Tja, wenn ich das wüßte
Ich versuche mal zu analysieren, was ich diesmal anders gemacht habe als sonst:
– Unter den Zwiebeln der rosaroten Normalform, die ich 2015 von plantomaniac bekommen habe, befand sich eine, die sich als Sommerwachser zu gebärden versuchte, was den üblichen Kulturrhythmus des Kübels deutlich erschwert hat. Ich habe also beschlossen, eine Trennung vorzunehmen, und habe den Kübel im Frühjahr 2018, als die Winterwachser eingezogen hatten, ins Gewächshaus geräumt, um die Entwicklung des Sommerwachsers zu beschleunigen. Da es im Gewächshaus meist sehr warm war, hat das gut geklappt, er hat sich schnell entwickelt, wurde dann nach Blüte und Samenreife aus dem Kübel entfernt und in einen Extratopf gesetzt. Die eingezogenen Winterwachser sind während der Entwicklungszeit des Sommerwachsers noch mit gegossen worden und haben im Gewächshaus deutlich mehr Wärme abgekriegt als sonst.
– Ich habe relativ nährstoffreichen Boden und dünge daher kaum zusätzlich. Auf die Areale, wo Rüben und Kartoffeln hinsollen, werfe ich seit einigen Jahren jeweils Ende März aber ein paar Handvoll Blaukorn. Teile des Kartoffelbeets sind im Spätsommer/Frühherbst üblicherweise das einzige freie Beet, weswegen ich von dort die Erde für die in dieser Zeit umzutopfenden Kübelpflanzen hole. Nun haben die Kartoffeln im Steppensommer 2018 wenig Nährstoffe verbraucht, so daß die von dort entnommene Erde, in die ich die Freesia laxa im Frühherbst neu gelegt habe, wahrscheinlich nährstoffreicher war als sonst. Außerdem habe ich den neu besetzten Kübel nicht nur angegossen, sondern komplett getaucht, so daß ich damit vielleicht eine größere Menge Nährstoffe gleich nutzbar gemacht habe. Das Riesenwachstum begann jedenfalls schon im Herbst, möglicherweise auch noch begünstigt durch die noch lange Zeit relativ hohen Temperaturen im Bürotreppenhaus. Ich hatte schon meine Bedenken, daß das Laubwachstum auf Kosten der Blüten gehen würde, aber siehe da, im März begannen die Riesen doch noch zu blühen
Die von Dir stammenden blauen Freesia laxa (danke nochmal!), die im gleichen Treppenhaus, aber eine Etage höher stehen, haben sich übrigens normal verhalten, blieben im üblichen Maß von ca. 20 cm, haben diesen Winter noch nicht geblüht und mittlerweile schon komplett eingezogen. Daneben steht Freesia fergusoniae (danke, Norna!), von deren zwei Zwiebeln eine geblüht hat. Deren Laub ist jetzt noch grün und beginnt an den Spitzen gerade zu vergilben, auch hier liegt die Größe im kompakten Bereich von nicht mehr als 20 cm. Die rosaroten Freesia-laxa-Riesen dagegen habe ich gestern unterschätzt: Von der Erdoberfläche im Topf bis zur höchsten Blattspitze sind's 90 (!!) cm, der längste Blütentrieb hat immer noch 80 cm.
Sorry für langen OT