Was kommen Dir für Gedanken, wenn Horden von Blaumeisen durch deinen Garten ziehen und möglicherweise das Ergebnis eines Geleges vollständig vertilgen?
Wer noch nicht verstanden hat, dass alles e i n System ist, der ist noch nicht beim wirklichen Artenschutz angekommen. Und das Fatale (eigentlich Wunderbare), das Menschen in ihrer Allmachtsphantasie noch nicht verinnerlicht haben ist doch das wir, als
Homo sapiens, einfach nur als ein Baustein dazugehören zu diesem System, nichts weiter und dass es uns am Ende selber treffen wird. Wir haben kein Recht dazu mit so vielen schädlichen Konsequenzen in dieses wunderbar ausgeklügelte System einzugreifen wie wir es tun. Mit Staunen und Ehrfurcht vor dem was so offensichtlich vor uns liegt, wäre uns das klar. Man muss nur in Ruhe hinschauen. Jede Wildbiene ist schlauer als wir, sie tut alles zu ihrer Arterhaltung. Uns Menschen scheint das nicht wirklich zu gelingen.
Ende der Philosophiestunde

, zurück zur Praxis.
Den gleichen Zusammenhang der zwischen
Osmia adunca und ihrer Pollenpflanze besteht, konnten wir vor einem Monat bei
Chelostoma florisomne, der Hahnenfuß-Scherenbiene betrachten. Nur dort, wo ausreichend
Ranunculus spp. vorhanden ist kommt diese Wildbiene vor. So macht es auch keinen Sinn, ja es tötet die Art (und ist auch nicht erlaubt), fertige Bambusröhrchen mit Scherenbienennestern in eine Gegend zu bringen, in der kein Hahnenfuss wächst. So eine Fragestellung hatten wir letztens bei den Wildbienen. Eine Woche nach Beginn der Flugzeit hatte ich endlich ein Rotbuchenstück mit 195 Bohrlöchern mit Durchmesser 3,5 mm fertiggestellt. Zwei Wochen später waren mehr als 120 Löcher mit Pollen, Nektar und Ei gefüllt. Im Mai sind meine Wiesenflächen gelb.
Chelostoma florisomne ist oligolektisch auf Hahnenfuß spezialisiert.
