Ich beginne mal einen neuen Faden zum Schnitt von Strauchpfingstrosen, sonst gehen die Tipps und Erfahrungen doch zu leicht bei all den schönen Fotos verloren.Ausgangspunkt waren Überlegungen zur Stabilität, weil die schweren Blüten die Triebe sehr nach unten ziehen.
Ich frage mich jedes Jahr, ob man nicht mit gezieltem Schnitt auch bei Strauchpaeonien für mehr Stabilität sorgen könnte.Wie macht ihr das? Kürzt ihr nach der Blüte die Äste ein? Und falls ja - um wie viel?
Ich habe, nachdem bei/an der ältesten kein Durchkommen mehr war zur Haustür, mit großer Angst geschnitten, nach der Blüte, etwa ein Drittel, sowohl ins alte Holz als auch tiefer in die neuen Triebe: wunderbar funktioniert, schön rund, vieltriebig, standfest.
enaira hat geschrieben:Das heißt, wie sollte man am besten schneiden?Saftwaage kenne ich vom Schnitt beim Apfelbaum - kuppelförmig, oder so...
Ja, mit Saftwaage meine ich, dass die Länge des zurückgeschnittenen Triebes in einem harmonischen Verhältnis zu den übrigen stehen muss. Wenn er nur noch halb so hoch ist wie die übrigen Triebe, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er nicht oder erst nach Jahren aus den schlafenden Augen austreibt. Dies betrifft den Rückschnitt ins alte Holz. Wenn man auf einen Blattaustrieb zurückschneidet , geht man in der Regel kein Risiko ein.Im Zweifelsfall entferne ich einen Trieb lieber vollständig. Allerdings ist die Treibfähigkeit der Sorten und Arten auch sehr unterschiedlich. Japanische Strauchpfingstrosen machen meist nur wenige Triebe; chinesische Sorten, besonders Rockii-Abkömmlinge, können manchmal ganze Dickichte durch kurze Ausläufer bilden.
Liebe Grüße Ariane
It takes both, sunshine and rain, to grow a garden.
In früheren Jahren habe ich nach der Blüte immer die Samenstände entfernt und dabei den jungen Austrieb auf 2-3 Augen eingekürzt. Dadurch wurden die Triebe natürlich immer länger und verzweigter.Heute habe ich 2 meiner Schätzchen recht rabiat eingekürzt.Als erstes die weiße Rockii.Ich habe leider kein Bild gemacht, wo sie zur Blütezeit komplett drauf ist.Zur Orientierung dient die Krone des Forsythienstämmchens.
Liebe Grüße Ariane
It takes both, sunshine and rain, to grow a garden.
Au Ha! das ist aber sehr radikal! Ich wüsste nicht, ob ich den Mut dazu aufgebracht hätte. Sind denn wenigstens noch Augen dran?Du wirst uns sicher zeigen, wie sich der Strauch nun weiterentwickelt - hoffentlich geht alles gut!
Meiner Ansicht nach ist das keine gute Idee, es sei denn, man möchte die Vitalität der Pflanze vermindern :-XDas Laub wird benötigt, um nach der kräftezehrenden Blüte neue Reserven und auch Knospen für das nächste Jahr anzulegen.Wenn schon Rückschnitt, dann vor dem Austrieb gegen Ende des Winters. Natürlich hat das oft eine verminderte oder ganz ausfallende Blüte zur Folge (Lutea-Hybriden bilden aber oft trotzdem aus grundständigen Knospen Blüten), dafür aber einen kräftigen Austrieb und eine reiche Blüte im Folgejahr. Man kann auch etappenweise zurückschneiden, d.h. einen Teil der Triebe vor dem Austrieb in einem Jahr, den anderen Teil im darauffolgenden Jahr.
Ich lasse mich überraschen.Es ist ja auch noch Laub vorhanden, und so wie es war, konnte ich die Sträucher nicht lassen.Darunter war zu viel begraben...
Liebe Grüße Ariane
It takes both, sunshine and rain, to grow a garden.
Jetzt nach der Blüte ist der richtige Zeitpunkt für den Schnitt.Ich habe das bei den Päonienleuten gezeigt bekommen. Da wird eine Strauchpaeonie so geschnitten um dem Strauch die Zeit bis zum Herbst zu geben neue Triebe und Blüten anzulegen.Gestern habe ich meine auch geschnitten, ich will sie im Herbst verpflanzen und ich denke mal, daß es gut ist wenn sie etwas kompakter ist.
Rieck und Hertle schreiben etwas anderes, Riviére auch.Es erscheint mir auch nicht logisch, da bei Rückschnitt im Spätwinter oder im zeitigen Frühjahr die Pflanze noch weitaus mehr Zeit hat und darüber hinaus nicht den Großteil des Austriebes einbüsst.Aber nun gut, an Erfahrungen bin ich durchaus interessiert. Auch ob und wie stark die Pflanzen jetzt noch durchtreiben...
Rieck und Hertle schreiben etwas anderes, Riviére auch.
Wenn das die Riecks sind die Du meinst, genau dort habe ich mir das ganze zeigen lassen. Der Garten ist von hier nur 5 km entfernt und ich geh jedes Jahr dort Paeonien schauen.Aber bestimmt ist es wie überall, man muß den Einzelfall entscheiden.
Ich lasse mich auch gern eines besseren belehren. Es wiederspricht eben nur dem, was ich bisher gelesen und selbst getan habe.Bin dann mal gespannt auf eure Berichte...