restlichen 300m2 2 Bigbags Laubkompost sind auch ok da Laubkompost nicht die Nährstoffdichte wie Grünschnittkompost oder Küchenabfallkompost hat. Ich sehe da also keine Überschreitung. Und wenn die Bäume aus der Tiefe Nährstoffe für ihr Laub ziehen und das kompostiert wird und zurück auf die Oberfläche geht, dann ist das der normale Zyklus von Bäumen, die eben die Bodenoberfläche mit Nährstoffen aus der Tiefe anreichern. Den kann man schlecht verhindern.

Die Überschreitung ist auch eher weniger gegeben, wenn man das, was man aus seinem Garten kompostiert, wieder in seinem Garten ausbringt. Da dreht man die eigenen Nährstoffe im Kreis.
Wenn man zu seinen 2 Schubkarren noch 2 Schubkarren vom Nachbarn mit dazu nimmt und den Kompost davon nur bei sich verteilt, dann konzentriert man bei sich auf. Phosphat geht nun mal nicht verloren wie Stickstoff. Deswegen sind auch die Hornspäne völlig ok.

Hühnermist, tja, auch wieder sowas, wo der Phosphatgehalt den Einsatz limitiert. Wenn man Hühnerfutter zukauft statt selbst anbaut, bleibt Phosphor und Kali aus dem zugekauften Futter am Schluss auf der Fläche und reichert diese eben an.
Und der, der das Hühnerfutter angebaut hat, kauft um seinen Verlust auszugleichen Dünger vom Hersteller, der die Nährstoffe vom zB. Bergwerk holt. Und wenn wir die Hühnereier oder Hühner essen, gehen die Nährstoffe den Bach runter ins Meer oder Klärschlamm.
Das ist der Nährstoffkreislauf, der nicht geschlossen ist, sondern Probleme macht.

Den zu ändern ist aber brutal schwierig und eine Gesellschaftsaufgabe.
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ringelnatz

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #39 am: 05. April 2024, 20:44:37 »

bisschen OT, aber wird Phosphat nicht mit Eisen ausgefällt in der Kläranlage?
Was wird denn dann damit gemacht - könnte man das nicht entsprechend aufbereitet als Dünger verkaufen?

edit: ja, es geht:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Berliner_Pflanze_(Düngemittel)
« Letzte Änderung: 05. April 2024, 20:50:01 von ringelnatz »
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