Ich hatte vor Jahren eine Erfahrung der besonderen Art.
Mein damals kleines Gärtchen bestand aus wenig mehr als 30 qm Nutzfläche.
Am tiefsten Punkt eines großen Gartens war es nass sehr lehmig und von Süden und Westen von hohen Bäumen einen guten Teil des Tages beschattet.
War als ich es bekam eine Wiesenfläche, fast Rasen. Am westlichen Ende war der Nachbar, südlich davon ein steiler Abhang durch einen Zaun getrennt mit waldartigem Bewuchs, aufgelockert durch Gartenabfälle die die Hausbesitzer nicht auf dem Kompost wollten.
Östlich davon eine fast feldartig genutzte Fläche mit viel nacktem Boden, Schneckenkorn, Schneckenjagden, auch sonstige Gifte und Feuer gegen eingebildete oder wirkliche Feinde war sehr häufig.
Dort wurde täglich gegossen außer es regnete. Einmal in der Woche Unkraut gehackt.
Ich habe nur mit einer Grabgabel meine Fläche leicht gelockert (eingestochen und ein wenig hin und her gewackelt).
Dann habe ich die Rasensoden von gewünschten Wegen abgehoben und die zu bepflanzenden Flächen damit ein wenig gehügelt. Da wo ich meine Wege wollte habe ich Hackschnitzel gestreut um dort gehen zu können.
Das Geviert zum Hausbesitzer hin wurde von mir mit Beerensträuchern abgeteilt mit Zwiebelpflanzen und schattenverträglichen Stauden unterpflanzt.
Auf den kleinen grabhügelähnlichen Beeten säte ich Kapzinerkresse, Ringelblume Sonnenblumen, Hokaidokürbisse und rote Beete pflanzte ein paar Lilien, Dahlien, und Kartoffeln. Alles ein wenig durcheinander.
Schneckennachschub bekam ich von angrenzenden nachbarlichen Gartenabfallhaufen und von dem gleich daneben liegenden Kompost der Hausbesitzer. Von ihrer Fläche kam vermutlich keine.
Es waren nachts auch immer die lieben roten zu sehen und bei feuchtem Wetter auch tagsüber.
Ich habe dort sehr häufig das eindringende Gras, Hahnenfuß und aufkommende Beikräuter abgerissen und damit gemulcht. Außerdem sehr viele Schubkarren von Rasenschnitt der umliegenden Gärten der Nachbarschaft laufend dort zwischen meinen Pflanzen ausgebreitet.
Gegossen habe ich nie und auch keiner Schnecke einen Fühler gekrümmt. Auch meine Hausbesitzer ließen sie auf dieser Fläche in Ruhe wohl in der Hoffnung, dass ich es büßen müsste. Zu ihrem "Feld " war ein zwei Meter breiter Todesstreifen und auch zum Zaun Richtung Bahngleände.
Sie hatten trotz zweimal täglicher Schneckenjagd (früh und abend) mit Exekutierung durch eine große Hacke und Schneckenkorn überall Fraßstellen.
Die einzigen Schneckenschäden die ich fand waren vielleicht insgesamt ein Dutzend sehr kleiner Löcher in einigen Sonnenblumenblättern und jungen Kürbisblättern und das eine oder andere Dahlienblatt.
So riesige und gesunde Pflanzen hatte ich noch nie vorher, aber auch bis jetzt noch nicht.
Sie waren in nicht kleiner Zahl da, müssen sich aber von der Mulchfläche ernährt haben.
Der Nachbar hatte nichts gepflanzt, aber meine Vermieter klagten pausenlos über die Schäden die die Schnecken und andere wirkliche und eingebildete Schädlinge machten und die viele Arbeit die sie hatten.
Eigentlich nicht zu erklären.
In meiner langen Karriere fiel mir auf das man die Nacktschnecken (A.v.)sogar auf eigentlich ungeliebte Pflanzen trainieren kann. Bei Giersch ist es mir gelungen durch Abrupfen und schütteres Mulchen an Ort und Stelle die Schnecken auf den Geschmack zu bringen. An den Stellen wo ich die Schnecken gar nicht bekämpfe weil da nichts Anfälliges wächst, haben sie angefangen, größere Flächen gelegentlich abzuweiden. Da stehen dann ab und an Gierschgerippe auf zusammenhängenden Flächen rum.
Nicht genug um ihm dauerhaft zu schaden, aber das strebe ich dort gar nicht an.
Das ist mir jetzt schon im zweiten Garten so gelungen. Das erste mal eigentlich ohne Absicht. Da war plötzlich über Nacht eine Fläche von etwa einem qm völlig ohne Gierschblatt, nur Gerippe.
Mit dieser Methode habe ich auch das bei mir damals auf mehr als 1000 qm flächig vorkommende drüsige Springkraut ausgerottet. Das starb dann auch in den Nachbargärten aus, da sie die Sämlinge auffraßen. Ich habe dort eigentlich nur an den Stellen ausgerupft wo sie wirklich störten, nicht mehr als max.10 % des Bestandes.
Dabei handelt es sich etwa um eine Fläche von mehr als einem Hektar, wobei sie nur bei mir flächig vorkamen und in den großen Gärten der Nachbarn an den vernachlässigten Stellen. Eingeführt hatte ich es wie ich zugeben muß.
Diesen Versuch habe ich natürlich im Schrebergarten nicht wiederholen können. Es dort anzusiedeln würden die mir nicht verzeihen.