Seit über 20 Jahren haben wir eine Grünfläche im Vorgarten, die man mittlerweile wohl wirklich als Magerrasen bezeichnen kann.
Der Hausbauer hatte dort ein Sammelsurium an Lagerplätzen für Bausand, Kalksplitt (grob und fein), Kieselsteine, Zementsäcken usw.
Ich wollte gerne eine blühende Wiesenfläche und so ließen wir den "Baumüll" abtragen und gezielt "schlechten" Boden (Lehm mit wenigen humosen Anteilen und kleineren Kalksteinen) aufbringen. Viele verschiedene Sämereien hatte ich zusammen getragen. Nach der Aussaat haben sich die Spatzen unglaublich gefreut
Am besten wuchsen in den ersten Jahren monströser Löwenzahn und einige riesige Kleesorten. Kornrade und Klatschmohn, die offenen Boden brauchen, schafften es in den ersten Jahren noch vereinzelt. Schubkarrenweise haben wir über die Jahre Löwenzahn ausgestochen. Nach einigen Jahren stellte sich die erhoffte Margeritenwiese ein. Mit den Jahren wurde sie immer üppiger und der Löwenzahn weniger.
Dieses Jahr ist es so, dass sich die Margeriten locker mit den Tauben-Scabiosen mischen. Der Unterwuchs besteht hauptsächlich aus Moos und diesem flachwüchsigen gelben Ackerklee. Ein Klappertopf (welcher?) blüht und auch das Taubenkropf-Leinkraut, Silene vulgaris, hält sich. Gut ausgebreitet hat sich die Heidenelke, sie blüht aber heuer noch nicht. Die Rote Nachtnelke, Silene dioica scheint unter der Trockenheit des letzten Jahres gelitten zu haben. Der Große Ehrenpreis hat sehr unter dem Hagel gelitten.
Im Nachbargarten gedeihen diverse Knabenkräuter. Eines hatte sich zu uns verirrt und im vergangenen Jahr geblüht. Heuer ward es nicht mehr gesehen. Auch bei den Nachbarn waren es weniger. Vielleicht auch eine Folge der Hitze und Trockenheit in 2015?
Gräser wachsen sehr spärlich und heuer blühte nur noch ein Löwenzahn.
Gut gedeihen auf dieser Fläche (Wild)Crocus und Iris reticulata. Primula eliator und P.veris breiten sich langsam aus. Am Rand wächst noch Iris sibirica, die leider in den vergangenen Jahren als Gras betrachtet und entsprechend immer mit gemäht wurde
Die Fläche wird nach der Hauptblüte einmal mit der Sense und dann nach Bedarf mit dem Motormäher geschnitten.
Zur Straße wird die Fläche mit einer Doppelreihe von Rosa rugosa (R.r.alba, R.r.rosa, Dagmar Hastrup, Roseraie de l'Hay, Schneekoppe und Pink Grootendorst abgegrenzt. Das tröstet die Passanten über diesen Anblick ein wenig hinweg
Ergänzung: Wie pearl es eben schrieb, ist es auf jeden Fall besser, im Nachhinein Jungpflanzen in die Wiese zu setzen. Mit einer Nachsaat ist es schwierig.