...Als Leitarten in der Wiese würde ich zusammenfassen: Glatthafer und Knauelgras, dazu Scharfer Hahnenfuß, Bärenklau, Margerite, Rotklee, Labkraut, Sauerampfer. Quasi ein typisches Arrhenateretum elatioris
Dazu muss gesagt werden, dass unser Vorbesitzer hier eine Art innerstädtischer Landwirtschaft betrieben hat und so auch regelmäßig Schweinegülle aufbrachte. Das ist aber schon 25 Jahre her. In weiten teilen ist die Erde schöne fruchtbare Erde, nicht zu lehmig, aber gut wasserhaltend.
...
Seltsamerweise (und das habe ich in Natura noch nie so gesehen) wächst hier sehr viel Moos in der Wiese, an manchen Stellen sieht das aus, als bedränge das Moos das Gras. Müsste ich mal bestimmen, ich hab es bisher einfach als Eurynchium abgehakt. Was will mir meine Wiese damit sagen
...
Hey, das klingt ein bisschen wie meine Obstwiese!
Hast du kalkhaltigen Boden?
Wenn du erst 2015 angefangen hast, stehst du ja ganz am Anfang - und bist wirklich ein bisschen ungeduldig
Nach jetzt fast 10 Jahren Ansaaten ist meine Wiese immer noch in der Entwicklung, offensichtliche erste Erfolge sah ich so nach 5 Jahren.
Ich würd die Stellen mit Fundamentresten wirklich nutzen, um dort Saatmischungen für Mager/Trockenrasen einzusäen.
Aus Ansaat-Versuchen mit Universalmischungen und verschiedenem Einzelsaatgut hat sich bei mir sehr gut etabliert: Wiesenpippau (Crepis biennis), sehr gut sogar, wie auch Wiesenbocksbart (Tragopogon pratensis), Wiesenflockenblume (Centaurea jacea), Hornklee (Lotus corniculatus), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella), Wiesenlabkraut (Galium mollugo), Wiesenstorchschnabel (Geranium pratense), bunte Kronwicke (Coronilla varia), Ackerwitwenblume (Knautia arvensis), große Bibernelle (Pimpinella major), Moschusmalve (Malva moschata), Braunelle (Prunella vulgaris/grandiflora), echtes Labkraut (Galium verum).
Dann hab ich auch mit dem an Gräsern schmarotzendem zottigen Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus) und Ackerwachtelweizen (Melampyrum arvense) angefangen, herumzuexperimentieren
Wilde Möhre (Daucus carota), Schafgarbe (Achillea millefolium) habe ich erst vor 3 Jahren gesät, die scheinen sich aber auch gut zu etablieren.
Echte Schlüsselblume (Primula veris) hab ich früh als Pflanzen an einigen Stellen gesetzt und drumherum haben sie sich üppig konzentrisch ausgesät, Wiesenschaumkraut gabs 2008 noch natürlicherweise in 2 oder 3 Exemplaren, die breiten sich wieder gut aus, die große Sternmiere (Stellaria holostea) und eine Hahnenfuß-Art waren die ersten Blumen, die damals wieder anfingen, sich von selbst auszubreiten.
Vom Wiesensalbei (Salvia pratensis) hab ich eine Pflanze, die jedes Jahr blüht, die Samen versuche ich immer zu verteilen, eine Sämlingsrosette woanders hab ich auch entdeckt, aber so richtig in die Gänge kommt die Art nicht bei mir, aus 10g Saatgut der weißen Lichtnelke (Silene alba) gingen 2 Pflanzen hervor, weder aus ebenfalls 10g Saatgut vom Seifenkraut (Saponaria officinalis), noch aus einer gepflanzten Pflanze ist etwas hervorgegangen, ebenso wie bei der roten Lichtnelke (Silene dioica).
Keine Ahnung, woran es bei diesen Arten hakt.
Noch zum Moos, das ist ganz interessant, ich machte vor einigen Jahren auch die Feststellung, dass das Gras lockerer wurde, man anfing, kleine Flecken Boden zu sehen - und dieser aber sich schnell mit Moos überzog - und zwar überall, auch in den sonnigsten und wärmsten Bereichen.
Anscheinend gehören diese Moos-Arten in Wiesengesellschaften, zumindest in frische/wechseltrockene Glatthaferwiesen.
Ich machte mir anfangs auch ein bisschen Sorgen, dass dieses Moos nun gerade wieder die freien Bodenstellen verschliessen, wo Samen keimen könnten, anscheinend stört das Moos aber Samen und Sämlinge nicht, ich meine, das in einem Buch über Blumenwiesen gelesen zu haben.