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|9|8| Wenn ich mir den Wetterbericht so angucke, ist es morgen vergossen, wenn es nicht schon vorher verdampft. :P  (AndreasR im August 2018)

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Autor Thema: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?  (Gelesen 150084 mal)

dmks

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #540 am: 20. Januar 2018, 22:07:19 »

Und extensive Wiesen neben Bunddesbahngleisen haben  auch kein Chance -- siehe Glyphosatfaden !

 :-\ Und warum nicht? Die Bahn verwendet Glyphosat, was aber keine Auswirkungen auf die anliegenden Flächen hat.
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bristlecone

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #541 am: 20. Januar 2018, 22:12:30 »

Die entgegengesetzte Reaktion , nämlich mehr Bäume pflanzen, wäre richtig

Siehe den Thread "Baumsatzung" - das hat die hiesige grün geführte Landesregierung innerorts gerade de fakto massiv erschwert.
Die Auswirkungen dieser Änderung sind weitaus weitreichender als die Verwendung von Glyphosat, nur sind sie nicht so kampagnentauglich.
« Letzte Änderung: 20. Januar 2018, 22:14:37 von bristlecone »
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polluxverde

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #542 am: 20. Januar 2018, 22:45:49 »

@bristlecone, da stimme ich dir zu, grüne Regierungsarbeit hat schon lange nichts mehr mit grünen Basisdenken zu tun, auch hier in Bremen, wo sich gerade  eine Reihe BI zusammenschließen, um 2019 bei der Bürgerschaftswahl anzutreten.
Die Gefahr , die von Bäumen ausgeht, wird idR  - besonders nach Stürmen wie gerade " Friederike " - zu emotional, hysterisch und realitätsfern beurteilt. Denn die Gefahr und auch der volkswirtschaftliche Schaden, der von einem umstuerzenden Baum oder einem
herunterfallenden Ast ausgeht, ist vergleichsweise gering, wenn man die Gefahren und die Kosten betrachtet, die zB  vom motorisierten
Individualverkehr ausgehen.

@dmks, "keine Chance " ist evtl etwas übertrieben. Ich sehe nur die Flächen / Böschungen etc an der Bahnstrecke zwischen Bremen-
Nord und Bremen Hbf vor mir, wo ganzjährig so gut wie kein Kraut eine Chance hat, und das sehe ich eben nicht nur in direkter Nachbarschaft der Gleiskörper, sondern ( geschätzt ) 6-7 m daneben. Ich habe ehrlich gesagt aber  noch nie Bedienstete der Bahn
beim Ausbringen von Glyphosat gesehen, weiß also nicht, wie gewissenhaft sie dabei mit der Substanz umgehen.
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Staudo

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #543 am: 20. Januar 2018, 22:48:01 »

Mit Glyphosat lässt sich fast zentimetergenau arbeiten. Wenn 6 Meter neben dem Gleiskörper nichts wächst, ist 6 Meter neben dem Gleiskörper gespritzt worden.  ;)
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bristlecone

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #544 am: 20. Januar 2018, 22:50:14 »

Der Gleiskörper selbst wird, soweit ich weiß, von der Strecke selbst vom Zug aus gespritzt.
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dmks

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #545 am: 20. Januar 2018, 22:53:31 »

Es fährt ein Zug nach nirgendwo...
https://www.handelsblatt.com/technik/energie-umwelt/glyphosat-groesster-einzelverbraucher-ist-die-bahn/13607880-2.html

Daraus zitiert:

"In einem Bereich von knapp sieben Metern rings um die Bahntrasse wird daher gespritzt. Einmal im Jahr sendet der Konzern dafür spezielle Spritzzüge aus, auf alle Gleise des Landes. Der Glyphosat-Express besteht aus zwei Lokomotiven, drei Tankwagen, zwei Versorgungswagen und dem Applikationswagen, von dem aus gespritzt wird. Mit 40 Kilometern in der Stunde ist er unterwegs und in den normalen Fahrplan eingebunden.

Gerhardt selbst würde auf diese Touren gerne vermeiden. „Wenn es möglich wäre, würde ich am liebsten ganz ohne chemische Verfahren auskommen“ sagt der studierte Forstwirt, der seine Aufgabe als Verantwortlicher für „Vegetationsmanagement“ als Auftrag zum Umweltschutz interpretiert. Aber selbst Gerhardt sagt: „Ich sehe derzeit nicht, wie das ohne Auswirkungen auf Ökologie und Streckenverfügbarkeit möglich sein sollte."
« Letzte Änderung: 20. Januar 2018, 22:55:51 von dmks »
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bristlecone

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #546 am: 14. Februar 2018, 09:05:22 »

Zitat von: thuja thujon
...Es kann kein Argument sein, auf verträgliche und aromatische Äpfel zu verzichten, weil man unrelevante Mittelrückstände mit empfindlichster Meßtechnik drin nachweisen könnte...

Irrtum, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln sind nicht zu tolerieren, in welche Menge auch immer. Denk doch bitte einmal darüber nach, das auch minimale Rückstände, wie von DDT, Atrazin oder Neonicotinoiden langfristige Auswirkungen auf Ökosysteme haben können. Selbst Kupfer ist im Ökolandbau nicht unumstritten.
Zu Bedenken ist auch, das die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, wie z.B. Glyphosat vielleicht nicht unbedingt toxisch auf ein Wirbeltier wirken wird, aber dafür die Nahrungsketten vieler Arten drastisch beeinflussen und damit zum Artenschwund führen kann.

Mal ganz ketzerisch: In den 1970er Jahren, z. T. bis weit in die 1980er hinein, hatten wir DDT, Lindan und andere chlororganische Pestizide mit hohem Anreicherungspotential und schlechter Abbaubarkeit, dazu diverse hochtoxische Phosphorsäureester wie E605, Herbizide wie etwa Chlorat ("Unkraut-Ex"), die alle aus gutem Grund verschwunden sind.
Allerdings: Die Vielfalt der Kulturlandschaft war damals deutlich höher, die - seit einigen Monaten in aller Munde befindliche - Artenvielfalt auch.
 
Ich fürchte wirklich, wenn der Naturschutz nicht von dieser Schiene runterkommt, dass alles, was irgendwie mit "Chemie" zu tun hat, "nicht zu tolerieren" ist, wird er sich weiter selbst marginalisieren.
Man kann immer wieder die nächste Sau durchs Dorf treiben, dass nun schon wieder Spuren von Rückständen von ... in ... gefunden wurden und damit immer neue mediale Aufmerksamkeit erzeugen. Man muss allerdings immer weiter an der Eskalationsschraube drehen.

Wir können Glyphosat verbieten, als nächstes dann die Neonicotinoide, dann wird sich, da bin ich mir sicher, schon Weiteres finden, und so weiter, immer weiter.
 
Ein Konzept ist das nicht, und dem Naturschutz hilft es nicht im Geringsten.


« Letzte Änderung: 14. Februar 2018, 09:51:52 von bristlecone »
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Staudo

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #547 am: 14. Februar 2018, 09:42:53 »

Ich möchte die Anregung von Thuja Thujon aufgreifen und plädiere für ein selektives Eisenverbot an Feldrainen und auf Magerwiesen: kein Pflug mehr, dafür zweimalige Mahd im Jahr.
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Mediterraneus

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #548 am: 14. Februar 2018, 16:12:21 »

Mit einer (Eisen-)Sense?
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Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung

Staudo

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #549 am: 14. Februar 2018, 18:05:15 »

Das muss nicht mal sein. Wichtig ist, dass überhaupt gemäht wird.  ;)
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lerchenzorn

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #550 am: 24. Februar 2018, 08:07:03 »

Ich bin gerade noch einmal auf einen Begleittext zur Roten Liste gefährdeter Tiere und Pflanzen in Schweden gestoßen. Der Absatz zu den wichtigsten Gefährdungsursachen nennt an erster Stelle die wuchernde Sukzession als eine der größten Bedrohungen für die Artenvielfalt, und zwar in offenen wie in bewaldeten Lebensraumtypen. Das liege nicht allein am Rückzug der Wiesen- und Weidenutzung, sondern auch am Mangel an Störungen, wie Feuer und Überflutung. Aufforstungen, Düngung, Entwässerung und ein Wandel zu wärmeren und trockeneren Klimabedingungen beschleunigen die Sukzessionen ebenso.

Hervorgehoben wird die Bindung sehr vieler Arten an Lebensraum-Mosaike oder Ökotone, gradueller Übergänge zwischen Nutzungstypen und Nutzungsweisen, deren Erhalt die Zusammenarbeit verschiedener Sektoren erfordere.

Das alles kann man für Deutschland vollständig übernehmen, findet es in deutschen Texten aber selten so klar und deutlich.

Ausdrückliche Kritik an den aktuell betriebenen Landnutzungen finde ich in dem kurzen Text nicht. Sie ergibt sich indirekt. Es wirkt, als hätte man sich auf eine durchweg positive Formulierung verständigt.
« Letzte Änderung: 24. Februar 2018, 08:45:22 von lerchenzorn »
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bristlecone

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #551 am: 24. Februar 2018, 08:32:29 »

Vermutlich deckt sich diese Beschreibung mit der persönlichen Beobachtung, die viele von uns über all die Jahre und Jahrzehnte gemacht haben.

Ich selbst erinnere mich an Flussaltarme, Übrschwemmungsfächen, nicht in normierte Ufer gezwängte Flüsse, unverrohrte Bachläufe, Tümpel in der Feldflur, aufgelassene, aber nicht mit Müll zugeschüttete Kiesgruben, ungenutzte Strandabschnitte, nicht eingedeichte Wattflächen, kleinteilige Knicklandschaften, ungedüngte Wiesen, auf denen Kühe grasten, halbwegs ungestörte Uferbereiche von Seen, Niedermoore und Reste von Hochmoorflächrn, oligotrophe Gewässer und und und.
Das meiste davon ist beseitigt, begradigt, nivelliert.

Wie holt man wenigstens Teile davon zurück?
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lerchenzorn

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #552 am: 24. Februar 2018, 15:24:35 »

Mal ganz ketzerisch: In den 1970er Jahren, z. T. bis weit in die 1980er hinein, hatten wir DDT, Lindan und andere chlororganische Pestizide mit hohem Anreicherungspotential und schlechter Abbaubarkeit, dazu diverse hochtoxische Phosphorsäureester wie E605, Herbizide wie etwa Chlorat ("Unkraut-Ex"), die alle aus gutem Grund verschwunden sind.
Allerdings: Die Vielfalt der Kulturlandschaft war damals deutlich höher, die - seit einigen Monaten in aller Munde befindliche - Artenvielfalt auch.

Ist schon etwas her, dass Du das geschrieben hast. Trotzdem. Das kannst Du wirklich nur als Provokation gemeint  haben, denn die Tatsachen und Zusammenhänge sind andere.
Die 1960er und 1970er Jahre waren die des stärksten Verfalls der Artenvielfalt. DDT, Lindan & Co. waren daran bei weitem nicht allein "Schuld". Ihr Einsatz hatte damals aber immense negative Auswirkungen.
« Letzte Änderung: 24. Februar 2018, 15:28:19 von lerchenzorn »
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lerchenzorn

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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #553 am: 24. Februar 2018, 15:48:09 »

... Wie holt man wenigstens Teile (der verlorenen Natur) ... zurück?

So, wie es einmal war, als landschaftsprägende Selbstverständlichkeit, wird der natürliche Reichtum nicht wieder kommen. Prinzipiell ließe sich Artenvielfalt auch auf kleinerer Fläche erhalten, wenn es dort konsequent geschehen würde und vernetzende Prozesse (nicht nur scheinbar vernetzende Strukturen) ablaufen könnten. Prioritäre Ausrichtung von 10 % der Land- und Forstwirtschaftsfläche auf Biotop- und Artenschutz - das heißt, absoluter Vorrang vor Nutzungsinteressen, aber innerhalb der bestehenden Nutzungsweise (Grünland, Acker, Wald ....), wäre ein Ansatz. Zur Zeit liegt dieser Anteil im Promillebereich, im Grünland etwas höher.

Solange sich das nicht ändert, ist Natur- und Landschaftsschutz auf befristete Projekte und unterfinanzierte Almosen-Programme angewiesen, die hoffentlich möglichst lange nachwirken.

Beispiele gibt es viele. Vielleicht stelle ich demnächst einmal ein paar zusammen.
« Letzte Änderung: 24. Februar 2018, 15:49:52 von lerchenzorn »
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?
« Antwort #554 am: 24. Februar 2018, 23:47:35 »

Mal ganz ketzerisch: ...

Ist schon etwas her, dass Du das geschrieben hast. Trotzdem. Das kannst Du wirklich nur als Provokation gemeint  haben, denn die Tatsachen und Zusammenhänge sind andere.
Die 1960er und 1970er Jahre waren die des stärksten Verfalls der Artenvielfalt. DDT, Lindan & Co. waren daran bei weitem nicht allein "Schuld". Ihr Einsatz hatte damals aber immense negative Auswirkungen.

und wieso hatte ich dann noch in den 1980er jahren unglaublich reichhaltige und insektenvielfältige naturerfahrungen, sowohl in/um berlin als auch in niedersachsen?
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