Ob es sie in der Steinzeit von Haus aus mal gegeben hat, ist heute unter Naturschutzgesichtspunkten wenig relevant. Erstens herrschte damals in Mitteleuropa ein anderes Klima als heute, zweitens wurden die Gemsen hier vor nicht mal hundert Jahren erst wieder eingeführt - und sind nicht wie Luchs und Wolf zugewandert.
Die jetzigen Luchspopulationen in D entstanden zumeist nicht durch eingewanderte Tiere sondern durch gezielte Wiederansiedelung.
Bekanntestes dieser Projekte ist vermutlich das Luchsprojekt Harz, hier der Menüpunkt
Wiederansiedelung.
Der Bestand ist seit der Ansiedelung im Oberharz zwischen 2000 und 2006 nicht mehr gefährdet und umfasst 2017 zwischen 90 (nach Angaben Luchsprojekt Harz) und ca. 150 Tieren(Beobachtungen der Harzer Jägerschaft) im Harz und mittlerweile auch im Harzvorland(in der Regionalzeitung unlängst zu lesende Zahlen) - der tatsächliche Bestand wird also irgendwo dazwischen liegen. Die Tiere wandern inzwischen weiter in Richtung Süden(Eichsfeld). Ein gezieltes Monitoring wie 2014/15 findet momentan aber nicht mehr statt, soweit ich weiß.
In Bayern wurden in den 1970er Jahren Luchse ausgewildert, konnten sich aber auf Grund der Ablehnung in der Bevölkerung und des daraus resultierenden Jagddruckes nicht etablieren. Im Böhmerwald gibt es eine aus Tschechien herüberwandernde Population.
Sehr gut entwickelt hat sich hier, interessanterweise auch im Harzvorland, der Bestand an Wildkatzen, der einmal sehr geschrumpft war. (Ursprünglich wurde ja angenommen, dass sie nur im dichten Wald leben, fern der Menschheit, dem ist aber definitiv nicht so. Eine Bekannte hatte vor einigen Jahren einen Wildkater im Garten...der wurde dann mit einer Falle gefangen (sehr schwierig) und woanders hin gebracht). Inzwischen findet man sie hier häufig, man muss nur wissen, wo.