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Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“ (Gelesen 62772 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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partisanengärtner
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

partisanengärtner » Antwort #65 am:

Bei Topfkultur ist mir bei sehr wüchsigen Pflanzen wie Schwarzäugige Susanne und Kapuzinerkresse nach einem fantastischen Anfangswachstum dann vor einem Monat ein mittlerer bis starker Eisenmangel bei diesen Arten aufgetaucht.
Nachdem ich mit einem Eisendünger vor drei Wochen nachgeholfen habe sind die ersten dunklen Blätter bei der Susanne vor etwa 10 Tagen gekommen. Die Blühfreudigkeit hat nicht gelitten. Allerdings hat meine Frau die Kapuzinerkresse gleich sehr stark zurückgeschnitten, die eisenmangelblätter sahen auch nicht so schön aus.. Da muß ich die Entwicklung noch beobachten.

Ich habe mir auch etwas Bittersalz besorgt, aber das werde ich zumindest noch nicht einsetzen.
Die Blattmasse war für die wenige Erde in den Pflanzgefäßen geradezu unglaublich. Es sind noch andere Pflanzen in den Kästen die allerdings keine Symptome zeigen.
Im Freiland kam es zu keinen Mangelerscheinungen.
Ipomea macht auch zur Zeit eine gigantische Laubmasse, sodaß ich da morgens und abends gießen muß. Da muß ich auf jeden Fall drauf achten das in den 10 Liter Töpfen nur 4 oder 5 Pflanzen drin sind. In dem kleinen Balkonkasten ist das nicht ganz so schlimm mit dem Wachstum.

Das Cyclamen hederifolium das ich schon gezeigt hatte das auf eine sehr häufige Behandlung mit Riesenblättern reagiert hat die auch noch sehr langlebig waren ist seit einige Wochen in Vollblüte. Letztes Jahr waren es etwa ein dutzend Blüten insgesamt.


Dateianhänge
dunkles Cyclamen nach Beh..jpg
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Axel
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kpc
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

kpc » Antwort #66 am:

Hier mein versprochener Bericht, siehe #64.

Jungfarne sind nicht die geeigneten Testkandidaten !
Nach der ersten Behandlung zeigten mehrer Spezies Blattveränderungen, sie wurden irgendwie dunkel-glasig.
Auf Folgebehandlungen habe ich daher verzichtet. Die kleinen Wedel haben sich zum Glück wieder erholt, zu Verlusten hat es nicht geführt.
Bei den Spezies die es besser weggesteckt hatten, kann ich heute keine signifikanten Unterschiede zu den nicht behandelten Pflanzen feststellen.
Womit ich eher weniger gerechnet habe ist ein kleiner Wachstumsvorsprung der mit Mikorrhiza geimpften Pflanzen. Diese Farne sehen auch kräftiger aus.

Im nächste Frühjahr werden die Versuche mit anderen Pflanzen weitergehen.
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partisanengärtner
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

partisanengärtner » Antwort #67 am:

knorbs hat geschrieben: 1. Aug 2016, 10:30
@axel

die blüteninduktion könnte evtl. auch durch einige bor-spritzungen ausgelöst worden sein. einige meiner Pulsatilla vernalis haben auch blütenknospen geschoben (ca. 8 cm), aber dann aufgehört + die knospen nicht geöffnet, bis jetzt zumindest. die blütenstängel sind derart dick + fest, fast wie holzstäbe. du hattest ja berichtet, dass bei deinen "bor"-versuchen das gewebe der gespritzten pflanzen sehr fest wurde (vor allem bei den lilien). habe ich bei liliensämlingen ähnlich bemerkt...die blätter wurden fühlbar dicker + fester.

Das mit den festeren Blättern habe ich mir also nicht eingebildet.
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michaelbasso
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

michaelbasso » Antwort #68 am:

Ich habe meinen Garten nun auch mehrmals gesprüht. Das Wachstum stockt allerdings wetterbedingt noch.
Bis jetzt kann ich nur bei den Alpenveilchen und den Anemonen eine Wirkung vermuten.
Cyclamen hederifolium hat viele Blätter bekommen und sieht recht satt aus, C.coum dagegen nicht. Das mickert wie eh und je, blüht aber trotzdem zuverlässig.
Mein Anemonenbeet mit diversen blauen Sorten spricht gar nicht darauf an bei einigen habe ich sogar das Gefühl, das sie es gar nicht mögen.
Aber bis jetzt sind das nur Vermutungen.
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partisanengärtner
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

partisanengärtner » Antwort #69 am:

Welche Anemonen sind das denn bei Dir?

Nach den Erfahrungen mit einer Polygala aus Nordamerika, habe ich jetzt noch zwei Lösungen gemacht.

Eine mit Kaliumsulfat und eine mit Superphosphat. Die Verfärbungen ins Violette ließen einen Kaliummangel vermuten. Diesmal haben sie nicht negativ reagiert keine Verfärbungen. Ich misch das aber erst direkt vor dem Sprühen dazu. Ähnlich stark verdünnt.
Ich weiß ja nicht wie die miteinander reagieren wenn ich sie zusammen aufhebe.

Das starke Wachstum das einige Pflanzen gezeigt haben hat zumindest im Topf im Laufe des Sommers zu Eisenmangel geführt. Da habe ich vor der Pflanzung /Aussaat bereits mit einer zusätzlichen Eisendüngung vorgebaut.
Mal sehen wie es weiter geht.

Deine Beobachtung mit den coum kann ich insoweit bestätigen das sie die stark vergrößerten Blätter bei mir nicht zeigen. Blüte war schon sehr üppig dieses Jahr aber das kann dem Alter geschuldet sein. Ansonsten wachsen sie ja gut bei mir.
Gut reagieren C.repandum, C.purpurascens und eben hederifolium.
Cilicium indifferent und mirabile genauso.
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Dietmar
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

Dietmar » Antwort #70 am:

Bordünger ist sehr teuer und nur wenige Nutzpflanzen haben einen hohen Borbedarf bzw. reagieren auf Bormangel sehr empfindlich.

Ich habe es mir zum Prinzip gemacht, alle 5 bis 7 Jahre eine Bodenanalyse zu machen. Dann weiß man, welcher Dünger wirklich gebraucht wird. Außerdem vermeide ich so eine Überdüngung. Bei mir brachten Bodenanalysen einige Überraschungen. Beim Bor ist mein Boden gut versorgt.
Ursprünglich hatte ich eine Bordüngung ins Auge gefasst, da Reben negativ auf Bormangel reagieren. So hat sich das erübrigt.

Bei Zimmerpflanzen ist das anders. Da lohnt sich eine Bodenanalyse nicht. Für gewöhnlich stehen Zimmerpflanzen beim Kauf in der billigsten Erde, die es gibt - in Torf. Torf ist praktisch nährstofffrei. Blumenerde im Gartenmarkt in mit billigen NPK-Dünger für ein Jahr aufgedüngt. Nach ca. einem Jahr ist der Dünger aufgebraucht. Spurennährstoffe sind fehl am Platze, weil Dünger mit Spurennährstoffen deutlich teurer sind.

Es gibt aber auch preiswerte Alternativen, die aber bei den beiden Anbietern nur sporadisch im Sortiment sind. Wahrend Amazon(as) im Jargon der große Fluss ist, gibt es einen Bau- und Gartenmarkt, der einen kleinen Fluss im Namen hat. Dann gibt es einen von den beiden Marktführern bei den Discountern, zu dem auch eine Kette von großen Supermärkten gehört.

Leider sind diese Flüssigdünger mit Spurennährstoffen pro Jahr nur wenige Tage im Angebot und da muss man zuschlagen, auch wenn man im Moment keinen braucht. Dafür kostet der Liter weniger als 1,5 ... 2 EURO. Sonst bezahlt man ein Mehrfaches bis Vielfaches dafür. Außer Bor sind z.B. auch Eisen und Zink als Chelate, Kupfer und Mangan enthalten. Damit kann man bei Zimmerpflanzen sehr preiswert auch mit Spurennährstoffen düngen.

Für die Reben nutze ich Phosfik, natürlich zur Blattdüngung mit Kalium. ;D Ich bin sehr unglücklich darüber, dass das Zeug auch gut gegen falschen Mehltau hilft. (Krokodilträhnen)

Das ganze ist nicht ganz billig, aber man braucht für eine Blattdüngung nicht viel und billiger als viele Fungizite ist es allemal. Auch in Phosfik sind eine Reihe von Spurenelementen enthalten.

Zur Düngung mit Kupfer: Lt. Bodenanalyse leidet mein Boden unter Kupfermangel. Den bekämpfe ich mit einer Blattdüngung mit speziellen Kupfermitteln und nehme die Wirkung gegen falschen Mehltau schmollend in Kauf. :'(
Obwohl ich seit vielen Jahren meine Reben 1 bis 2 mal im Jahr mit Kupfermitteln spritze, hat sich am Kupfermangel im Boden nichts verändert. Also wird das Kupfer vom Spritzen entweder mit den Niederschlägen aus dem Boden wieder ausgewaschen oder von den Reben verbraucht.

Fazit: Wenn man nicht gerade ein ganzes Feld hat und bormangelempfindliche Pflanzen anbaut, ist der Kauf von Bohrdüngern nicht nur sehr teuer, sondern eine kleine Flasche reicht auch Jahrhunderte. Zudem ist die Gefahr groß, dass man überdüngt.

Für Gärten und Zimmerpflanzen sind die oben beschriebenen Flüssigdünger in 1l-Flaschen besser, da auch andere Spurenelemente enthalten sind. Außerdem lässt sich dieser Flüssigdünger besser dosieren, z.B. 1 Kappe in eine 5l-Gießkanne. Man muss nur auf Zack sein, wenn es diesen Dünger gerade mal gibt und sich eindecken.

Eine Bordüngung ist ohnehin nur bei einigen Nutzpflanzen sinnvoll, falls die Bodenanalyse einen Bormangel zeigt. Welche Pflanzen das sind, kann man hier lesen: http://www.lebosol.de/produkt/lebosol-bor/, aber Vorsicht, der Hersteller will möglichst viel sauteuren Bordünger verkaufen. Nur sehr wenige Sorten von dieser Liste benötigen wirklich etwas mehr Bor und ein Teil davon steht eher selten im Garten.

Für Landwirte gilt die Düngemittelverodnung. Das bedeutet, Landwirte dürfen nicht nach Gefühl oder Ideologie düngen. Zunächst müssen von einer unabhängigen Stelle einige Bodenproben entnommen werden. In Abhängigkeit der Ergebnisse und der anzubauenden Pflanzenart wird dem Landwirt dann vorgeschrieben, welche Nährstoffe er in welcher Menge düngen darf. Das soll eine unnötige Belastung des Grundwassers verhindern. Nach Auskunft eine Düngemittelvertreibers ist dabei eine Bordüngung eher selten erforderlich.

So eine statistische Aussage hilft natürlich im konkreten Einzelfall nicht. Deshalb hatte ich ja eine Bodenanalyse in größeren Zeitabständen empfohlen.

Ich hatte ja schon geschrieben, dass Bordünger sauteurer ist und es nur größere Gebinde gibt ( 5 l oder 10 l oder größer)- für einen Garten viel zu viel. Manchmal ist ein Discount-Chemikalienversand billiger und außerdem gibt es kleinere Mengen. Man muss nur wissen, welche Chemikalie im Bordünger enthalten ist. Das steht im Sicherheitsdatenblatt, welches man im Internet finden kan.

Bezüglich Borax empfehle ich Vorsicht. Borax ist ein Reinigungsmittel und enthält oft gar keine Borverbindungen mehr (nur noch Markenname) oder es sind weitere reinigungsaktive Substanzen drin (z.B. Tenside), die im Boden nichts zu suchen haben - also vor dem Kauf genau die Inhaltsstoffe auf der Verpackung lesen.
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partisanengärtner
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

partisanengärtner » Antwort #71 am:

Was Du ansprichst ist Borax von Kaisers. Da ist keine Bor mehr drin. Im normalen Borax sind keine Tenside ob bei Kaisers Tenside drin sind weiß ich nicht. Das braucht man nicht. Borax war früher mal ein Konservierungs-, Reinigungs-, Insektenvertreibungsmittel, Kinderpielzeug (grüner Schleim) und was weiß ich alles , da waren auch keine Tenside drin.

Das Kilo Borax kostet um die 8 Euronen. Sauteuer...Kann man in einer Lebenszeit im Garten wohl bei meiner Dosierung nicht verbrauchen. Damit kann man einige Hektoliter Spritzbrühe draus machen.

Ob das Bor im Boden auch pflanzenverfügbar ist hängt von vielen Faktoren ab Ph Wert ist einer. Über 7 wirds schon eng.
Wenn man sandigen Boden hat ist es auch vermutlich nicht mehr da, es wäscht sich leider gut aus.

Darüber hinaus ist Bor innerhalb der Pflanze nicht sehr mobil. Einmal in der Zellwand festgelegt muß das schon wieder kompostiert werden um verfügbar zu sein. Wird dann aber auch wieder gut ausgewaschen.
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Axel
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uliginosa
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

uliginosa » Antwort #72 am:

Eine Bekannte, eine Töpferin, die auch ein altes Haus renoviert hat, hat mir eine halbe Tüte Borsalz (zum Holzschutz) geschenkt. :)

Ich habe nun herausgefunden, dass es sich dabei um Dinatriumoctaborat Tetrahydrat handelt, gut wasserlöslich und deshalb ideal zum Herstellen von Spritzlösungen für die Blattdüngung.

Klasse! Nur die Dosierung konnte ich nicht herausfinden. :P

Vielleicht kann ja jemand von euch weiterhelfen?
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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RosaRot
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

RosaRot » Antwort #73 am:

Lies doch mal etwas weiter oben... ;)
Viele Grüße von
RosaRot
bristlecone

Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

bristlecone » Antwort #74 am:

uliginosa hat geschrieben: 21. Jun 2017, 09:13
Ich habe nun herausgefunden, dass es sich dabei um Dinatriumoctaborat Tetrahydrat handelt.


Dinatriumoctaborat-Tetrahydrat, Formel Na2B8O13 . 4 H2O

Molmasse 412,52 g/mol, Borgehalt 21 %. Somit enthält ein Gramm des Stoffs 210 mg Bor.
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uliginosa
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

uliginosa » Antwort #75 am:

Danke Bristle, damit kann ich dann weiterrechnen ... 8)

RosaRot hat geschrieben: 21. Jun 2017, 09:20
Lies doch mal etwas weiter oben... ;)


Da ging es, so weit ich es überblicke, immer um andere Bor-Verbindungen, oder nicht?
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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thuja thujon
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

thuja thujon » Antwort #76 am:

uliginosa hat geschrieben: 21. Jun 2017, 09:13Ich habe nun herausgefunden, dass es sich dabei um Dinatriumoctaborat Tetrahydrat handelt, gut wasserlöslich und deshalb ideal zum Herstellen von Spritzlösungen für die Blattdüngung.
Mal eine dumme Frage: was hat die Wasserlöslichkeit mit der Aufnahmefähigkeit der Pflanze für die Verbindung zu tun?

Schau bitte mal hier rein:
http://www.lms-beratung.de/upload/59/1330410774_10860_42648.pdf
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Rib-2BW
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

Rib-2BW » Antwort #77 am:

Über die Zellmembran (außen lipophil), kann ein wasserlöslicher Stoff (Wenn er eine bestimmte Größe übertroffen hat), nicht in die Zelle eindringen. Das geschieht hier über bestimmte Ionenpumpen (Proteine, die bestimmte, geladene Teilchen ins Zellinnere befördern). Diese werden von der Pflanze teilweise gesteuert. Ein anderer Einfluss hat der berühmte osmotische Druck.
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partisanengärtner
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

partisanengärtner » Antwort #78 am:

Ich habe einige Zeit viele meiner Lilien nicht mehr mit Borax behandelt. Einige haben vermutlich wegen zu häufiger Behandlung angefangen rotviolette Blattspitzen zu bekommen.
sie haben von mir etwas Kaliumsulphat als Blattdüngung bekommen. Die roten Spitzen sind verschunden, aber ich hatte außer bei einigen Wilden keine Lust mehr mit Borax zu behandeln.
Bei einer Sorte African Queen sind die vermutlich von Bortytis verursachten welken Blattspitzen aufgetaucht.
Daraufhin habe ich wieder zweimal Borax verbreicht.
Die Erscheinungen sind zum stehen gekommen und weiter Blätter der gleichen Pflanze wurden nicht befallen.

Ich habe außerdem alles was vor dem Haus wächst mit einem Eisendünger als Blattdüngung behandelt. Bisher zweimal.

Weitere negative Erscheinungen sind aber nicht zu vermelden.


Vor meinem Atelier wachsen zwei Weinstöcke die eigentlich jedes Jahr erst Mangelerscheinungen zeigen und dann starken Mehltaubefall haben.
Letztes Jahr habe ich sie mit Borax mindestens 10 Mal behandelt. Das hat die violetten und chlorotischen Veränderungen nicht beeinflusst. Allerdings war zum ersten Mal seit 3 Jahren ein Teil der Beeren wieder genießbar.

Trotzdem war ein großer Teil der Blätter mehr oder weniger stark befallen, auch über der Hälfte der Beeren hatte Schäden.

Der Stock bekam im Frühling 2017 drei Boraxspritzungen im Austrieb. Trieb wie letztes Jahr auch sehr üppig.
Vor einigen Wochen kamen die ersten Chlorosen an einigen Trieben des anfälligeren Stockes.

Violettverfärbungen (vermutlich Kaliummangel) hatte er noch nicht. Das kam in der Regel erst kurz vor den ersten Mehltausymptomen.
Ich habe daraufhin alle Triebe erst mit Eisendüngerlösung, dann mit Kaliumsulphat und anschließend mit Magnesiumbittersalzlösung besprüht. Nach der ersten Behandlung (eine Woche später) waren die Blätter des sonst symptomlosen Stockes dunkler grün.
Die neuen jungen Blätter des teilchlorotischen Stockes waren normal grün, die Beeren gewachsen. Eine zweite Behandlung erfolgte wieder ohne Bor.
Heute wieder eine Woche später sind alle neuen Treibe der chlorotischen Teile dunkler grün. Allerdings haben sich die sehr gelben Blätter die schon älter waren kaum positiv verändert. Nach wie vor sind sie gelb mit grünen Adern. Allenfalls ein wenig grüner.
Noch keine Symptome von Mehltau.

Eine Bekämpfung des Pilzes außer die Borbehandlung die ja offensichtlich nicht verhindern konnte das der Pilz auftrat gab es dieses Jahr nicht. Die Milchbehandlung habe ich seit vorletztem Jahr nicht wieder gemacht. War ja auch nur wenig erfolgreich.

Eine chemische Bekämpfung wäre nächstes Jahr wohl das Mittel meiner Wahl geworden.

Beide Sorten deren Namen ich allerdings nicht kenne sollen eigentlich resistent gegen Mehltau sein. Das waren sie allerdings unter den Mangelbedingungen nicht.
Sie wurden von einem engagierten Landschaftsgärtner ausgesucht und gepflanzt der dort wohnte.
Die Mangelsymptome waren von Anfang an da. Teilchlorosen und die rötlich violetten Verfärbungen die schon im Juni an den Herbst denken liessen.
Der Mehltaubefall wurde jedes Jahr schlimmer und in den letzten Jahren konnte man nichts von beiden Stöcken essen.

Kaliumsulphat Eisen und Superphosphat habe ich auch im Frühjahr vor dem Austrieb um den Stock herum ausgebracht. Trotzdem hatte er eben auch dieses Jahr Chlorosen. Allerdings deutlich weniger und eben durch die Blattdüngung, scheinbar gestoppt.

Ich werde wohl nächste Woche noch mal Mit Kalium und Eisen und Superphosphat noch mal nachbehandeln.

Ob ich auch Borax verwende weiß ich noch nicht. Aber die Palme und die große Zitrone dort wird sicher noch mal was bekommen.
Seit die Borax bekommen sind da keine Schildläuse aufgetreten. Das war im Winterquartier sonst immer der Fall. Im Sommer nur vereinzelt bemerkbar, aber wohl immer vorhanden. Schon seit einigen Jahrzehnten. Weißöl hat immer nur wenige Monate geholfen.

Eine Zitrone meiner Nachbarin ist stark Schildlaus befallen die bekommt ab nächste Woche auch eine mehrfache Behandlung. Mal sehen ob das reicht. Wenn nicht wird wohl Weißöl dazu kommen.
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Axel
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thuja thujon
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

thuja thujon » Antwort #79 am:

Danke für die Erfahrung, Axel.
Aber ehrlich, was soll man dazu sagen?
Du vergleichst 2016 mit 2017 die unterschiedlicher nicht sein könnten und dazu noch Äpfel mit Birnen.

Was hat das alles mit Kali, Magnesium und Bor zu tun?
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