1. Ist Kalk in jedweder Forn ganz sicher KEIN Universaldünger!
2. Mit Kompost und Kalk kann man nicht überdüngen?!? Aha. Dann versuch mal einen überkalkten Boden wieder in Ordnung zu bringen.... in einem sauren Boden wächst beinahe alles und meistens ohne Mangelerscheinungen, in einem neutralen oder gar basischem Boden sieht das teilweise ganz anders aus.
Ich kann verstehen, dass Du "Aua" rufen musst, wenn Du diesen Unsinn schreibst.
Etwa 50 % einer Pflanzenasche besteht aus Kalziumoxid. Dazu kommt noch als weiterer Hauptbestandteil Magnesiumoxid. Das ist wissenschaftlich bewiesen. Punkt. Damit ist eindeutig bewiesen, welche Elemente (in Verbindungen) dem Boden am meisten entzogen werden. Wenn diese Elemente dem Boden entzogen werden (und nur wenig andere), dann müssen diese auch schwerpunktmäßig durch Düngen ersetzt werden. So etwas nennt man Logik.
Dein Punkt 2 stimmt nur für Moorbeetpflanzen und teilweise Koniferen. Bei solchen kalkempfindlichen Pflanzen ist Kalken sehr kontraproduktiv und es dauert u.U. Jahrzehnte, bis der Boden wieder sauer genug ist. Ansonsten in ein Überkalken praktisch nicht möglich, nicht schädlich, höchstens sinnfrei. Das Kalzium ist für Pflanzen überlebenswichtig, weil sonst keine tragende Strukturen gebildet werden können. Darum ist das Kalzium das wichtigste Metall in den Pflanzen. An zweiter Stelle steht mengenmäßig das Magnesium, weil es zur Bildung des Blattgrüns unbedingt erforderlich ist. Ohne Magnesium kein Blattgrün. Ohne Blattgrün keine Pflanzen. Die Gabe von Dolomitkalk dient also nicht in erster Linie der Korrektur des pH-Wertes, sondern dem Ersatz von Nährstoffen.
Im Erzgebirge wird der Wald aus der Luft mit Dolomitkalk gedüngt. Dort ist der Boden durch den sauren Regen aus Böhmen sehr sauer. Doch nicht der pH-Wert ist das Problem, sondern das Auswaschen des Magnesiums durch die Schwefelsäure. Ihr kennt sicherlich die Messung der Härte von Wasser, in der Regel zwischen 0 und 20 Grad deutscher Härte. Im Erzgebirge wurden Härten von bis zu ca. 275 Grad Dt. Härte gemessen und das in erster Linie durch das ausgespülte Magnesiumsulfat und das, obwohl der Boden gar nicht kalkhaltig ist. Dort wird also nicht wegen dem PH-Wert gekalkt, sondern weil der Boden nahezu magnesiumfrei geworden ist und deshalb die Bäume und Pflanzen eingingen.
Zum Moos im Rasen. Es gibt verschiedene Moosarten und auch die Bodenfeuchte spielt eine Rolle, aber Tatsache ist, dass Moos zumeist saures Milieu liebt. Es ist deshalb kein Mythos, dass Kalk gegen Moos hilft.
Stickstoffdünger verstärkt das vegetative Wachstum, sowohl des Grases als auch des Mooses. Das gilt für fast alle Pflanzen. Wer vermoosten Rasen mit Stickstoffdünger düngt, düngt also auch das Moos. Wenn man mit Stickstoff- u.a. Dünger Moos im Rasen bekämpfen will, dann muss man hoch wachsendes dichtes Gras wachsen lassen, um dem bodennahen Moos das Licht zu nehmen. Das dürfte für normalen Rasen keine gute Strategie zu sein, denn Rasen sollte immer kurz gehalten werden, weil:
- sonst auch Unkräuter sich vermehren
- weil hohes Gras zu großen Grasbüscheln führt statt zu einem dichten Rasen aus vielen kleinen Büscheln.