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Autor Thema: Compo Rosendünger im Vergleich zu Compo Rhododendrondünger...  (Gelesen 2405 mal)

bristlecone

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Re: Compo Rosendünger im Vergleich zu Compo Rhododendrondünger...
« Antwort #15 am: 30. Mai 2016, 21:37:58 »

Es wird lediglich die enthaltene Substanz umgerechnet nach dem Motto: Wenn der Schwefel vorläge als (S, SO3, was auch immer die Konvention vorgibt), dann wären das xy Prozent des eingesetzten Düngers... .

Sag ich doch, siehe #7 und #11. Aber doppelt genäht hält besser!  ;)
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Dietmar

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Re: Compo Rosendünger im Vergleich zu Compo Rhododendrondünger...
« Antwort #16 am: 30. Mai 2016, 22:22:24 »

Zitat
Und Sulfate wirken nicht sauer.

Da muss ich mit einem klaren Jein antworten. Sulfate können sehr wohl sehr sauer wirken und zwar so sauer, dass sogar die Wurzeln oder Blätter (bei Blattdüngung) verätzen können, wenn die Konzentration zu hoch ist und das kann schon eine relativ niedrige Konzentration im Gieß- bzw. Spritzwasser sein.

Es gibt zwei Voraussetzungen dafür, dass Sulfate sauer reagieren.

1. Sulfate sind Salze, die aus der Reaktion zwischen einer Lauge und einer Säure entstanden sind - hier die Schwefelsäure. Niemand wird wohl bestreiten, dass die Schwefelsäure eine starke Säure ist. Damit Salze basisch oder sauer reagieren können, müssen diese wasserlöslich sein und dissoziieren. Bei Kalziumsulfat (Gips) ist die Löslichkeit sehr gering und damit auch die Zerlegung eines Teils des Salzes in den basischen und in den saueren Teil (Dissoziation). Dadurch kann Gips nicht sauer wirken, obwohl das Kalziumhydroxid nur eine mittelstarke Base ist. Ich vernachlässige mal die Krümelkackerei, denn mit sehr genauen Messmethoden kann man die saure Wirkung doch nachweisen, aber makroskopisch ist diese verschwindend klein.

2. Die meisten Salze der Schwefelsäure sind jedoch wasserlöslich und damit dissoziieren diese auch. Wenn ein wasserlösliches Salz aus einer starken Base und einer schwachen Säure besteht, z.B. Natriumkarbonat, dann ist die Salzlösung basisch. Besteht das wasserlösliche Salz aus einer schwachen Base und einer starken Säure, dann wirkt die Salzlösung sauer. Beispiele für sehr saure Salze bzw. deren Lösung sind Eisensulfat, Magnesiumsulfat und Zinksulfat - alle sind Düngemittel. Diese Salze sind so sauer, dass man diese als Ätzmittel verwenden kann. Ein bekanntes Salz als Ätzmittel ist EisenIIchlorid. Damit ätzt man zum Beispiel Leiterplatten - also das überflüssige Kupfer weg. Auch bei diesem Salz gibt es eine sehr schwache Base (Eisenhydroxid) und eine starke Säure (HCl = Salzsäure). Man könnte die Leiterplatten auch mit Eisensulfat oder Zinksulfat ätzen, dauert nur etwas länger. Mit einem Gemisch verschiedener Säuren (darunter auch Schwefelsäure) kann man sogar Gold ätzen bzw. auflösen. Wenn es mit dem Säuregemisch geht, geht es auch mit dem entsprechendem Salzgemisch, wobei die Salze aber aus einer sehr schwachen Base bestehen müssen. Bei der Dissoziation in wässriger Lösung bildet sich dann das besagte Säuregemisch. Es gibt, soweit ich weiß, nichts saureres auf der Welt mit Ausnahme der Flusssäure (HF).

-------------------------------------

Sind in einem wasserlöslichen Salz Base und Säure etwa gleich stark, dann wirkt die Salzlösung annähernd neutral, Beispiel: Kaliumsulfat.

Übrigens sind auch sehr viele Ammoniumsalze sauer, weil Ammoniumhydroxid nur eine sehr schwache Base ist, Beispiele: Ammoniumnitrid, Ammoniumsulfat und einige komplexere Salze aus dieser Base und diesen Säuren. Einige davon sind als Stickstoffdünger im Gebrauch.
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bristlecone

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Re: Compo Rosendünger im Vergleich zu Compo Rhododendrondünger...
« Antwort #17 am: 30. Mai 2016, 22:31:10 »

Welche Säure nun die stärkste ist, diskutieren wir hier jetzt besser nicht.
Das mit den Leiterplatten lassen wir auch lieber, denn das hat nichts mit der Säurewirkung auf Kupfer zu tun, sondern ist eine Redoxreaktion, bei der man nicht Fe(II), sondern Fe(III)Salze einsetzt.
Auch das Lösen von Gold in geeigneten Säuren ist eine Redoxreaktion, das lassen wir auch lieber.
Und Ammoniumnitrid gibt es nicht, das lassen wir auch weg.


Aber deine anderen Ausführungen möchte ich doch etwas klarstellen:

In all diesen Fällen geht die saure Reaktion der gelösten Salze nicht vom Sulfat-Ion aus, sondern vom dem betreffenden Kation (Fe, Al, Zn, in ganz schwacher Weise auch noch vom Mg).

Die reagieren mit Wasser unter Bildung von Hydroxo-Komplexen, wobei Hydroniumionen gebildet werden, also auf gut Deutsch gesagt Säure.

Vereinfachtes Beispiel:

Fe(H2O)6+++ + H2O <=> Fe(H2O)5OH++ + H3O+

Richtig: Auch Ammoniumsalze tun das in ähnlicher Weise:

NH4+ + H2O <=> NH3 + H3O+

Für die säuernde Wirkung von Ammoniumsulfat im Boden ist das aber ein Vorgang von vergleichsweise untergeordneter Bedeutung.
« Letzte Änderung: 30. Mai 2016, 23:31:54 von bristlecone »
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Dietmar

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Re: Compo Rosendünger im Vergleich zu Compo Rhododendrondünger...
« Antwort #18 am: 31. Mai 2016, 21:26:41 »

Gut, bei Ammoniumnitrid hatte ich einen Schreibfehler. Es muss Ammoniumnitrit heißen. Ammoniumnitrat gibt es ebenfalls. Wer das nicht glaubt, braucht nur mal danach zu guggeln.

Zitat
Die Lebensdauer des Oxoniumions ist sehr kurz (etwa 10−13 Sekunden), da das angelagerte Proton sehr leicht an ein anderes Wassermolekül weitergegeben wird
Es handelt sich um eine Gleichgewichtsreaktion, die aber was das H3O+ betrifft, sehr stark zuungunsten von diesem verschoben ist.

Zur Erläuterung: Oxonium ist eine veraltete Bezeichnung für H3O+.

Infolge der sehr geringen Lebensdauer und der doch recht selten auftretenden Reaktionen in Zusammenhang mit in Richtung H3O+ sind diese Reaktionen zwar (theoretisch) und unter speziellen Laborbedingungen möglich, aber haben in der Realität kaum eine Bedeutung. Damit dürfte auch die saure Wirkung von H3O+ irrelevant sein.

Wenn diese Theorie irgendwelchen praktischen Wert hätte, dürften Eisensulfat, Magnesiumsulfat, Ammoniumnitrit, Ammoniumnitrat, Ammoniumsulfat und Zinksulfat keine Salze sein, sondern müssten eine komplexe Säure sein, was aber bekanntlich nicht so ist. Salze bestehen nun mal aus einem Basenrest und einem Säurerest und da der Sulfatteil zweifellos von der Schwefelsäure stammt, muss der Rest zwangsläufig von einer Base stammen und das lässt sich zum Beispiel mit Lackmuspapier nachweisen. Im Wasser dissoziieren gelöste Salze quasi in die ursprünglichen Reaktionspartner (ist nicht ganz exakt), aber dieses Gleichnis ist in der Praxis über jeden Zweifel makroskopisch richtig und erklärt alle makroskopischen Reaktionen der gelösten Salze.
« Letzte Änderung: 31. Mai 2016, 21:36:33 von Dietmar »
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b-hoernchen

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Re: Compo Rosendünger im Vergleich zu Compo Rhododendrondünger...
« Antwort #19 am: 31. Mai 2016, 21:39:42 »

Gut, bei Ammoniumnitrid hatte ich einen Schreibfehler. Es muss Ammoniumnitrit heißen.
Kannst du wirklich Ammoniumnitrit herstellen???
Ammoniumnitrat gibt es ebenfalls. Wer das nicht glaubt, braucht nur mal danach zu guggeln.
Das gibt's schon eher... .

Die Lebensdauer des Oxoniumions ist sehr kurz (etwa 10−13 Sekunden), da das angelagerte Proton sehr leicht an ein anderes Wassermolekül weitergegeben wird
.
Ich glaube du vergisst da ein "hoch" - 10 "hoch minus" 13 Sekunden. Also vielleicht nicht bei null Kelvin, aber bei Raumtemperatur ... .


Damit dürfte auch die saure Wirkung von H3O+ irrelevant sein.
Weiß das dein Chemielehrer?
« Letzte Änderung: 31. Mai 2016, 21:41:34 von b-hoernchen »
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Cum tacent, consentiunt.

Audiatur et altera pars!

bristlecone

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Re: Compo Rosendünger im Vergleich zu Compo Rhododendrondünger...
« Antwort #20 am: 31. Mai 2016, 23:14:02 »

@Dietmar: Ich kapituliere erneut vor deiner Weltweisheit und versuche nun stattdessen, meinen Aquarienfischen das Fliegen beizubringen. Das ist eine erheblich leichtere und überschaubare Aufgabe - für die Fische und für mich.  :P ::) :-X

Gartenplaners Ausgangsfrage ist aber wohl beantwortet.
« Letzte Änderung: 31. Mai 2016, 23:31:20 von bristlecone »
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Wild Obst

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Re: Compo Rosendünger im Vergleich zu Compo Rhododendrondünger...
« Antwort #21 am: 01. Juni 2016, 10:48:37 »

Zitat
Die Lebensdauer des Oxoniumions ist sehr kurz, da das angelagerte Proton sehr leicht an ein anderes Wassermolekül weitergegeben wird
Es handelt sich um eine Gleichgewichtsreaktion, die aber was das H3O+ betrifft, sehr stark zuungunsten von diesem verschoben ist.

Und was passiert, wenn das
Zitat
angelagerte Proton an ein anderes Wassermolekül weitergegeben wird
? Dieses neue Wassermolekül wird zu H3O+! 

Damit dürfte auch die saure Wirkung von H3O+ irrelevant sein.
Und was ist mit einer der "einfachsten" Säuredefinitionen: Säure ist, was ein Proton abgeben kann?
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