Ich glaube nicht, dass man den Effekt von Asche auf den Nährstoffgehalt runterreduzieren kann. Dünger ist nicht alles.
Kalk fördert die Bodengare, damit auch die Durchlüftung.
Kalk fördert auch die Bodenbakterienwelt und drängt die Pilze zurück. Die Bakterien sind in der Regel wichtiger als die Pilze.
Stickstoff und andere Bodenvorräte werden auch mit der Aschegabe freigesetzt, da der Humus schneller abgebaut wird.
Diese 3 Effekte haben einen deutlichen Einfluss aufs Pflanzenwachstum und müssend eswegen mit einbezogen werden.
Gemüse düngt man mittlerweile etwas gezielter als Hauptsache Nährstoffe in den Boden bringen.
Die Nährstoffvorräte müssen ein passendes Niveau haben, klar, dass man mit der Nährstoffliga von fast wertlosem Waldboden keine Radieschen groß bekommt.
Dann ists aber auch unterschiedlich, welcher Nährstoff wo ist. Viele Gemüse wachsen so schnell, dass in kurzer Zeit hohe Mengen aufgenommen werden müssen.
Ist der Phosphorvorrat im Boden zB in den ersten 10cm und die Hauptwurzelmasse in 10 bis 25cm Tiefe, kann das bei trockenen Wetterlagen ein Problem mit der Phosphorversorgung bedeuten.
Die Stickstoffversorgung auf 3-4 Gaben splitten hat sich auch bewährt. Zum einen stehen sie dann zur Verfügung wenn sie gebraucht werden, sind also noch nicht außerhalb der Wurzelzone, und zum anderen lassen sich so auch besser Nitratgrenzwerte einhalten und Dünger einsparen.
Ich sags mal so, ich hab nix gegen Asche in dosierten Mengen in Verbindung mit einer intensiven, aber gezielten Humuswirtschaft. Zuviel Asche ist nix und zuviel Humus im Boden macht auch Probleme. Die Bodenbearbeitung spielt die nächste große Rolle und diese sollte man mit schweren Böden möglichst perfektionieren, zuwenig ist schädlich und zuviel auch. Dazu gezielte, dosierte Stickstoffgaben.
Warum Blaukorn immer auf die Stickstoffwirkung reduziert wird verstehe ich nicht. Blaukorn hat ein eng begrenztes Anwendungsgebiet, wie alle Mehrnährstoffdünger. Zuviel davon ist das Problem, nicht der Stickstoffgehalt. Deshalb ists in Verruf geraten, absolut unberechtigt. Und hier deutet sich das selbe mit der Asche an. Zuviel Kali und zuviel Phosphat im Boden steigert den Ertrag nicht. Die ausreichende Menge ist schon genug. Oft wirken solche Ich gebs dem mal richtig-Aktionen, weil oft zum falschen Zeitpunkt gedüngt wird und durch das zuviel nach den anfänglichen Verlusten zum Zeitpunkt des Bedarfs der Pflanze noch ausreichende Mengen da sind.
Zuviel ist auch nicht immer schädlich, es kann, muss aber nicht. Ich würde für mich so eine Aschelieferung jedenfalls eher als einmaliges Ereignis ansehen und in späteren Jahren bei vermutetem Calciummangel zB auf besser verfügbare Calciumdünger wie zB Kalkstickstoff zurückgreifen. Es ist ja nicht nur der Nährstoffgehalt der entscheidend ist, es geht ja auch um die Verfügbarkeit. So ists auch mit dem Phosphat, dazu gibts zB. leguminosenreichen Kompost (wegen dem hohen Aufschließungsvermögen der Bohnen, Erbsen usw, weil die noch das festgelegte nutzen können, was eine Kartoffel zB nicht so schafft) oder gezielt Blaukorn, zB habe ichs dieses Jahr unter den Pflanzkartoffeln eingearbeitet, damit P auch in der Wurzelzone und von Anfang an da ist. Fördert in dem Fall die Wurzelentwicklung eher als überall im Damm eingearbeiteter Kompost.
Also es gibt viel zum experimentieren, was man machen kann, und viele Effekte kommen von ganz anderen Dingen. zB war es letztes Jahr hier eher trocken, da gibts dann auch mal mehr Blüten als in wüchsigeren Jahren. Kann auch andersrum sein, jenachdem, wie eben der Wuchszustand der Bäume zum Zeitpunkt der Knopsenbildung war (etwa Haselnussgröße der Früchte). Solche Sachen vergessen wir leider viel zu oft, dass der kräftige Wuchs bis in den November rein unsere Beobachtungen und Erinnerungen fürs Jahr auch etwas verfälschen kann und es zum Zeitpunkt x eben etwas anders war.
Try and error.
Ich würde lediglich kein Abo beim Smokerladen abschliessen und auch drauf achten, dass keine Fettrückstände auf der Asche/Kohle sind.