Es gab gerade eine wichtige Entscheidung für die Gebiete um das Rheinland-Pfälzische Mainz.
Hier ist der Obstbau traditionell stark in der Kulturlandschaft vertreten und dies hat zur Ausweisung von Naturschutzgebieten geführt. Bodenbrütende Wildbienen kommen hier zahlreich vor in den Herbizidstreifen unter den Bäumen auf den sandigen, trockenen Böden. Ohne diese Offenbodenhabitate und ohne die Pflege der Kulturlandschaft und der daraus folgenden Verbuschung würden die Wildbienen in ihrem Bestand gefährdet werden.
Da die amtliche Obstbauberatung und die praktische Anbauverbände scheinbar überzeugende Argumente vorbringen konnten, ist nun eine Ausnahmegenehmigung verhandelt worden, die es den Obstbauern erlaubt, gewisse Herbizide und Insektizide auszubringen. Gegen das eigentliche Anwendungsverbot aus Naturschutzgründen wird die Anwendung erlaubt mit dem Grund, die Naturschutzgebiete zu erhalten.
Pah. Schwer zu verstehen, wenn man die Situation nicht kennt.
Leider gilt das nur für 3 bzw 5 Jahre, was keinen Landwirt dazu veranlasst, neue Bäume zu pflanzen, weil es finanzieller Selbstmord wäre. Sie nicht zu pflanzen, wäre aber der Beitrag für das Aufgeben der Tradition eines ganzen Landstriches, und eben, wissentliche Zerstörung von Naturschutzflächen.
Deshalb soll nachverhandelt werden.
Siehe:
https://www.gabot.de/ansicht/bwv-obstbau-als-hotspot-der-artenvielfalt-erhalten-415608.htmlLeider fehlt es aber auch an allem anderem drumrum. Nicht nur an alternativen Wirkstoffen bezüglich Schadinsektenbekämpfung (diese brauchen wohl noch wenige Jahre, bis sie vom Amt bearbeitet und zugelassen werden), sondern auch der Staat/zuständiges Amt bezüglich Beratung ist seit Jahren kaputtgespart.
Ich denke, wenn man die Naturschutzgebiete mit den Wildbienenvorkommen und Co. um Mainz erhalten möchte, sollte man ab und an zu einer Frucht aus hiesiger Produktion greifen.
Unabhängig davon: der Mainzer Sand:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Sand