Ich zeige Ihnen hier nicht nur russische Züchtungen. Es handelt sich um überwältigend schöne alte Phloxe, deren Namen verloren gegangen sind. Sie sollten nicht zwingend als russische Phloxe angesehen werden. Oft sind sie einfach nur bei uns in Russland erhalten. Vielleicht kennt sie jemand ... Das ist - unser gemeinsamer Schatz.
Dieser Phlox ist bemerkenswert. So auch seine Geschichte. Das erste Mal habe ich ihn vor 7-8 Jahren in der Sammlung des GBS (BoGa) gesehen. In jenem Jahr hatte er riesige Blütenstände. So groß, dass der Kopf eines Menschen klein neben ihnen erschien. Dieser Phlox wurde von einer Mitarbeiterin in den botanischen Garten gebracht. Er wuchs seit vielen Jahren im Garten ihrer Mutter. Die Mutter war Botanikerin und befreundet mit vielen anderen Botanikern. Und dieses Geschenk erhielt sie von einem alten Mitarbeiter der Landwirtschaftskademie - K.A. Timirjasew. Diese Akademie hatte eine große Phlox-Sammlung. Man beschäftigte sich mit Züchtung. Auch Maria Pawlowna Bedinghaus arbeitete dort. Deshalb nahm ich zuerst an, es könnte sich um eine russische Sorte handeln. In dem Buch "Erfahrungen Moskauer Gärtner" (G.E. Kiselew, 1950) wurde ein Sämling beschrieben:
Sämling Nr. 33 (L.I. Markow, Landwirtschaftsakademie Timirjasew)
Im Jahr 1945 gezüchtet. Leuchtend rot. Blumen 3,6 cm. Riesige pyramidenförmige Rispe (30-40cm). Eine Dolde ergibt einen ganzen Blumenstrauß. Frühe Sorte. Sehr dekorativ in Farbe und Form des Blütenstands.
Die Beschreibung passt perfekt. Doch der Phlox wurde unter dem Namen "Hymne der Liebe" verschenkt. Andere Anhaltspunkte haben wir bisher noch nicht gefunden. Der Phlox wächst langsam. Und er hat nicht immer einen großen Blütenstand. Nicht vollständig frosthart. Blüten im Durchschnitt 3,2 bis 3,5 cm. Aber er hat so eine leuchtend rote Farbe, das man ihn sofort wiedererkennt. Außerdem verblasst er nicht in der Sonne. Im Sommer wird er nach Deutschland auswandern. Denn dort gibt es einen Sammler, der roten Phlox liebt. Und der Winter ist nicht derselbe wie in Russland.