Zum ersten mal vergeblich gehofft. Mein erster Flaschenlammverlust. Machte sich gut, schiss und pinkelte und gestern wurde er plötzlich schlaff...
Das ist ein Gefühl wie innerlich Flagge auf Halbmast, Trauer, durchaus auch etwas Wut, Fehlersuche und … gegen meine Ehre ging´s auch, wenn ich mal so ehrlich sein darf. Mein Mann, der sich mit bemüht hat, rollt dazu die Augen. Nicht jeder Fahrplan der Natur sei korrekt angelegt.
Dennoch. Es wurmt.
Zeit zum Nachdenken bleibt kaum. Derzeit purzelt eine WGH ständig. Gestern gleich drei mal. Hoffentlich geht das gut. Ich war noch nachts draußen, mein Mann ist schon wieder unterwegs. Einen sehr netten Hundehalter (Husky an der Leine) haben wir angesprochen, ja er geht da zweimal täglich längs. Wunderbar. Wenn Schaf auf Rücken bitte anrufen. Der Flächeneigentümer weiß auch Bescheid...
24 Stunden daneben stehen können wir leider auch nicht. Hoffentlich lammt sie bald. Die ist bald mehr breit als hoch. Die Temperaturen wären so schön! Und kein Schaf lammt eh.
Gestern kamen wir dazu die Skudden umzuziehen. Auf die Fläche im OFF. Juchu. Weg von den Hundehaltern hier (man bemerke das Paradoxon). Bei den Skudden ist bisher nur ein Schaf einmal gepurzelt. Die sind aber auch später belegt worden. Der Deckbock in seiner Unerfahrenheit war sehr zögerlich. 2 Skuddenlämmer sind mittlerweile geboren. Süße weiße Zibben.
Bei den WGH´s hat sich jetzt der Lämmerkindergarten so richtig gefunden. Ich habe ein Video eines ganz frühen Stadiums noch vor dem Umzug. Auch süß, wenn 2 wenige Tage alte Böcke die Stirn kreuzen und rumsausen. Wenn sie etwas älter sind, wird das Ganze aber ein unvergessliches Spektakel. Haken schlagend, über die liegenden Mütter springend... eine Energie, die man den kleinen Lämmern nicht zutraut, wenn man Schafe nicht kennt. Die Jungzibben haben den Schalter umgelegt von: Ih, die kleinen Dinger sind komisch - auf - eh klasse, lasst uns den Frühling feiern. Und so sausen sie mit wehenden Haaren mit und bieten die Stirn an. So schön!
Ich rekapituliere... das ist der Grund, warum kein Schäfer je ganz aufhört. Ich kenne so einige über 80... immer noch 2 oder 3 Muttern im Stall. Belegt, versteht sich. Dieser Anblick des Lämmerkindergartens macht süchtig. Das lässt einen nie wieder los.
Bei den Ziegen ist alles gut. Die verbliebenen Lämmer bei uns (Lilo und Leopold) liegen gemeinsam unter der Wärmelampe und haben ihre Mütter im Griff. Lotte dieses Jahr mit überraschend guten Muttereigenschaften, meine Güte. Genieß Dein letztes Lamm. Beide haben Milch und werden verwöhnt: Bestes Heu und niedrig dosiert Kraftfutter, damit die beiden nur ja nicht abbauen. Da es wärmer wird, können wir jetzt den Garten zäunen... dann kann das erste Grün gepflückt werden und die Kleinen müssen sich dann auch mit dem Thema Strom auseinander setzen. Im Garten geht´s auch niedrig dosiert.
Bei unseren Freunden steht nur noch eine letzte Ziegengeburt aus: Lilly. Und sobald der Nachwuchs fit ist und keine Wärme im Stall mehr benötigt, geht es raus - auf eine Fläche mit Zelt inkl. weichem Strohbett. Wieviel früher als in anderen Jahren. Krass.
Die Schnucken kommen kaum dem Aufwuchs hinterher. Im März?! Unfassbar.