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Autor Thema: Birnenpockenmilbe zum x-ten  (Gelesen 4342 mal)

b-hoernchen

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Birnenpockenmilbe zum x-ten
« am: 06. April 2016, 18:29:11 »

Schlimm, kaum zeigt sich der erste Austrieb, schon sind sie da die Schädlinge! Recht konstant erweist sich meine Harrow Sweet als Befallszentrum für Birnenpockenmilbe, dieses Jahr besonders schlimm - und gerade heuer hat sie richtig viele Knospen angesetzt.
(Wär ja auch nur zu schön, wenn die Birne, die sich am wenigsten anfällig für BGR erweist, nicht eine andere Achillesferse hätte).
Madame verte wird auch befallen, aber weniger (hoffe ich auch dieses Jahr).

Jetzt, was tun? Von Dr. Stähler gibt es Kanemite SC, Wirkstoff Acequinocyl - die Knospen sind noch geschlossen, die Kronblätter drumherum voller Pusteln. Wär' das noch eine Möglichkeit zum jetzigen Zeitpunkt?

Und dann findet man hier:
http://orgprints.org/2984/1/daniel-2004-birnenpockenmilbe-ba.pdf
noch den Hinweis auf Netzschwefelbehandlung im Herbst - nach der Ernte. Damit sollen sich Birnenbestände regelrecht "sanieren" lassen (heißt das  -ein Jahr konsequent anwenden und dann auf Jahre befallsfrei?). Jedenfalls hat mich die Konzentration stutzig gemacht: 2% ig Netzschwefel in der Spritzlösung/Suspension. Ist das nicht ein bisschen arg hoch? Hält der Baum das aus? Wird ansonsten doch eher zehntelprozentig angewendet, dieser Netzschwefel?!

Zähle wie immer auf eure Fachkompetenz und sage deshalb im Voraus schon mal Dankeschön für alle Hinweise!

LG
b-hoernchen
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cydorian

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Re: Birnenpockenmilbe zum x-ten
« Antwort #1 am: 07. April 2016, 10:13:34 »

Die Konzentration stimmt, wird auch in Produkten anderer Hersteller verwendet (z.B. von Andermatt). Aber obacht! Einige Birnensorten sind sehr schwefelempfindlich, z.B. Boscs Flaschenbirne. Probier das erst mal an einem Zweig aus, wenn du unsicher bist. Einige Äpfel sinds auch. Und Aprikosen alle.
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b-hoernchen

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Re: Birnenpockenmilbe zum x-ten
« Antwort #2 am: 07. April 2016, 11:47:52 »

Danke für den Hinweis, cydorian - das war auch mein Bedenken, dass die Birnen verbrennen könnten bei 2%iger Anwendung, also erst mal vorsichtig testen.

Aber was muss ich da sehen - Netzschwefel kriegt man nicht mehr so einfach und billig! Als Privatanwender kann man nur sündteure 10g Säckchen kaufen. Wer hat sich diese Abzocke wieder ausgedacht?
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cydorian

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Re: Birnenpockenmilbe zum x-ten
« Antwort #3 am: 07. April 2016, 19:52:59 »

Kannst ja Urlaub in der "teuren" Schweiz machen: http://shop.biocontrol.ch/de_bc/soufre-mouillable-stulln
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partisanengärtner

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Re: Birnenpockenmilbe zum x-ten
« Antwort #4 am: 07. April 2016, 20:22:38 »

Ich hatte die Milben zum ersten Mal und ziemlich heftig vor zwei Jahren. Letztes Jahr gar nichts. Das ohne jegliche Behandlung.
Die Birne ist entweder eine Abate oder die Verwechslungssorte.
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Axel

b-hoernchen

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Re: Birnenpockenmilbe zum x-ten
« Antwort #5 am: 08. April 2016, 21:38:53 »

Bei mir trifft es regelmäßig die Harrow Sweet am heftigsten, heuer ganz besonders schlimm.
Ansonsten zeigen noch eine angebliche "Gute Luise" (hat noch nicht getragen) und Madame Verte Symptome. Und dann noch die Köstliche von Charneux - die ist heuer gegenwärtig sogar mehr befallen als Madame Verte.

Ich frag' mich gerade, ob der Befall rein sortenabhängig ist oder ob ich einfach von der Baumschule infizierte Ware gekriegt hab'?
Unterlagen sind bei allen befallenen Bäumen Quitte A bis auf die Madame Verte, die steht als Halbstamm auf Sämling. Spielt da vielleicht auch die Bodenbeschaffenheit eine Rolle? Obwohl - die Harrow Sweet ist letzten Herbst umgezogen vom speckig-nassen Tonboden in den krümelig-sandigen, pferdemistgeschwängerten Randstreifen neben der Einfahrt.

Kannst ja Urlaub in der "teuren" Schweiz machen: http://shop.biocontrol.ch/de_bc/soufre-mouillable-stulln

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« Letzte Änderung: 08. April 2016, 21:42:05 von b-hoernchen »
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jardin

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Re: Birnenpockenmilbe zum x-ten
« Antwort #6 am: 01. Mai 2016, 22:06:53 »

Heute habe ich bei meinem Birnbaum diese deformierten Blätter entdeckt.
So stark betroffen sind fast nur ein Teil der letztjährigen Wassertriebe.
Handelt es sich dabei um das Schadbild der Birnenpockenmilbe?
Die stark befallenen Triebe habe ich schon herausgeschnitten und entsorgt.
Der Birnbaum stand schon im Garten als wir vor über 10 Jahren unser Haus gekauft haben
und hatte bisher nicht solche deformierten Blätter (außer leichtem Birnengitterrost).

jardin
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cydorian

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Re: Birnenpockenmilbe zum x-ten
« Antwort #7 am: 01. Mai 2016, 23:06:05 »

Ist nicht gut zu erkennen. Vielleicht sinds auch Faltenläuse oder andere Blattläuse, Birnenblattsauger. Nimm die Lupe und untersuche die Unter-/Innenseite der Blätter. Sitzt da was? Wie siehts da aus?
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jardin

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Re: Birnenpockenmilbe zum x-ten
« Antwort #8 am: 01. Mai 2016, 23:23:15 »

Auf den Blattunterseiten konnte ich keine Läuse oder andere Tiere erkennen und klebrige Ausscheidungen von Läusen konnte ich auch nicht feststellen.
Jedoch habe ich keine Lupe benutzt.
Die Fotos von den einzelnen Blättern sind leider sehr unscharf geworden, ansonsten hätte ich sie auch noch gezeigt.
« Letzte Änderung: 01. Mai 2016, 23:27:54 von jardin »
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b-hoernchen

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Re: Birnenpockenmilbe zum x-ten
« Antwort #9 am: 19. Mai 2016, 13:50:36 »

Das Bild könnte auch aus meinem Garten stammen - wobei die Anfälligkeit sehr von Sorte zu Sorte schwankt.

Nach drei Behandlungen (genau nach Anweisung) mit Kanemite SC Spinnmilben-Frei zeigt sich eine Besserung des Befalls, aber nicht wirklich Ausheilung.

Letztens im Gartencenter an der Pflanzenschutztheke: Vor mir ein Kunde, der dem Kundenberater ein Birnenblatt mit Symptomen zeigt.
Berater: "Ja, das ist Birnenpockenmilbe, nehmen Sie das hier...: Dr. Stähler Milben-Ex,
Wirkstoff Fenpyroximat).


Ich zum Berater: "Aber mir haben Sie dagegen Kanemite (Wirkstoff Acequinocyl) verkauft... ."

Berater: "Oooch ja, stimmt, können Sie auch nehmen, nehmen Sie doch Kanemite"... verkauft aber zum Schluss das Milben-Ex.

So richtig kompetent erschien der mir nicht.

Meine Frage: Was wäre denn jetzt bitte das richtige (oder bessere) Mittel gegen die Birnenpockenmilbe?
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Daniel - reloaded

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Re: Birnenpockenmilbe zum x-ten
« Antwort #10 am: 19. Mai 2016, 21:42:09 »

Effektiv sind beide.
Acequinocyl ist ein neuerer Wirkstoff mit anderem Wirkmechanusmus und geringerer Resistenzgefahr, ob es translaminar wirkt oder auch ein reines Kontaktmittel ist hab ich gerade vergessen.
Grundsätzlich dürfte das bei Birnenpockenmilbe tatsächlich egal sein, bei Spinnmilben liegt gegen Fenpyroximat (Kiron) oft schon eine Resistenz vor.
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Re: Birnenpockenmilbe zum x-ten
« Antwort #11 am: 20. Mai 2016, 21:40:07 »

Vielen Dank, Daniel für die Erklärung! Dann hab' ich mein Geld wenigstens nicht völlig umsonst rausgeworfen... wobei, so richtig glücklich bin ich mit dem Ergebnis nicht. Die neuen Blättchen haben, wie's aussieht, immer noch Pockensymptome, wenn auch die Pusteln insgesamt deutlich weniger geworden sind. Die erste Behandlung war übrigens Anfang April, unterm Ausstrieb, bevor die Blütenknospen geöffnet haben, dann zwei weitere in jeweils ca. 14-tägigem Abstand - wie es das Wetter erlaubt hat.

Was mir sonst noch zu denken gibt: Die Blätter sind ganz matt geworden, grün, aber nicht mehr glänzend, wie ich es mit "gesunden Bäumen" assoziiere. Und der Baum hat fast zu wachsen aufgehört - es gibt kaum mehr neue Blätter, die meisten Triebspitzen ruhen.

Kann es sein, dass Acequinocyl das Wachstum der Bäume beeinträchtigt?
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Daniel - reloaded

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Re: Birnenpockenmilbe zum x-ten
« Antwort #12 am: 21. Mai 2016, 23:04:27 »

Also nachgelesen: Acequinocyl ist ebenso ein reines Kontakt-und Fraßgift wie Fenpyroximat auch.
Auch interessant: prinzipiell tun beide Wirkstoffe das selbe aber an anderer Stelle. Deshalb gibt es zwar keine Kreuzresistenz zu den METIs (Fenpyroximat, Fenazaquin und Tebufenpyrad) aber die geringere Resistenzgefahr stelle ich in Frage.

Zur Verträglichkeit: grundsätzlich ist Acequinocyl sehr gut verträglich. Das heißt natürlich nicht, dass Unverträglichkeiten und Wuchshemmungen ausgeschlossen sind. Da der Wirkstoff aber nicht in die Pflanze eindringt hätte ich eher mit Verbrennungen gerechnet als mit Wuchshemmungen.
Leider sind viele Birnen recht schwefelempfindlich, denn Netzschwefel hat eine hervorragende Nebenwirkung gegen Birnenpockenmilben etc.
Aber gute Wirkung mit Fruchtberostung und evtl. Verbrennungen zu erkaufen scheint wenig sinnvoll....
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Re: Birnenpockenmilbe zum x-ten
« Antwort #13 am: 23. Mai 2016, 03:31:21 »

Die Berater im Gartencenter haben ja auch ein schlaues Buch - und da stand nichts von Herbstbehandlung mit Netzschwefel (mir wurde energisch widersprochen, als ich die erwähnt habe), sondern (ich konnte nur ganz kurz draufsehen)  eine mit Nullkommairgendwas Prozent und Termin im Frühjahr... .
Hat wohl noch keiner hier ausprobiert?
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Re: Birnenpockenmilbe zum x-ten
« Antwort #14 am: 08. April 2019, 14:30:21 »

Zwei Behandlungen mit Netzschwefel - am 14. 11. 18 mit 0,5% auf die noch etwas belaubten Bäume und am 14. 02. 19 (0,33% - 20g/6l) in einer längeren Schönwetterperiode - den Erfolg wird man sehen.

Für eine dritte Behandlung (das BayOZ empfiehlt werden drei Behandumgen im März) fehlte dem Gärtner die Zeit und der Antrieb. Ende März waren mir die Knospen bereits zu sehr geschwollen, Netzschwefel kann ja auch den Austrieb verbrennen!

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass drei Spritzungen gemäß Anleitung mit dem vom Gartencenter empfohlenen Mittel (Kanemite...) gegen die Milbe wenig bis nix gegracht haben, außer dass der Wirkstoff (Acequinocyl) für den Menschen offenbar gefählicher ist als für die Milben.... .

Netzschwefel in den angegeben Konzentrationen im Winter wurde bisher problemlos von allen Sorten vertragen, keine Verbrennungen am Austrieb sichtbar, trotz der schon recht warmen Februarsonne (die war auch willkommen, damit das Mittel schön "knallt").
« Letzte Änderung: 08. April 2019, 14:45:31 von b-hoernchen »
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