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Autor Thema: Richtige Düngung ohne Bodenprobe?  (Gelesen 2128 mal)

YElektra

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Richtige Düngung ohne Bodenprobe?
« am: 02. Mai 2016, 12:05:05 »

Hallo ihr Lieben,

Das ist vielleicht eine doofe Frage, aber wie düngt ihr "nach Gefühl"? Ich kann es mir nicht leisten von all den unterschiedlichen Erden im Garten eine Bodenprobe analysieren zu lassen und ich denke oder hoffe, dass es auch anders möglich sein sollte?

Der Grund warum meine Frage aufgekommen ist ist folgender: Ich habe am Wochenende zwanzig Töpfe auf die Terasse geschleppt und mit schubkarrenweise Erde gefüllt. Diese Erde ist von einer "Gründeponie" hier auf dem Wald im Grundstück. Dort wird wohl seit Jahren einfach alles drauf geworfen: Laub, Baum- und Strauchschnitt, Grasschnitt, wenig Küchenabfälle. Ich habe also eigentlich keine Ahnung woraus die Erde wirklich zusammengesetzt ist, noch wie lange sie schon gelagert war. Vielleicht vier, vielleicht vierzehn Jahre, ich weiss es einfach nicht.

Ich möchte keine exakte Wissenschaft draus machen, aber ich weiss nun einfach nicht wie ich die Erde in den Töpfen düngen soll. Klar, es hängt davon ab was ich für Pflanzen in die jeweiligen Töpfe setzen möchte und somit könnt ihr mir keine eindeutige Antwort geben.

Es würde mich einfach interessieren wie ihr das mit der Düngung ohne Bodenprobe handhabt. Wartet ihr einfach bis man Mangelerscheinungen klar erkennen kann? Oder wie entscheidet ihr sonst was wie gedüngt werden muss?
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Staudo

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Re: Richtige Düngung ohne Bodenprobe?
« Antwort #1 am: 02. Mai 2016, 12:09:27 »

Kübel dünge ich prophylaktisch mit einem Vorratsdünger. Das sind diese Dünger, die auf -cote enden. Den Garten dünge ich nach Augenschein. Wenn etwas nicht recht wachsen will, gibt es Blaukorn.
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Gänselieschen

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Re: Richtige Düngung ohne Bodenprobe?
« Antwort #2 am: 02. Mai 2016, 12:26:27 »

Ich habe einen sehr leichten Sandboden hier. Damit weiß ich, dass Nährstoffe schnell ausgewaschen werden. Ich dünge seit ca. drei Jahren wirklich regelmäßiger - auch Stauden & Co. Stauden, Zwiebelblumen, Rosen, Beerensträucher, Obstbäume bekommen bei mir Blaukorn, Gemüse bekommt Kompost und Rinderdungpellets, Erdbeeren auch und dennoch noch etwas Blaukorn - nach Angabe des Herstellers - ca. Eine Handvoll auf den gefühlten m².

Blaukorn für Pflanzen, bei denen es auf die Blüte ankommt, soll nicht ganz so sinnvoll sein - aber ich habe keinen anderen Dünger in Gebrauch.

Bodenprobe bei 2000 m²  - da würde wohl eine Probe nicht reichen. Damit fange ich nicht erst an. Ich dünge so, wie es auf den Packungen draufsteht - möglichst auch zu dem entsprechenden Zeitpunkt....

Tomaten bekommen Kompost, Blumenerde, abgelagerten Pferdemist (sehr abgelagert, also auch etliche Jahre) und eine dicke Schicht Bettfedern in die Pflanzkübel. Paprika und Physalis behandle ich genauso. Die bekommen dann den ganzen Sommer keinen Dünger mehr zusätzlich.

Rhododendren, Hortensien und Blaubeeren bekommen Rhododendrondünger.
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thuja thujon

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Re: Richtige Düngung ohne Bodenprobe?
« Antwort #3 am: 14. Mai 2016, 23:50:28 »

Wenn ich eine Erde habe, von der ich nicht in etwa weiß, wieviel drin ist, mache ich vorab einen Kressetest. Wenn sie vergeilt, ist ordentlich Nährstoff bzw Stickstoff drin. Wenn ich etwas mehr Zeit habe, säe ich Weizen aus, guck mir den Wuchd an, der verrät so einiges, danach dürfen in die Katzen fressen. Gleichzeitig wird das Gies und abtrockneverhalten getestet. deswegen säe ich in kleine 4cm töpfe. Nimmt auch nicht so viel Platz weg. Mit diesen ersten erfahrungen ists hinterher leichter, die eigentliche Mischung abzurunden.

Im Garten dünge ich nach Augenmaß. Also was vom Wuchs her auffällt, bekommt das was fehlt. Sieht man schon bevor es bei zB Gemüse auf den Ertrag geht.

Wenn etwas nicht wächst, bekommt es eine Ursachendiagnose und hinterher eventuell Stickstoff. Blaukorn ist zum antreiben ungeeignet. Das nehme ich eigentlich nur, wenn ich gut wasserlösliches Phosphat bei Pflanzen mit kleinem Wurzelsystem haben will. Bei Kartoffeln etwa, als Unterfußdüngung. Und auch dann nur Stickstoffstabilisiert, also Novatec.

Kompost usw, nehme ich dort, wo es verkraftet wird. Mein Boden ist lehmig, humos, da Humuswirtschaft betrieben wird, aber nicht überall als alleiniges Allheilmittel, sondern nur dort, wo es Sinn macht. Also nicht zu Zwiebelblumen oder anderen Pflanzen, die davon krank werden oder Schädlingsbefall bekommen oder die durch die späten Stickstoffschübe im Jahr nicht richtig ausreifen. Dort wo Humus ein mehr an Gesundheit verspricht, dort kommt er hin. Zur jeweilgen Kultur, nicht unbedingt jedes Jahr, sondern dann wenn er gebraucht wird. Der Phosphorgehalt deckelt eh irgednwie die Menge.
Um das Problem des festgelegten Phosphats in den Griff zu kriegen, baue ich viele Leguminosen an und kompostiere bzw vermulche das Stroh davon.

In den reinen Zierbeeten, da kanns auch mal 3-4 Jahre keinen Kompost geben. Dort wird dann gemulcht mit Nährstoffarmem Herbstlaub oder es bleibt nackig, jenachdem, was eben drin ist und nach was es verlangt. Humus ist auch immer eine Feuchtigkeitsquelle, und die will man ja auch nicht überall. Wurde ich meinen Rosmarin zB mit Kompost düngen, wäre er ziemlich sicher nach 5 Wintern kaputt.

Ich habs mir jedenfalls angewöhnt, auf die Bedürfnisse der Pflanzen im einzelnen zu achten. Bedeutet manchmal etwas genauer hinschaun, aber das mache ich gerne.

Ansonsten ist beim Dünger auch immer die Frage: wann?
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kpc

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Re: Richtige Düngung ohne Bodenprobe?
« Antwort #4 am: 18. Oktober 2016, 14:25:51 »

Ich muss mich im kommenden Jahr mal intensiver um die Düngerei kümmern.
Eine Bodenuntersuchung hat wenig Sinn. In den letzten Jahren ist mal dieses und mal jenes Teilstück (wenig) gedüngt worden,
mal stickstoffbetont und mal kalibetont. Vermutlich sind die Verhältnisse alle 20m wieder anders.
Zu düngen sind ca. 2000m², davon etwas mehr als die Hälfte Rasen, der Rest Gehölze und Stauden.
Der Boden ist lehmig, sehr kalkarm ( pH um 5,5 ).
Das habe ich mir ausgedacht:
Im Winter eine Kalkung. Mit normalem kohlensaurem Kalk, kein Dolomitkalk und 100 oder 200g/m². ( alle Teilstücke )
Der Rasen soll im kommenden Jahr dann 3-4 mal Dünger bekommen, die ersten Gaben mit Novatec suprem und die letzte Gabe Novatec perfekt. ( Aufwandmenge pro Gabe ?? )
Für Stauden und Gehölze ( um die Gehölzen vielleicht dünner streuen ) Novatec premium  (4kg/100m² verteilt auf drei Gaben).

Findet ihr das ok ? Habt ihr Bedenken oder andere Vorschläge ?
Kann ich die Anzahl der Gaben redizieren ? Könnt ihr etwas zu den Terminen für die einzelnen Gaben sagen ?

Danke im voraus, Klaus-Peter

PS: Ja, ich habe Kompost. Sogar recht viel pro Jahr. Der ist aber nicht unkrautfrei und viel Zeit habe ich auch nicht.
Der wird zum größten Teil in die Bambushorste auf einer weiteren Wiese gekarrt. Eigentlich entsorgt ....
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Dietmar

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Re: Richtige Düngung ohne Bodenprobe?
« Antwort #5 am: 18. Oktober 2016, 15:22:04 »

Ich bringe jedes Jahr auf ein anderes Stück Wiese gesiebten Kompost auf, da er nicht für alles reicht. Das darf nur nicht während der Vegetationsperiode sein, weil da auch gemäht wird und der Rasenmäher alles wieder einsaugt, da trockener Kompost sehr leicht ist. Dabei sollte nicht zuviel aufgetragen werden, so dass die meisten Grashalme noch durchstechen. Ich kippe da meist eine bestimmte Menge auf den Rasen und verteile diese mit einem Rechen, letzteren aber mit den Zinken nach oben. Wenn man ein paar mal mit dem Rechen drüberfährt, dann wird zum einen das Zuviel an Kompost weiterverteilt und die Grashalme kommen wieder durch. Im Zweifelsfall ist beim Düngen zu wenig immer besser als zuviel, hier auch.

Zu Deinem Kombi-Dünger:
positiv: Spurenelemente wie Eisen sind enthalten, auch Mg drin, aber als Magnesiumsulfat. Das wirkt schnell, aber nur kurz.
negativ oder bedenklich:
- wenn der Rasen ausreichend wächst, dann führt eine so reichliche Stickstoffgabe quasi zum Wuchern, d.h. Du musst dann doppelt so oft mähen.
- Der Dünger ist ein Kombidünger, d.h. es ist auch viel Kalium und Phosphor drin. Grundsätzlich bin ich gegen jeden Kombidünger dieser Art, weil man zwangsweise auch das mit düngt, was schon im Überfluss da ist. In D ist es oft so, dass viele Lehmböden schon ein Überangebot an Kalium und Phosphor haben. Bei einem Zuviel führt das dazu, dass die Pflanzen andere Nährstoffe nicht mehr aufnehmen können, obwohl diese im Boden ausreichend vorhanden sind. Aus dem Grund ist eine Bodenanalyse alle 5 bis 7 Jahre eben empfehlenswert. Es ist nicht nur rausgeschmissenes Geld, wenn man unnötig düngt, sondern verschlechtert die Bodenfruchtbarkeit und das lässt sich auch oft kaum wieder rückgängig machen.
- Zum Kalk: Es gibt sogenannten Rasenkalk und Dolomitkalk. Rasenkalk ist reines Kalziumkarbonat und bei Dolomitkalk ist ca. 25 ... 30% Magnesiumkarbonat drin. Das Magnesium wird für die Bildung des Blattgrüns benötigt, aber zu viel ist auch nicht gut. Wenn die Bodenanalyse zeigt, dass Magnesiummangel herrscht, ist Dolomitkalk als Magnesiumspender viel besser als Magnesiumsulfat, da Dolomitkalk Langzeitwirkung hat (wirkt mehrere Jahre). Außerdem ist Dolomitkalk nicht ätzend. Falls Du keine Bodenanalyse machen willst, dann empfehle ich eine jährliche Kalkung mit Rasenkalk und alle etwa 5 Jahre stattdessen eine Kalkung mit Dolomitkalk. Das müsste an Magnesium ausreichend sein.
Eine Überdüngung mit Kalziumkarbonat ist kaum zu befürchten, da das Optimum für Kalziumkarbonat über mehrere Zehnerpotenzen geht. Nur bei kalkempfindlichen Sachen darf man nichit kalken, z.B. Moorbeetpflanzen wie Heidelbeeren, Preiselbeeren, Moosbeeren, Rododendren, Azaleen ...
Auch viele Zimmerpflanzen vertragen keine Kalkdüngung, da die meisten aus dem Regenwald stammen, wo absolute Kalkarmut herrscht.

Ergo: Der Kombidünger ist nur sinnvoll, wenn im Boden alle diese Nährstoffe fehlen. Das ist nur sehr selten der Fall, z.B. bei Sandböden oder Torf. Das Sinnvollste am vorgeschlagenen Kombidünger sind die enthaltenen Spurenelemente, die oft im Boden zu wenig sind. Ich empfehle deswegen, den Kombidünger sehr zurückhaltend einzusetzen, denn der Schaden ist meist größer als der Nutzen.

Im Handel gibt es auch reines Eisensulfat als Rasendünger: Achtung Eisensulfat ist giftig (auch für Haustiere wie Katzen, die ja Gras fressen) und recht stark ätzend. Nur sehr wenig ausbringen, da man sehr schnell zu viel nimmt. Viel weniger, als auf der Verpackung draufsteht!!! Bei Zuviel wird der Rasen verätzt. Trick: Vor einem Regen ausstreuen oder selbst gut nachwässern. Das spült die Grashalme sauber und Haustiere werden nicht oder weniger geschädigt. Eisen wird indirekt für die Bildung des Blattgrüns benötigt. Bei Eisenmangel ist der Rasen nur blassgrün, während mit ausreichend Fe der Rasen tiefgrün wird.
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thuja thujon

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Re: Richtige Düngung ohne Bodenprobe?
« Antwort #6 am: 20. Oktober 2016, 23:10:15 »

Ich muss mich im kommenden Jahr mal intensiver um die Düngerei kümmern.
Ehrlich gesagt, warum? War was nicht in Ordnung?
Waren irgendwo Mangelsymptome beobachtbar oder war eher der Wuchs hinterherhinkend?

Bei letzterem, Lehm mit pH 5,5, da würde mich die Struktur desselben interessieren. Wie fällt der, wie sehen die Bröckel aus, wenn man einen Klumpen `halbfeuchten´ Lehm in der Hand zerdrückt? Wie springt der Auseinander, scharfe Bruchkanten, recht stabil oder eher bröselig, Färbung, Knierschtest mit den Zähnen fällt wie aus?

Nichts gegen die Novatec-Dünger, aber warum willst du so viel Geld für Dünger ausgeben?

Bei pH 5,5 sollte Thomaskali recht gut verfügbar sein. Ein 50Kilo Sack kostet fast nichts.
Jetzt im Herbst drauf, dass er über Winter schon einregnen kann.

Im Spätwinter würde ich dann etwas kalken.

Für Gehölze, meistens steht unter dem Kronenrand ja schon was ganz anderes, dann bekommt der Baum nur das ab, was die Randbepflanzung durchlässt. Am Stamm und direkt unter der Krone passiert eher wenig, da haben die Gehölze fast nur dicke Wurzeln, die keine Nährstoffe mehr aufnehmen. Bäume dünge ich eher 1-4m weg vom äußeren Rand der Krone. Die wären blöd wenn sie dort die Nährstoffe und Wasser aufnehmen, wo kein Regen hinkommt, weil sie sich mit dem Blätterdach selbst trocken halten.
Jedenfalls relativiert die Randbepflanzung der Bäume eine gezielte Düngung der bäume, die meist auch ohne zutun recht gut klarkommen. Gerade im Garten fält immer mal wieder genug an, was es außerhalb eher nicht gibt und dort klappts auch mit den Bäumen. Die können mit ihren Wurzeln meist genug Bodenvorräte in den unendlichen Weiten erreichen.

Stauden, ja, kommt drauf an, was es ist. Ich bevorzuge da auch die eher gezielt und eventuell für einen bestimmten Effekt - Düngung. zB für etwas mehr Blattmasse gibts ne Ladung Stickstoff in Form von Hasengülle oder einen löslichen Stickstoffdünger. Ich glaube kali und Phosphat braucht man nicht düngen, wenn ab und an etwas organisches mal wieder auf den Boden kommt. Wenn da snicht der Fall ist, dann sollte man mal wieder auf die Bodenstruktur achten. K und P ist dann meist noch genug da, nur die Bodenphysik usw gestört, zB schlechtere Durchlüftung. Das was wir meistens sehen bzw eben gerade nicht und uns deswegen an Dünger denken lässt, dass ist eigentlich nur dem Stickstoff zuzuschreiben. Wenn der Humus geing ist, dann wird nicht viel N nachgeliefert. Wenn man nicht aufpasst und regelmäßig nachdüngt, kommt es zu Engpässen und Mangel, und wenn das gerade in die Hauptwachstumszeit fällt, dann wächst es eben nicht genug. Hat aber was mit Stickstoff zu tun und nicht mit Dünger.

Was die Stickstoffversorgung vom Rasen angeht, Kalkammonsalpeter ist was tolles, man muss sich nur dran gewöhnen, ihn auch sehr zurückhaltend zu düngen. Sonst mäht man sich tot. Leider sind die Körnchen recht groß und in Wasser für die Giesskanne löst er sich leider nicht komplett auf, man hat dann immernoch Kalk als Bodensatz.

Vor Jahren gabs mal von Wolf eine 1L-Flasche, zum anschliessen an den Gartenschlauch. Dort war Flüssigdünger (Rasendünger) drin, der wurde dann zusammen mit dem Wasser vom Schlauch innerhalb von 3Minuten verteilt. So entfällt die Streuerei und anschließendes einregnen, das Streuen ist fast nie wirklich gleichmäßig und mit großen Körnchen die viel Wirkung bringen sieht man gleich die kleinen Fehler. Bei Flüssig mit dem Gartenschlauch sieht das anders aus.
Ich nutze die Flasche jetzt noch, um 500g Harnstoff in einem Liter Wasser aufzulösen und giesse so meine 100m² Rasen in 3 Minuten, fertig gedüngt ist. P und K wird eh auf Vorrat gedüngt, und wenn ich was sehen will, fehlts entweder an wasser oder an Stickstoff. Mit den 500g Hanrstoff gebe ich 250g N auf 100m², das sind umgerechnet auf das wa sman sehen kann etwa 1kg Novatec suprem. Das ist nicht viel, nicht so viel dass ich mähen muss wie blöde, aber genug, damit der Rasen nicht verhungert. Weil es nach dem auflösen nur 3 Minuten dauert, mache ich das auch gerne öfter statt nur 3-4 mal im Jahr, jeweils nur nach Bedarf, sieht man ja, wie der Rasen wächst, das ist mit nur 3-4 N-Gaben schwieriger. So muss ich jedenfalls weniger mähen, bei gleichzeitig kräftigem und Konkurrenzfähigem Rasen.

Vorstellbar wäre sicherlich auch, die Prozedur 3 mal hintereinander zu machen und dafür einen Nitrifikationshemmstoff mit reinzugeben. Piadin oder wie sie heißen, sollte es auch für Flüssigprodukte wie Gülle geben. Im Landhandel mal nachfragen. Aber ehrlich gesagt, wegen den 3 Minuten, da stell ich mich lieber kurz hin und schwenk einmal mehr 3 Wochen später über den Rasen. Wenn dann Stauden nebenan stehen, die etwas N vertragen könnten, bekommen die eine kurze Dusche gleich mit ab.
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kpc

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Re: Richtige Düngung ohne Bodenprobe?
« Antwort #7 am: 21. Oktober 2016, 13:28:29 »

@thuja thujon
Ja, es gibt Mangelsymptome.
Unser Lehmboden: dort wo der Boden nicht gepflegt ist, also z.B. Wiese, 5cm Humus, bis 20cm dann Übergang zu Lehm, danach gelber knetbarer Lehm und
in 60-100cm fängt Verwitterungsgestein an. Wir sitzen auf Ruhrsandstein und der Boden ist sehr kalkarm.
Dort wo Beete sind sieht es natürlich besser aus. Die Beete haben immer eine Mulchauflage.
In den letzten Jahren habe ich dort viel mit altem schon zum Teil vererdetem Häcksel/Kompost gearbeitet.
Von einem Gartenbauer der einen mehrjährigen Riesenhaufen entsorgt hat. Ich bekam eine Ladung per Sattel-Muldenkipper. Sehr, seht viel ....  :D
So wie meine Schwiegereltern bis vor 10 Jahre gedüngt haben ist mir Phosphormangel bisher nicht in den Sinn gekommen.

Der Rasen:
Wir legen keinen großen Wert auf einen 'gepflegten' Rasen, solange das Gras wächst stören weder Zweikeimblättrige noch Moos.
Es sind insgesamt über 1000m² ( wir haben uns das nicht ausgesucht ... ), daher sollten auch keine Mähorgien nötig werden.
Der Rasen hat in den letzten 5-6 Jahren nichts bekommen. Wahrscheinlich fehlt inzwischen alles.
Bis dahin pro Jahr Dolomitkalk 100g/m² und sporadisch etwas Volldünger.
Inzwischen ist es mehr Moos als Gras und weit weg von sattgrün.
KAS bringt nur Kalk und Stickstoff. Ich habe aber alternativ an eine einmalige Gabe Kali-Magnesia gedacht und dann danach regelmäßig etwas KAS.
Die Gehölze:
Habe ich noch nie gedüngt, bei denen die im Rasen stehen oder in der Nähe habe ich früher beim Düngen sogar einen Bogen gemacht.
Mangelerscheinungen habe ich bisher nicht festgestellt. Sie wachsen, ob langsamer als normal kann ich nicht sagen.
Eine Anzahl Gehölze steht auch zwischen den Stauden. Die haben zwangsläufig immer etwas mitbekommen.
Die Stauden:
Geringe Mengen Volldünger beim Austrieb, später selten eine kleine Nachdüngung.
Im diesem Jahr hatte ich erstmalig Probleme mit einigen Spezies. Schlechtes Wachstum und die Blätter wurden vom Rand aus braun und fielen später ab.
Ich vermute Kalimangel. Ist immer schwer mit der Diagnose .....

Ich bin auch weiter an Meinungen und Ratschlägen interessiert.


« Letzte Änderung: 21. Oktober 2016, 13:32:52 von kpc »
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Re: Richtige Düngung ohne Bodenprobe?
« Antwort #8 am: 21. Oktober 2016, 13:38:27 »

... Den Garten dünge ich nach Augenschein. Wenn etwas nicht recht wachsen will, gibt es Blaukorn.

von März bis....?
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Re: Richtige Düngung ohne Bodenprobe?
« Antwort #9 am: 21. Oktober 2016, 20:08:22 »

Ich fange im Februar an, da bekommen die Schneeglöckchen etwas auf die Glocke. Den Schluss macht der Rasen im Oktober.
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thuja thujon

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Re: Richtige Düngung ohne Bodenprobe?
« Antwort #10 am: 20. Februar 2018, 22:56:46 »

Es würde mich einfach interessieren wie ihr das mit der Düngung ohne Bodenprobe handhabt. Wartet ihr einfach bis man Mangelerscheinungen klar erkennen kann? Oder wie entscheidet ihr sonst was wie gedüngt werden muss?
Vor 3 Wochen dachte ich neben den Wintersteckzwiebeln stehend, hoppla, die fangen gerade an etwas zu schieben. Dazu brauchen sie Nährstoffe, wenn sie das wirklich wollen.

Nun war es im Januar recht mild, es hat viel geregnet, der Oberboden ist relativ an Stickstoff verarmt, das was vom Humus im Herbst im noch warmen Boden mineralisiert wurde, ist vom Regen tiefergespült worden. Sieht man schön an den hellen Blättern von den Starkzehrern wie zB Wirsing.

Ich hätte also vor 3 Wochen die Zwiebeln vorsichtig düngen können. Ne, nix da. Die Schietwetterlage um die Jahreswende war so lange stabil, da musste sich was ändern. Wärmer wirds selten im Februar wenn selbst der Mittelmeerraum schon ausgekühlt ist, dann gewinnt der nicht unbedingt gegen ein Russlandhoch.
Also nix gemacht, außer vor 2 Wochen Sägespäne mit etwas Kompost als Mulch ausgestreut, weil die Regenwürmer noch aktiv waren, damit die wenigstens etwas zu fressen haben, ohne allzuviel Faulstoffe an die Zwiebeln zu bringen, was Schädlinge wie Ziwebelfliege usw anlocken würde.

Letzte Woche wieder davor gestanden, das Laub mittlerweile gut 5-8cm gewachsen. Überlegte, ob nicht doch schwefelsaurer Ammoniak angebracht wäre. Stickstoff fürs Wachstum, als Ammonium, nicht so treibend wie Nitrat, würde eher die Winterhärte fördern, Schwefel fehlt auch, hätte eigentlich passen können.
Dachte mir dann, nein, lohnt nicht, soll tendenziell kalt werden, regnen auch, davon wird nichts ausgenutzt, kommt nicht richtig an, wird nicht gut genug aufgenommen.

Also nix gemacht, warte jetzt die nächste Woche mit den Frosttagen ab, wie sich das Wetter danach dreht, anschließend kann ich immernoch 2-3 Tage genau reagieren. Da geht nicht soo viel Wachstum verloren.

Ich bleibe aktuell also einfach nur cool. Abwarten. Schneeglöckchen haben schon vor 3 Wochen Hakaphos bekommen.
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