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News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)
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News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)

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|27|9|Es ist leichter, einer Begierde ganz zu entsagen, als in ihr Mass zu halten. (Friedrich Nietzsche)

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Autor Thema: Experiment Sauerkirsche: Köröser Weichsel / Pándy meggy  (Gelesen 8651 mal)

Tester32

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Hallo,

ich habe mir im Frühjahr für 3,99€ bei Norma einen kleinen trockenen Stängel mit Überschrift "Rheinländische Schattenmorelle" gekauft. War Wurzelware ohne Knospen, ca. 80cm hoch. Spitze oben abgeschnitten. Unterlage unbekannt. Erwartete Baumhöhe: 3-4m, dürfte also Halbstamm sein.

Nun ist das Mini-Bäumchen trotz einer Umpflanzung (ich glaube es selsbt nicht, aber ja, ich habe es getan, einmal an eine andere, vermutlich bessere Stelle umgeptlanzt) sehr gut angewachsen und hat stark ausgetrieben, seitlich 6 Äste, so ca. 50-60 cm lang. Der Schnitt am Stamm oben scheint nicht richtig verheilt zu sein, denn es kommt Gummifluss raus. Ich vermute, dass kein Wundenschutzmittel nach dem Schnitt aufgetragen war. Lohnt es sich noch jetzt das Mittel aufzutragen, oder besser 1-3 cm tiefer neu zu schneiden und dann das Wundschutzmittel auftragen? Eventuell ist die nicht verheilte Spitze auch der Grund, warum die Pflanze keinen Mitteltrieb hat, die ausgetribenen Äste gehen seitlich vom Stamm ab, keins geht nach oben.

Ich fange also an, mir Gedanken über die Pflege und den Schnitt zu machen. Zu was, wie und wann.

Praktisch fand ich den Pflege-Hinweis gegen die Wintersonne, dass man die ersten 2 Jahre den Stamm besser mit Jute dschützen sollte und ab dem 3.Jahr weis anstreichen.

Die bisher gelesenen Schnittanleitungen waren irgendwie ... widersprüchlich. Zu einem Schluss bin ich gekommen: wahrscheinlich ist es besser, erst im nächsten, zweiten Jahr den ersten Schnitt zu machen, das Bäumchen dürfte in diesem Jahr eh genug Stress haben.

Sehr nützlich fand ich den Hinweis zum Thema Sommerschnitt vs. Winterschnitt von Staudo in einem anderen Thema:

Hier gibt es eine knappe und lesbare Zusammenfassung.

Damit wäre der erste Schnitt wohl erst Anfang des nächsten (2en) Sommers nach der Blütezeit, so ca. im Mai fällig?

Stützig werde ich bei der Stelle von Schnittanleitungen, wo es um die Bildung von Leitästen geht. Von den aktuellen 6 Seitentrieben lassen sich 4 sehr gut zu Leitästen machen. Einer muss weg, weil doppelt und einer weil ins Innere reinwachsend. Das Problem: alle Schnittanleitungen behaupten, dass man ca. 15 Leitäste bilden muss, die vom Mitteltrieb abgehen sollen. Was aber tun, wenn ich keinen Mitteltrieb habe, wie kann ich die Krone dann passend formen?

Muss ich diese 4 künftigen Leitäste im nächsten Sommer auch kürzen oder dürfen sie einfach weiter wachsen? Mein Ziel in den ersten 3 Jahren ist es nicht, eine Ernte zu bekommen, sondern die Pflanze für die Zukunft gesund und stark wachsen zu lassen. Gar keine Blüten in den ersten 3 Jahren wären mir sogar lieber, weil dann die Monilia-Pilze keine Eintrittsstellen haben. Das Bäumchen ist m.E. noch zu klein, um es gegen Monilia zu schneiden. Eventuell werde ich während der Blütezeit preventiv gegen Monilia spritzen. Hat jemand Erfahrungen mit "Duaxo Universal Pilz-frei (Difenoconazol)" oder "Obst-Pilzfrei Teldor (Fenhexamid)" bei Ästebefall von Sauerkirschen?

Freue mich über Eure Meinungen und Tips. :-)
« Letzte Änderung: 08. Juli 2021, 14:43:24 von Tester32 »
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Tester32

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Re: Experiment Sauerkirsche: Rheinländische Schattenmorelle
« Antwort #1 am: 09. August 2016, 19:57:49 »

Ehrlich gesagt, fühle ich mich geert. 67 Lesungen und kein einziger Kommentar, - das spricht für die Qualität der Fragen!  ;D Leute, nimmt es nicht so ernst, das ist nur ein Brainstorming. Und für mich auch nur ein Experiment mit einer billigen Discounter-Pflanze. Schreibt also einfach alles nieder, was Euch spontan dazu einfällt!

Hier mal das Bild des Pflänzchen:

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b-hoernchen

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Re: Experiment Sauerkirsche: Rheinländische Schattenmorelle
« Antwort #2 am: 09. August 2016, 20:10:02 »

Nimm eine möglichst starken Trieb möglichst nahe der Spitze und binde ihn senkrecht - das wird der Haupttrieb, die Sprossachse.
Konkurrenztrie oder kannst du entfernen oder runterbinden, dass sie keine Konkurrenz mehr darstellen.
Aber lass das Genze erst mal wachsen - wahrscheinlich wirst du die Verzweigungen erst in etwas größerer Höhe machen und die jetzt zu bodennahen Triebe einmal abzwicken (gibt's in deiner Gegend eine Sauerkirschenplantage? - schau dir die Bäume mal an).

Jetzt brauchtst du dir über Monilia noch nicht so viel Gedanken machen. Möglicherweise ist die Sorte auch recht unempfindlich. Ich habe erst vor kurzem eine "Morellenfeuer" von Aldi umgesägt; der Baumm war völlig gesund, aber ich brauch den Platz und der Ertrag hat war mir zu gering.
« Letzte Änderung: 09. August 2016, 20:57:02 von b-hoernchen »
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Tester32

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Re: Experiment Sauerkirsche: Rheinländische Schattenmorelle
« Antwort #3 am: 09. August 2016, 22:39:46 »

Vielen Dank! Das mit der Monilia klingt doch sehr beruhigend.

Einen Trieb senkrecht zu binden und aus ihm eine Sprossachse zu machen ist wahrscheinlich machbar, muss mir das überlegen.

Ich glaube zu bodennah wäre unter 40cm? Die Triebe haben jetzt eine Höhe zwischen 50 und 60. Stammhöhe um die 72. Leider haben die Triebe wenig Abstand zu einander, habe gelesen dass um die 10 cm empfohlen werden, aber das läßt sich durch gut ausbalancierte Leitäste ausgleichen, ich sehe dadurch keine besondere Abbruchgefahr. Eventuell wächst das auch noch auseinander? Dass die Triebe so tief liegen, gefällt mir eigentlich. Wenn dadurch keine Nachteile entstehen. Bei meiner Süßkirsche fangen die Äste erst bei 145 cm an, da kommt man ohne Leiter kaum ran. Ich finde das hoch und wenn man Äste tiefer haben kann, dann warum nicht? Zumindest in den ersten Jahren erspart man sich dann die Leiter.

Wahrscheinlich mache ich mir bis auf den Haupttrieb in der Tat zu früh Gedanken. :-)
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cydorian

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Re: Experiment Sauerkirsche: Rheinländische Schattenmorelle
« Antwort #4 am: 09. August 2016, 23:20:25 »

Einfache Schnittanleitungen für Sauerkirschen gibts viele, z.B. https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/schnitt_der_sauerkirsche_infoschrift_3172.pdf

Problem wird bei dieser Sorte der Moniliabefall sein. Sie ist leider anfällig. Vielleicht hast du ja Glück und ein gutes Kleinklima, das Monilia bremst. Ansonsten bleibt dir nur jährliche Behandlung. Ja, man kann z.B. Teldor dagegen anwenden. Die einzige Erfahrung, die ich dir da schildern kann ist die Unlust, das Jahr für Jahr zu verspritzen. Es gibt Alternativen, viel weniger anfällige Sorten.

Das ist auch nicht der einzige "Spass" mit dem Baum. Dieses Jahr hatte ich Totalausfall wegen Kirschessigfliege.
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Tester32

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Re: Experiment Sauerkirsche: Rheinländische Schattenmorelle
« Antwort #5 am: 10. August 2016, 23:12:27 »

Mein wahres Problem ist, dass ich neu im Gartenbau bin und weder die Pflanzen, noch den letztes Jahr übernommenen Garten gut kenne. Zum Beispiel habe ich gelesen, dass Johannisbeeren angeblich Sonne mögen, aber windgeschützt. OK, dann habe ich sie so eingepflanzt, dass sie es extrem sonnig, und etwas windig haben. Tja, allen 3 Sorten, schwarze, weiße und rote, gehr es aktuell nicht gut. Ich tippe auf Sonnenbrand. Den roten Johannisbeeren im Halbschatten im Nachbars Garten geht es dagegen blendend, sie wachsen dort bereits seit fast 50 Jahren und die Nachbarin beschwert sih nur, dass sie jährlich einen Schnitt brauchen. :) Bei meiner Tante wachsen die schwarzen Johannisbeeren völlig im Schatten (an einer Garangenwand und unter einer Mirabelle gleichzeitig) auch bestens. Also war das mit der Sonne vermutlich eine Mär. Ich werde die Pflanzen an halbschattige Orte umpflanzen müssen. Dabei weiß ich übrigens nicht, ob sie an dem neuen Ort das Mikroklima (Halbschatten, aber manchmal extrem heiß, an manchen Tagen bildet sich dort stehende heiße Luft) ertragen werden.

Ein anderes Beispiel. Mein übernommener Apfelbaum ist absolut verseucht mit dem Apfelwickler. Ich habe mich in der Gartenabteilung beim Hagebau-Baumarkt beraten lassen, was man dagegen tun kan und sie haben mir eine Pheromonfalle für stolze ca. 18 Euro empfohlen. Das Ding hat zwar ca. 15-20 männliche Apfelwickler eingefangen, das hat aber die weiblichen Vieher überhaupt nicht gestört, alle Äpfel mit Eiern zu verseuchen. In der Gartenabteilung von BayWa hat man mich dann aufgeklärt, dass die Pheromonfallen nur als Indikator für den Apfelwickler-Flug dienen, dann müsse man aber mit Chemie spritzen. 

Kurz: um gesunde Pflanzen und gute Erträge zu haben, braucht man entweder viel Glück oder tonnenweise Wissen, welches selbst das Wissen von Fachverkäufern der Gartenabteilungen manchmal deutlich übersteigen muss. Es sind oft gar nicht so viele Schritte, die man tun muss, um eine Pflanze gesund zu halten bzw. zu bekommen, aber bis man sich dieses Wissen aneignet ... Deswegen nenne ich das auch ein Experiment. :) Diese Schattenmorelle ist ein Versuchslabor, ein Testballon. Ich kann leider keinesfalls versichern, dass sie nicht an was ganz anderes als die Monilia eingeht, ;D es gibt ja genug andere Krankheiten und Problme. 1-3 Mal während der Blütenzeit zu spritzen würde mich übrigens nicht stören. Ist nicht so anstrengend, wie gegen Gartenläuse auf Johannis- und Maibeeren alle 3-4 Tage ca. 4 Wochen lang zu spritzen. Vorausgesetzt die Spritz-Ausrüstung stimmt natürlich, da brauche ich was deutlich Besseres als das 2L-Spritzkännchen aus Aldi. Mit einem langen Stab für Bäume und eine Konstruktion, wo man nicht so oft nachpumpen muss. Evtl. gibt es sogar was elektrisches, akkubetriebenes. Damit läßt sich so eine "Spritztour" durch den Garten hoffentlich auf 30 min reduzieren.

Gegen die Kirschessigfliege denke ich ein engmaschiges Schutznetz auszuprobieren, soll auch gleichzeitig gegen Vögel helfen. Ist bei großen Bäumen natürlich problematisch. Aber ich bezweifle eh, dass ich erleben werde, wie dieses Bäumchen 4 Meter hoch wird. :-) Wahrscheinlich werde ich es früher roden, wenn es mir zu groß wird. Bis dahin können mit etwas Glück aber noch einige Jahre vergehen und einige Erfahrungen gesammelt und Wissen aufgebaut werden.
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cydorian

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Re: Experiment Sauerkirsche: Rheinländische Schattenmorelle
« Antwort #6 am: 11. August 2016, 10:41:51 »

Versuche, es nicht so theoretisch und übergründlich anzugehen. Eigene Erfahrungen sind viel wichtiger. Pflanzen und sehen, was passiert. Fang an mit problemlosen Obstgehölzen. Ribes - Arten, einen Apfel, Kirsche die wenig anfällig ist... das, was eben so in den Hausgärten steht.

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obst

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Re: Experiment Sauerkirsche: Rheinländische Schattenmorelle
« Antwort #7 am: 11. August 2016, 11:53:33 »

Ich kann nur cydorian zustimmen. Man muss wirklich nicht alles im Garten tot spritzen. Wenn man einen Garten ein paar Jahre hat, merkt man, was jedes Jahr daneben geht (bei uns z.B. der Birnengitterrost, der jedes Jahr gespritzt wird). Der Apfelwickler ist in diesem Jahr relativ stark, aber in anderen Jahren auch ohne Spritzen schwächer. Mache Dich nicht zum Sklaven des Gartens, dann vergeht auch die Freude daran. Wenn eine Pflanze wirklich ganz viel Läuse hat, genügt ein bischen Spülmittel im Spritzwasser.

Bei der Sauerkirsche solltest Du evtl. überlegen, ob Du Dir irgendwo eine wurzelechte besorgst, die sollen gegenüber Monila nicht so empfindlich sein. In einigen Baumschulen gibt es die.
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Tester32

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Re: Experiment Sauerkirsche: Rheinländische Schattenmorelle
« Antwort #8 am: 11. August 2016, 23:16:46 »

Ich kann cydorian auch zustimmen. Ich will auf keinen Fall einen Gewerbeanbau betreiben und dauerhaft spritzen. Habe heute eine Sendung gesehen, der Obstbauer sagte, dass es 2015 gegen Apfelschorf nur 5 mal spritzen musste. Ich finde eine derart hohe Zahl echt krass. :o Aber 1-2x pro Saison finde ich durchaus akzeptabel, bei passender Ausrüstung nicht anstregend und bei passendem Preis auch wirtschaftlich. Mei Leute, es ist nur eine Kirsche, keine 20! 

Irgendwo im Forum habe ich ein Beispiel gelesen, dass jemand in 8 Jahren bei der Schattenmorelle zweimal die Monilia wegschneiden musste und das wars. Also bitte, das muss doch machbar sein! Wer nicht bereit ist, schon so wenig Zeit in die Gesundheit seiner Pflanzen zu investieren, sollte es lieber lassen. Ich bin kein Freund der Pflanzenquälerei.

Mich von vorne herein von einer einzigen Pflanzenkrankheit abschrecken zu lassen, - das ist aber auch nicht mein Ding. Wo bleibt denn da die Herausforderung? Und problemloses Obstgehölze gibt es genauso nicht, wie es keine Menschen gibt, die ständig zu 100% gesund sind.

Wenn eine Pflanze wirklich ganz viel Läuse hat, genügt ein bischen Spülmittel im Spritzwasser.

Negativ. Ich konnte bei meinen Johannisbeeren keinen Effekt beobachten, der über 1-2 Tage hinaus geht. Das Blattlausfrei von Neudorff oder ein Brennesel-Sud halten mit 3-4 Tagen schon deutlich besser. Dann kommen die Blattläuse wieder, weil sie aus gelegten Eiern schlüpfen. Um sie ganz wegzuspritzen, brauchst Du entweder irgendwas systemisches, was auch die Eier tötet, oder Du musst spritzen bis der Schlupfzyklus von ca. 28-29 Tagen vorbei ist.

Im Übrigen, ist der Effekt vom Blattläuse spritzen an Johannisbeeren sehr unterschiedlich. Bei der Weißen Versailes und der roten Rovada konnten die Spitzen trotzdem nicht mehr gerettet werden. Bei der WV sind sie eingegangen und bei der Rovada sind die Triebe weiter nur noch verkrümmt gewachsen. Also kannst dann auch einfach die befallenen Triebspitzen abschneiden, kommst zum gleichnen Ergebniss viel schneller, sparst Dir das Spritzen. :)  Bei der schwarzen Ometa hat sich das Spritzen dagegen als hilfreich erwiesen. Die Vieher sind weg und die Spitzen sind gut und gesund weiter gewachsen. Bis die Hitze mit dem Sonnenbrand kam, aber das ist ein anderes Thema. Übrigens, die letztes Jahr unter Blattläusen stark gelittene Süßkirsche konnte ich mit einem Leimring dieses Jahr vor Blattlausbefahl auch bewahren, ihr geht es deutlich besser als letztes Jahr. Der Aufwand, den Ring zu beobachten und ca. einmal monatlich für die Pflanze und den Stock, an dem sie angebunden ist, gegen einen neuen Ring zu tauschen, hält sich in Grenzen. Finde das nicht wirklich anstrengend.

Meine Frau hatte noch ein Gemisch, ich glaube mit Minzöl. Ich habe den Verdacht, dass dieses Zeug noch wirkungsvoller als das Neudoff-Blattlausfrei und Brenneselsud sein könnte. Werde es bei Gelegenheit noch ausprobieren. Ich liebe alte Voklsrezepte, einige können sehr effizient und wirkungsvoll sein. 

Nee, klar, man kann alles leicht machen, ist aber nicht mein Ding. Ich besitze von Natur aus eine schwere detaillierte Denkweise. Es kostet zwar viel Zeit, diese anfänglich mit Wissen so vollzufüttern, bis sie alles kennt und effizient wird, aber dann kommen auch unkonventionelle Lösungen und klappen so Sachen wie einen Artikel unserer Firma auf einer Bestellung einer Schwester-Firma im gemeinsam genutzen Lager zu veredeln. Das habe ich mir spaßeshalber letzte Woche gegöhnt. :) Stell Dir vor, Du bestellst (eher versehentlich) einen neuen BMW mit einem Mercedes-Motor, machst bei der Lieferung die Haube auf und siehst tatsächlich einen Mercedes-Motor! Sowas ist nur dann machbar, wenn man weiß, was man tut. Mit leichten 0815 Lösungen, die in jedem Garten stehen, bekommt man sowas nicht. Ich betrachte das als eine Lehre.
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cydorian

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Re: Experiment Sauerkirsche: Rheinländische Schattenmorelle
« Antwort #9 am: 12. August 2016, 11:22:09 »

Machs nicht zu kompliziert und konzentriere dich auf die wirklichen Spielverderber. Das sind selten die Blattläuse. Monilia schon viel eher, je nach Standort und Sorte. Oder die Kirschessigfliege. Ein sehr feinmaschiges Netz aufziehen und dicht halten ist leicht gesagt und schwer getan.
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obst

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Re: Experiment Sauerkirsche: Rheinländische Schattenmorelle
« Antwort #10 am: 12. August 2016, 13:41:32 »

Vielleicht sollte man auch bedenken, wenn man jede Blattlaus bekämpft, dass man damit den Nützlingen (Marienkäfer, Florfliegen) die Nahrungsgrundlage entzieht. Ich benutze wirklich nur bei sehr starkem Befall ein Insektizid oder einige Spritzer Spülmittel (bei mir wirkt das immer sehr gut). Beides setze ich nur ein, wenn ich keinerlei Marienkäfer- und Florfliegenlarven erkennen kann und die Pflanze völlig zusammenbricht unter Läusen.
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Re: Experiment Sauerkirsche: Rheinländische Schattenmorelle
« Antwort #11 am: 15. August 2016, 21:17:10 »

Es kommt auf die Situation an. Einer erwachsenen Pflanze machen ein paar Blattläuse sicherlich nichts aus. Bei Jungpflanzen können die Blattläuse das jährliche Wachstum auf 0 reduzieren, was nicht der Sinn einer Jungpflanze ist.

Mit dem feinmaschigen Netz stimme ich zu. Ich kann mir bei größeren Bäumen ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie man das in der Praxis hinbekommt.

Schauen wir, was kommt, ob es Monilia und die Kirschessigfliege sein werden, und wie schwer die Bekämpfung sein wird.
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Re: Experiment Sauerkirsche: Rheinländische Schattenmorelle
« Antwort #12 am: 30. August 2016, 16:42:47 »

So, nun kamen die ersten Schädlinge.  :) Scheinbar ist das irgendeine Raupen-Art. Sind dunkelgrün, sehr klein, ca 3-4mm lang und ca. 1mm dick. Fressen sehr kleine Löcher, weniger als 1 mm.  Leider kann ich kein Foto hinzufügen, meine Kamera-Technik kann sowas Kleines nicht.

Da die Anzahl der Blätter noch überschaubar ist, habe ich sie abgelesen, ein Raupenfrei-Mittel lohnt sich m.E. nicht. Für nächstes Jahr plane ich gegen Raupen und gegen den Apfelwickler ein Vogelhäuschen zu bauen. Im Prinzip für Staren, aber ggf. sind andere Vögel bessere Insekten- und Raupenjäger? Hat jemand Erfahrungen mit unterschiedlichen Vogelarten?

Dazu habe ich Anfang August doch einen Doppelzweig abgeschnitten, Mal um Erfahrungen zu sammeln, wie die Schnittwunden um diese Jahreszeit in dieser Umgebung so heilen.

Und ich habe Astbeschwerer angebracht, um die 4 Leitäste spindelartig um 45 ° zu erziehen. Die Idee, als Astbeschweret Joghurt-Bächer mit Stein und Beton zu füllen, fand ich für einen Kleingarten zu anstrengend. Habe Plastikflaschen mit Wasser gefüllt, zugeschraubt und angebunden. Es ist wesentlich leichter, Wasser zu dosieren und man macht nichts schmutzig. Dazu kann man bei Bedarf jederzeit das Gewicht kinderleicht ändern. Verschluss entfernen, über einen Trichter Wasser nachfüllen, wieder zu, fertig. Ein Beton-Beschwerer kann sowas nicht. Auch müsste ich Beton extra kaufen. Flaschen nehme ich umsonst diejenige, die keinen Pfand haben. Sie bekommen so ihr zweites Leben.
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Tester32

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Re: Experiment Sauerkirsche: Rheinländische Schattenmorelle
« Antwort #13 am: 26. März 2018, 00:39:11 »

Das Bäumchen wächst weiter. Letzes Jahr (das zweite Lebensjahr) hatte es versucht, ca. 5-6 Blüten zu bilden, aber der Spätfrost muss sie wohl beschädigt haben, nach dem Öffnen waren sie in der Mitte schwarz. Sonst gab es letztes Jahr keine Erkrankungen und Schädlinge, das Bäumchen war erstaunlich gesund und ungehindert weiter gewachsen.

Ich habe mich mit dem Schnitt von Sauerkirschen gründlich auseinander gesetzt und kenne mich jetzt mit diesem Thema gut aus. Die Pflanze hat eine Hohlkrone bekommen, mit 4 Leitästen. Das Bäumchen ist ca. 1,2m groß. Es hat dieses Jahr Ansätze von Fruchtholz, welches für eine Handvoll Kirschen reichen könnte. Mal sehen, ob es eine Ernte gibt und wie es sich dieses Jahr entwickelt.

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lord waldemoor

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Re: Experiment Sauerkirsche: Rheinländische Schattenmorelle
« Antwort #14 am: 26. März 2018, 01:07:45 »

du kannst dann zu mir kommen meine pfirsiche schneiden ;)
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