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*bei organischem Mulch als Bodenabdeckung kann ich nur positive Erfahrungen mit Gartenfaser berichten, weil sie das Keimen von Samenunkräutern stark verringert und von Schnecken eher gemieden wird; über das Wasserbindeverhalten kann ich wenig berichten, weil die abgedeckten Bereiche nicht bepflanzt und nicht bewässert sind, die Bodentemperatur verändert sich durch die erdbraune Farbe nicht wirklich, dickere Schichten können als Winterschutz verwendet werden; im Gegensatz zu Laub verschimmelt und verpappt Gartenfaser auch in nassen Wintern nicht und trocknet vergleichsweise schnell ab.
Das klingt interessant - Winterschutz mit Rindenmulch hat mich bisher gar nicht überzeugt, weil der sich wie ein Schwamm voll Wasser auf meinem schweren Lehmboden saugt und nass bleibt.
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Prinzipiell halte ich die Verwendung von Mulch in diesem Kontext nicht für verkehrt - vorausgesetzt man hat Jahrzehnte Zeit, um die gewünschte Bodenqualität zu erzielen. Trotzdem gelten auch hier die physikalischen Gesetze - 'von Nichts kommt Nichts'. Pflanzen können keine Nährstoffe herbeizaubern - sie entnehmen, was der Boden zu bieten hat und mit Flächenkompostierung werden diese Nährstoffe wieder zugeführt (im Obst-/Gemüsegarten funktioniert das nicht - man entnimmt ja die nährstoffreichen Früchte anstatt sie zu kompostieren). 'Magerer' Boden kann also auf diesem Weg nicht magisch nährstoffreicher werden.
Naja, viele hier sammeln ja mehr oder weniger von nah und fern Mulchmaterialien, da werden dann natürlich von außen Nährstoffe in den Garten importiert.
Schlußendlich auch mit jedem Sack Rindenmulch.
Ein wenig in die Richtung würde bestimmt auch eine gute mineralische Düngung der im Garten vorhandenen Pflanzen funktionieren - Nährstoffe werden erst von außen zugeführt, in starkes Wachstum umgesetzt und bleiben dann als Laub/Schnittgutmulch für länger im Garten.
Düngt man also nicht zusätzlich, sorgt organisches Mulchmaterial in erster Linie für die Bildung einer Humusschicht.
Das geht dann in Richtung Podsol, eine Bodenart auf Sand, quarzreichen Ausgangsgestein, in der die von der organischen Substanz bei deren Zersetzung freigesetzten mineralischen Nährstoffe ausgewaschen werden.
Arbeitet man das Material ein, kann man auch die Struktur der darunterliegenden Erdschichten verbessern. Mit der Zeit kann man dann vielleicht auch auf sehr humusarmem Mutterboden Pflanzen kultivieren, die humoses Substrat brauchen. An alle Lehmgärtner habe ich diesbezüglich eine Frage: verbessert ein höherer Humusanteil das Wasserspeichervermögen des Bodens oder macht er ihn durchlässiger? Hier auf Schotterboden trocknen die humoseren Bereiche eher schneller durch - dort wo ich Lehm eingearbeitet habe, bleibt es deutlich länger feucht.
Laut diesem
wiki-Artikel über Humus hat der Dauerhumus ein vielfach höheres Wasser- und Nährstoffbindevermögen als das von Ton.
Da Lehm viel Ton enthält UND meist noch viel Dauerhumus aufbauen kann, ergänzt sich das wohl.
Für mich stellt sich bei dieser Vorgangsweise in erster Linie die Frage: aufgrund welcher Vorgänge schafft es das organische Mulchmaterial in die darunterliegenden Bodenschichten vorzudringen und den Boden im Wurzelraum der Pflanzen zu verbessern? Hier müßte es an faustgroßen Steinen vorbei durch den Schotter wandern - rundherum im Freiland funktioniert das doch auch nicht (dünne Humusauflage, darunter Schotter, ich habe schon mehrmals nachgegraben), trotzdem ist der Boden auch in Spatenstichtiefe sichtbar belebt.
LG
Normalerweise durch das Bodenleben, Regenwürmer, aber auch größere, Röhren grabende Bodenbewohner (ein interessanter Aspekt beim Thema Schwarzerde)
Bei dir kann es natürlich sein, daß das Bodenleben im Schotter ärmer ist, Regenwürmer kann ich mir da nicht so gut vorstellen.
Und daß das organische Material an der Oberfläche mineralisiert wird von Mikroorganismen, weil es nicht zu trocken oder nicht zu lange kalt ist, damit sich eine Roh-Humusschicht bilden könnte, sondern eben nur eine dünne, "normale" Humusschicht, aber die Nährstoffe können im Schotter sich nicht an Tonkomplexe binden und werden ausgewaschen.
Humus ist ja keine Konstante im Boden, sondern ein ständiger Prozess zwischen Aufbau und Abbau, in manchen Böden im Gleichgewicht, in anderen nicht.