Bei einer Überkalkung werden dagegen Eisen, Mangan und Bor festgelegt. Ab einem Wert > pH 9 kommt eine OH- Toxizität als Primärschaden zustande.
Das ist Unsinn, denn Kalk ist neutral und kann den Boden niemals zu einem pH-Wert > 9 bringen. Mehr als pH7 geht mit Kalk nicht. Eisen wird eher durch zuviel Kalium (vom Blaudünger) blockiert, so dass einige Pflanzen eine Chlorose bekommen, weil zwar genug Eisen da ist, aber die Aufnahme durch das Übermaß an Kalium blockiert wird.
Was anderes ist es, wenn mit Branntkalk gedüngt wird, denn der ist zusammen mit Wasser als Hydroxid stark basisch und ätzend und kann solche pH-Werte bringen. Kein vernünftiger Mensch düngt seinen Garten mit Branntkalk. Das ist schon vom Arbeitsschutz her kreuzgefährlich, z.B. Verätzungen von Augen und Schleimhäuten.
Ich gehe davon aus, dass allgemeine Übereinstimmung vorhanden ist in Bezug auf: Die Menge macht die Giftikeit
Grundsätzlich stimmt das, doch Kalk ist in jeder Konzentration ungiftig. Du kannst Kalk sogar schlucken. Früher waren alle Medikamente gegen Sodbrennen aus Kalkmehl. Heute ist das zu billig und damit verdient die Pharmaindustrie nicht genug.
In einigen Teile Deutschlands besteht der Boden fast nur aus Kalk, z.B. um Jena, und noch keine Pflanze wurde dadurch vergiftet und auch keine Menschen, die dort wohnen.
Es gibt dort nur Probleme mit Moorbeetpflanzen und anderen Pflanzen, die auf Kalk negativ reagieren. Moorbeetpflanzen sind z.B. Azaleen, Rododendren, Blaubeeren, Preiselbeeren.
Alle anderen gartenüblichen Pflanzen können nicht mit Kalk vergiftet werden. Wenn Kalk ausgestreut wird, dann ist das ein Promilleanteil an der Bodenschicht und hinderlich wird es erst dann, wenn es mehr als ca. 75 % des Bodens wird.