Ich hatte schon in vorherigen Beiträgen geschrieben, dass eine Bordüngung in den allermeisten Fällen sinnlos oder sogar schädlich sein kann. Nur ausgewählte Kulturpflanzen brauchen größere Mengen Bor, wobei diese "größere Mengen" auch winzig wenig sind, denn Bor ist ein Spurenelement und davon brauchen die Pflanzen um mehrere Zehnerpotenzen weniger als von Makronährstoffen.
Um nachteilige Effekte zu vermeiden, empfehle ich eine Bordüngung nur, wenn in einer Bodenanalyse Bormangel gezeigt wird. Das dürfte nur selten der Fall sein. Alle landwirtschaftlichen Betriebe dürfen nur dann mit Bor (und allen anderen Nährstoffen) düngen, wenn eine Bodenanalyse eines unabhängigen Prüflabos Bormangel zeigt und bestimmte Kulturen angebaut werden sollen. Dabei wird diesen Bauern auch vorgeschrieben, wieviel diese düngen dürfen. Wenn schon Bauern nicht darauflosdüngen dürfen, dann sollten Hobbygärtner, die weniger Ahnung als Bauern haben, soviel Verstand besitzen, dies nicht auch zu tun.
Zur Konzentration von Spritzlösungen und Gießlösungen: Es gibt viele Wichtigtuer oder Ahnungslose und deren Empfehlungen sind meist Nonsens. Da man hier im Forum nur von wenigen Leuten sicher weiß, dass sie wirklich Ahnung dazu haben, sollte man sich auf die Empfehlungen der Hersteller und der LWG Bayern verlassen. Dieses gelten aber nur bei tatsächlichem Bormangel und beziehen sich entweder auf Spritz- oder Gießlösungen und sind pflanzenartenspezifisch. Ich würde diese Empfehlungen eher halbieren.
Für alle, die keine Bodenanalyse ihres Gartens haben, empfehle ich dingend: Hände weg von Borax und anderen reinen Bordüngern. Wer ohne Bodenanalyse mit reinem Bordünger düngt, ist schlichtweg bekloppt.
Für alle anderen reichen Dünger mit Spurenelementen, wo auch Bor enthalten ist. Da muss man sich schon dumm anstellen, mit Bor zu überdüngen. Für Traubenfreunde ohne Bodenanalyse reicht Phosfik, in dem auch Spurenelemente enthalten sind.