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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Mulch - alle Materialien  (Gelesen 40199 mal)

Starking007

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Mulch - alle Materialien
« am: 12. Januar 2016, 11:10:48 »

Mulchen wird zwischen vielen Beiträgen diskutiert,
ich versuche hier mal nach und nach alle möglichen Materialen aufzuführen.
Meine persönlichen und beruflichen Erfahrungen, aus Jahrzehnten, aus vielen Gärten, aber besonders aus meinem, unter meinen persönlichen Gesichtspunkten.
Manchmal auch als Meinung.

Mulch an sich kann auch dekorativ sein, mit Hartriegel:

« Letzte Änderung: 12. Januar 2016, 20:13:26 von Starking007 »
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Gruß Arthur

hymenocallis

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Re: Mulch - alle Materialien
« Antwort #1 am: 12. Januar 2016, 11:52:12 »

Gute Idee!
Ideal wäre es auch noch, wenn die Vor- und Nachteile des jeweiligen Mulchmaterials angeführt werden können - auch bezogen auf den darunterliegenden Mutterboden.

Eventuell auch Empfehlungen, welche Pflanzen das gezeigte Material besonders schätzen.

Foto hab ich leider keines - Rindenhumus hat sich hier als ideales Mulchmaterial für waldige Bereiche herausgestellt (aber hauptsächlich deswegen, weil seine Bestandteile sowohl dem vorhandenen schottrigen Mutterboden aus auch dem aufgeschütteten hochwertigen Humus fehlen).

LG

PS: Sollte jetzt noch etwas davon sichtbar sein, liefere ich ein Foto nach - frischen hab keinen mehr auf Vorrat.
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hymenocallis

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Re: Mulch - alle Materialien
« Antwort #2 am: 12. Januar 2016, 12:06:02 »

Gerade fotografiert:

Rindenhumus fein






Gartenfaser:






hier ideal als Abdeckung des offenen Bodens im Rosengarten - im Winter verwende ich das frische Material zum Anhäufeln, im Frühjahr wird es dann zwischen den Rosen und Zwiebelblumen verteilt.

Rasenschnitt vom Roboterschaf erzeugt ultrafeinen Grasmulch - der bleibt liegen und sorgt dafür, daß der Rasen weniger Dünger und Bewässerung braucht. Foto derzeit nicht möglich - Schaf ist im Winterschlaf.  ;)

Noch eine Ergänzung: wer wie wir hier aufgrund des durchlässigen Bodens Langzeitdünger verwendet, sollte ihn unbedingt zuerst ausbringen und darüber erst die Mulchschicht verteilen - wie das bei dauerhaftem mineralischen Mulch funktionieren kann, weiß ich leider nicht.


LG

« Letzte Änderung: 12. Januar 2016, 12:10:14 von hemerocallis »
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pearl

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Re: Mulch - alle Materialien
« Antwort #3 am: 12. Januar 2016, 13:48:45 »

danke für das Thema, Arthur. Die extremsten Mulcher in der Gartenszene sind die Menzels. Ihr Garten in Rheinhessen ist quasi der Hotspot der Mulchbotschaft. Man kommt da nicht weg ohne die dringende Empfehlung einen Leisehäcksler für den eigenen Garten anzuschaffen. Im Staudengarten hatte Herr Menzel mehrere Artikel zu dem Thema. Auf der Seite heißt es: "... die Entwicklung unserer gärtnerischen Leidenschaft und ein allmählich sich herausbildender pfleglicher Umgang mit dem Boden, der dank Mulch und Schattengare schließlich jeden Einsatz von Hacke und Spaten überflüssig machte, brachte es mit sich, dass wir immer wieder mit spontan auftretenden Sämlingen verschiedenster Stauden und Gehölze von zum Teil außergewöhnlichen Eigenschaften beschenkt wurden. ..."
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o-planten

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Re: Mulch - alle Materialien
« Antwort #4 am: 12. Januar 2016, 18:57:08 »

Prima Idee,
da steuere ich gern etwas bei.

Die Vorteile des Mulchens mit Folie:
- sehr gute Öko-Bilanz (wenn es sich um gebrauchte Silo-Folie handelt, die ansonsten in den Müll käme und jeder Bauer deshalb gern bei freundlicher Anfrage zur Abholung freigibt)
- undurchdringlich für wirklich jedes Kraut
- völlig wartungsfrei
- scharfe Abgrenzung zu den Kulturpflanzen, d.h. man hat Pflanztaschen, in denen von außen kein Kraut zuwachsen kann
- butterweicher Boden mit gutem Bodenleben nach Abnahme der Folie nach einem Jahr

Nachteile:
- bei sehr schwerem Boden kann es in wenigen Fällen zu Chlorosen kommen
- großflächig angelegt hat so eine Fläche nach Regen den Charme von Lack und Leder, da muss man sich dann entsprechende Kommentare gefallen lassen
- großflächig angelegt ist die Folie mit Heringen oder Steinen windsicher zu machen
- man hat etwas zu entsorgen, wenn nach dem Zusammenwachsen der gesetzen Pflanzen die Folie entfernt wird.
« Letzte Änderung: 12. Januar 2016, 19:02:56 von o-planten »
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Hero49

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Re: Mulch - alle Materialien
« Antwort #5 am: 12. Januar 2016, 19:59:51 »

Dünger ausbringen:
Bei holzigem Material wie Häcksel und Rindenmulch muß der Dünger unter den Mulch, weil die zersetzenden Bakterien den vorhandenen Stickstoff selbst verbrauchen und die Pflanzen hungern.
Sowas passiert bei mineralischem Mulch nicht, da wäscht der Regen oder der Regner den Dünger ein.
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Starking007

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Re: Mulch - alle Materialien
« Antwort #6 am: 12. Januar 2016, 20:11:08 »

Richtig Mulchen

Als Mulchen bezeichnet man das Abdecken des Bodens im Garten. Meist wird darunter das Abdecken mit pflanzlichem Material verstanden. Im biologischen Gartenbau ist das Mulchen fast ein Muss.

Auch wenn Mulchen im Trend ist, kennen die wenigsten Anwender die Zusammenhänge.
Viel Mulch = kein Unkraut, wenig Arbeit, das stimmt so nicht!
Das Mulchen ist alles andere als ein einfacher mechanisch-physikalischer Vorgang.

In der Natur gibt es fast keine unbedeckten Böden, Ausnahmen sind frische Lawinenabgänge und Steinschuttflächen oder Abbrüche von Fluß- und Meeresufern. Oder Steppen und Wüsten.
Sonst bedecken immer Pflanzen die oberste Bodendecke, ihre Zerfallsprodukte bilden mit der Erde den Humus, von dem sie sich wieder ernähren. Das beste Beispiel ist der Wald. Nie wird das Laub am Boden trotz jährlicher großer Laubmengen mehr. Das Bodenleben aus Bakterien und Pilzen und enorm vielen Kleinlebewesen wie Würmern und Käfern zerlegen all dies Material in meist pflanzenverfügbare Stoffe, bis hin zur Mineralisierung, der Endstufe jeglicher Zersetzung. Bei all diesen Abbauvorgängen wird Energie frei.

Immer noch werden Pflanzenreste auf dem Gartenboden wie Abfall betrachtet und entsorgt. Der Humus wird fleißig umgestochen und mittels Hacke fein zerbröselt, bis der letzte Regenwurm zerlegt und das letzte Bakterium an der Sonne verbrannt ist. Dann ist auch das ideale Saatbeet für die schon „Hackunkräuter“ genannten Pflanzen bereitet, die hier bei besten Bedingungen sich rasant vermehren, dem Gärtner das Leben schwer machen, der es wiederum mühselig entfernt, mitsamt den Samen auf den Kompost wirft und den Boden für die neue Unkrautsaat vorbereitet. Nicht wenige Gartler verbringen so ihr ganzes Leben zusammen mit dem Unkraut. Schade um die Zeit, den Stress und die körperliche Anstrengung!
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Gruß Arthur

Starking007

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Re: Mulch - alle Materialien
« Antwort #7 am: 12. Januar 2016, 20:18:24 »

Erfolgreiches Gärtnern ist aus meiner Sicht ohne Mulch nicht möglich.
Natürlich, ein paar Blümchen und auch das Gemüse kann man mit großem Fleiß mehr oder weniger auch so am Leben erhalten. Bei extreme Bedingungen, die ich nicht kenne, mag das auch anders sein.

Der Boden lebt!
Er will geschützt und ernährt werden. Und nicht durch Betreten verdichtet, durch die Sonne verbrannt, durch Wasser verschlämmt werden. Mulch schützt vor Sonne, Wind und Platzregen, vor den schweren Tritten des Gärtners. Richtiger Mulch liefert auch noch Spurenelemente, Nährstoffe und den wichtigen Stickstoff. Entstehende Humuskomplexe binden und speichern. Mulch lässt Wasser zu den Wurzeln und erschwert die Verdunstung.

Vorteile des Mulchens:
Der Boden bleibt länger feucht und trocknet kaum aus. Gießen wird viel weniger nötig.
Der Boden ist Temperaturschwankungen weniger ausgesetzt. Im Sommer kühler, im Winter wärmer. Der Boden wird lockerer durch die Wühlarbeit der Organismen.
Starkregen verschlämmen den Boden nicht mehr. Hacken entfällt.
Der Boden wird mit Nährstoffen aus der Mulchschicht angereichert, andere Nährstoffe werden durch die Zersetzungsarbeit erst pflanzenverfügbar. Zusätzliche Düngung ist oft kaum mehr nötig.
Humus wird mehr, die Durchmischung belebt toten Boden, macht ihn speicherfähig für Wasser und Nährstoffe. Unkräuter sind meist auf offene Flächen angewiesen, solche gibt es nicht mehr……….
Vorhandene Unkräuter streben mit ihren Wurzeln nach oben in den jetzt lockeren Boden, lassen sich leichter ausziehen. Kleineres Unkraut erstickt unterm Mulch.
Laub Blüten und Früchte werden nicht mehr bei Regen mit Erde verunreinigt.

Bei der Mulchzersetzung wird Kohlendioxid frei, ein wichtiger Pflanzennährstoff. Pflanzen und deren organische Reste bilden einen geschlossenen Kreislauf, man braucht keine Wertstoffe mehr auf den Wertstoffhof (!) zu kippen. Erosion durch Wind und Wasser wird verhindert.
« Letzte Änderung: 13. Januar 2016, 08:53:57 von Starking007 »
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Gruß Arthur

pearl

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Re: Mulch - alle Materialien
« Antwort #8 am: 12. Januar 2016, 22:27:29 »

 :D fast erschöpfend behandelt, das Thema.  :D
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hymenocallis

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Re: Mulch - alle Materialien
« Antwort #9 am: 13. Januar 2016, 08:04:58 »

Dünger ausbringen:
Bei holzigem Material wie Häcksel und Rindenmulch muß der Dünger unter den Mulch, weil die zersetzenden Bakterien den vorhandenen Stickstoff selbst verbrauchen und die Pflanzen hungern.
Sowas passiert bei mineralischem Mulch nicht, da wäscht der Regen oder der Regner den Dünger ein.

Vorsicht: funktioniert NICHT bei Bewässerung mittels Tropfer bei trockenen Bedingungen!

LG
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hymenocallis

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Re: Mulch - alle Materialien
« Antwort #10 am: 13. Januar 2016, 08:09:55 »

Der Boden lebt!
Er will geschützt und ernährt werden. Und nicht durch Betreten verdichtet, durch die Sonne verbrannt, durch Wasser verschlämmt werden. Mulch schützt vor Sonne, Wind und Platzregen, vor den schweren Tritten des Gärtners. Richtiger Mulch liefert auch noch Spurenelemente, Nährstoffe und den wichtigen Stickstoff. Entstehende Humuskomplexe binden und speichern. Mulch lässt Wasser zu den Wurzeln und erschwert die Verdunstung.

Das klingt so, als gäbe es einen idealen Boden, den man nur durch Mulchen 'erzeugen' kann.
Die Realität im Garten sieht anders aus - der vorhandene Mutterboden, das Klima vor Ort und die gewählte Bepflanzung entscheiden darüber, ob überhaupt und wenn ja, welche Art des Mulchens sinnvoll ist.

Man kann das Thema auch sachlich betrachten - auch wenn das dem Trend hier widerspricht.

Das Thema Boden hacken fällt hier im Forum übrigens in die selbe Kategorie - ebenso ein Wundermittel für alle Böden/Pflanzen/Klimazonen. Hier wird der Garten nie gehackt, einzelne Unkräuter werden ausgestochen - das Bodenleben bleibt ungestört, Blumenzwiebeln und Staudenwurzeln unbeschadet - und es wächst trotzdem üppig und dicht.
« Letzte Änderung: 13. Januar 2016, 08:13:37 von hemerocallis »
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Starking007

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Re: Mulch - alle Materialien
« Antwort #11 am: 13. Januar 2016, 09:07:23 »

Mulchmaterialien (ausbaufähig)

Im Grunde zählt auch eine lebende Pflanzendecke dazu, ja das ist die Beste aller Mulchschichten!
Wichtig: Je holziger das Material (Stroh, Rinde, Chinaschilf), desto mehr Stickstoff wird bei der Zersetzung verbraucht, und in die Luft freigesetzt. (Untersuchungen Weihenstephan).  Bei stark holzhaltigem Material muss daher unbedingt ZUVOR gedüngt werden! Und immer beobachten: Aufhellungen, Chlorosen.
Zum Beispiel: Viel feiner Rindenmulch = schnelle Zersetzung, hoher Stickstoffentzug = hungrige Pflanzen. Und noch dazu Katzenklo.
Kompost ist eher Dünger denn Mulch, außer er enthält viel grobe und holzige Bestandteile, wie er in Kompostieranlagen entsteht. Kompost enthält meist zuviel Unkraut! Also wenn, dann erst Kompost und dann Mulch drüber!
Kommunalkompost: Erfahrungsgemäß hoher Holzanteil, behandle ich eher wie Gehölzhäcksel. Empfehlung: Nie einarbeiten. Kann aber sehr unterschiedlich sein.
Stroh Sägespäne, Hobelspäne, Holzwolle: werden leicht vom Wind verblasen, ist auch sehr auffällig. Leicht zu beschaffen. Extrem ungünstiges C/N-Verhältnis.
Wiesengras hat immer viel zuviele Samen!
Rasenschnitt ist sehr stickstoffhaltig, nur soviel aufbringen, wie die Würmer in wenigen Wochen auffressen! Das Antrocknen lassen ist ein Märchen!
Heckenschnitt (gehäckselt, rel. wenig Holzbestandteile) ist ideal, entsteht reichlich und kostenfrei beim Freischneiden von Strassen, Bahndämmen und Leitungstrassen.
Sortenreines Häckselmaterial ist weitere Experimente wert, sicher hilft Lavendelmulch gegen Schnecken!
Gartenfaser. Wird aus stickstoffstabilisierter Holzfaser, Grüngutkompost und Rindenhumus hergestellt. Keine eigene Erfahrung. Stickstoffstabilisiert: (Z.B. bei Holzfaser): es ist zumindest soviel Stickstoff beigegeben, dass der Abbbaubedarf der nächsten Zeit ausgeglichen wird.
Biogasanlagen-Rückstand: Gewerblich mein Lieblingsmaterial. Mais, steril, homogen, erdfarben, Geruch ähnlich Treber. Stickstoffliefernd. Etwas ablagern (Ammoniakbildung). Spritzmittel?
Silage: Nährstoffreich, Vorsicht, Maissilage = Vogelfutter!
Laub im Herbst nicht zu dicht packen!, gegen Windverfrachtung schützen (Estrich-Gittermatten oder Fichtenreisig). Eiche und Walnuß häckseln.
Papier, Pappe: Wenn mit anderen Materialien überdeckt, ja. Es bleibt die Frage nach enthaltenen Schadstoffen.
Holzhäcksel sind schön, ja manchmal auch zu auffällig. Besser als Wegebelag.
Gefärbte Holzhäcksel: Wer`s mag…………..
Schilf- Chinaschilfhäcksel sofern verfügbar (Maschinenring)
Kakao-Schalen (N-haltig), es berichtet Hemerocallis: ....daß sie Katzen offenbar magisch anziehen
Rindenkompost , im Handel, zertifiziert!
Rindenmulch je feiner, desto schlechter, es geht auch die Rinde vom Holzschälen aus dem Wald. Probleme mit Gerbstoffen etc. sind bei richtiger Anwendung zu vernachlässigen.
Bodenversauerung ist ein Märchen!
Rinde: Pinienrinde ist sehr dekorativ und haltbar, wenn auch teurer
Lavagranulat, Kies, Splitt und andere mineralische Sachen gehen auch, wenn sie optisch und zum Lebensbereich passen.
Dekoschotter ist selten auch Mulchschicht! Wenn Deko-Schotter, dann nicht auf Vlies und Folie sondern auf verrottbarem Mulchpapier! Samenunkräuter, Quecken und Winden ???
Abbaubare Mulchfolien: Kompromiss, in Entwicklung, Erprobung, auch in Kunststoff.
Vliese und Folien: Weigere ich mich dazu zu äußern, gewerblich mag es vertretbar sein.
Widerspricht der „Verordnung zum Schutze des Mutterbodens“ § 202 BauGB. Totschlag am Bodenleben.
« Letzte Änderung: 16. Januar 2016, 10:14:39 von Starking007 »
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Gruß Arthur

hymenocallis

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Re: Mulch - alle Materialien
« Antwort #12 am: 13. Januar 2016, 09:18:47 »

Mir ist gerade noch ein recht ausgefallenes Mulchmaterial eingefallen, daß ein befreundeter Gärtner mit Vorliebe einsetzt:
gehäckselte Kiwi-Ranken (getrocknet, ohne Laub)
Es hat ähnlich positive Eigenschaften wie die Gartenfaser und verrottet relativ langsam - darunter bleibt der Boden länger feucht (wenn man fetten Boden hat) und die Schnecken scheinen es auch nicht zu mögen. Die Beschaffung ist einfach, wenn man eine Kiwi-Plantage hat - leider nur dann.

Zu den momentan so gehypten Kakao-Schalen kann ich noch berichten, daß sie Katzen offenbar magisch anziehen - ein Freund hat damit einen Teil seines Gartens gemulcht, dort ist eine große Katzentoilette entstanden, um die sich die Tiger der Nachbarschaft Kämpfe liefern. Er hat mir daher dringend davon abgeraten - der Kakaoduft ist zudem in der ersten Zeit recht penetrant (gemischt mit den Hinterlassenschaften der Katzen wirklich schwer zu ertragen) - muß man wirklich lieben.

LG
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o-planten

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Re: Mulch - alle Materialien
« Antwort #13 am: 13. Januar 2016, 10:10:20 »

Zitat
Vliese und Folien: Weigere ich mich dazu zu äußern, gewerblich mag es vertretbar sein.
Widerspricht der „Verordnung zum Schutze des Mutterbodens“ § 202 BauGB. Totschlag am Bodenleben.
Die Verwendung von Mulchfolie dient der Gare des Bodens und wird für eine spätere Nutzung der Fläche ausgebracht.
Das ist etwas völlig anderes als die Versiegelung des Bodens.
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Gartenplaner

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Re: Mulch - alle Materialien
« Antwort #14 am: 13. Januar 2016, 12:00:29 »

Die Kakao-Schalen hab ich vor ein paar Jahren mal in meiner "Ruine" ausprobiert - den Katzenmagnet-Effekt konnte ich da nicht beobachten obwohl wir 6, manchmal mehr, Katzen und Kater immer wieder zu Besuch haben, mag daran liegen, daß der Einsatz nicht so großflächig war?
Aber ich kann mir vorstellen, daß besonders Kater gereizt werden könnten, gegen den Kakaoduft der ersten Wochen eigene Markierungen zu setzen.

Der Duft ist lustig, hält auch eine Weile vor und ist intensiver, jedes Mal, wenn der Mulch nass wird.
Nach Regen verkleben die obersten Schalen beim Trocknen etwas, was günstig ist, weil sie weniger vom Wind verweht werden können, insgesamt ist das Material recht leicht und nicht für windige Stellen meinem Empfinden nach gut geeignet.
Nach ein paar Wochen stellte sich bei mir auch ein weisslicher Schimmelbelag ein, der aber den Pflanzen wohl nix tat.
Die Schalen zersetzen sich erstaunlicherweise recht langsam, obwohl sie so dünn sind und fragil erscheinen.
Mein Experiment, die Schalen als Winterabdeckung auszuprobieren, hat ein eher unbefriedigendes Ergenis gebracht - es wird genau so durchdringend nass wie Rindenmulch und hält die Feuchtigkeit auch so ähnlich, ich hatte gehofft, es würde trockener bleiben.

Der größte Nachteil ist für mich einfach der Preis - in Luxemburg zahlt man für einen Sack Kakaoschalen mit 50l 8-9€, wahrend man Rindenmulch schon für 2,50€ den 60l-Sack bekommt.
Es scheint mir eher eine Spielerei oder vielleicht für Spezialanwendungen.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

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