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[Weidenkatz]

Bisher habe ich bedenkenlos eine wetterfeste Holzlasur aus dem Baumarkt für meine Außenpaletten verwendet.

Nun wollte ich die gleiche Lasur für unsere Palettenliege in der Hütte verwenden, da wies mich die  Verkaeuferin darauf hin, dass diese Außenbereichslasur schädliche Ausdünstungen entfalte...

Nun ist aber unsere Hütte weder echter Innen- noch Außenbereich. 
Sie ist uralt, aus verputztem Stein, hat in der Wand ein offenes Rohr, was mal ein Ofenrohr war und das wir erstmal nur mit Insektenfenster überzogen haben. Es war mal Schimmel drin (wegen dem zuvor defekten Dach und ungünstiger Anbauten der Vorgaenger). DAs konnten wir erfolgreich beheben.
Wir haben auch weder Kenntnis noch großen Willen sie wohnzimmertauglich auszubauen, sie ist vor allem auch Geraeteraum, es geht nur darum, sich bei Regen dort aufzuhalten oder im Sommer mal eine Nacht dort gemütlich zu naechtigen...

Kann mir jemand Rat geben, womit ich die neuen Europaletten nun am besten wetter bzw. hüttenfest mache?

[Sternrenette]

Ich hab mit gutem Erfolg Bio-Lasur vom Baumarkt beim Fenster streichen genommen. Die enthält irgendwelches Zitrusöl, war recht teuer und hat wider Erwarten sehr gut gedeckt und gut gehalten. Ich bin nur erschrocken, weil das gewünschte Mahagoni frisch wie rosa Leberwurst aussah, nach dem Trocknen wars ein schöner dunkler Holzton.

[Waldmeisterin]

wir streichen eigentlich alles an Holz draußen mit Schwedenrot, das ist besonders für sägerauhes Holz geeignet. Das gibt es mittlerweile auch in anderen Farben als rot, aber man muss es halt mögen.
Wenn es "lasuriger" werden soll, würde ich einfach Leinölfirniß nehmen.
Ein Freund von mir hatte seinen Schuppen mit normalen Baumarkt-Holzschutz gestrichen, als er damit fertig war, hat er den Rest des Tages kotzend mit Kopfschmerzen auf dem Sofa zugebracht 

[Mümmel]

Spontan würde ich Delta Active Lasur 5.11 vorschlagen. Damit haben wir die komplette Vertäfelung im OG weiß gestrichen. Für innen und außen geeignet, biozidfrei, aber Lösungsmittelbasiert, also müffelt anfangs etwas.
Unser Haus und Sitzbänke aussen haben wir alles mit Bondex Dauerschutzlasur gestrichen und wir haben noch keinen Ausschlag am Hintern.
Wenn es natürlicher sein soll würde ich mal bei Natural Farben fragen. Die sitzen in Bayern, haben gute Produkte und beraten einen auch vernünftig.
Ansonsten kann ich empfehlen statt in den Baumarkt zu einem richtigen Farbenhändler zu gehen. Kostet nicht viel mehr, aber man bekommt eine vernünftige Beratung und teilweise deutlich bessere Produkte.

[Gartenplaner]

Gibt es nicht auch Außen-Acryl-Lasuren?
Außen-Acrylfarben auf jeden Fall.
Da ist Wasser das Lösungsmittel und nicht ein aromatisch-kohlenwasserstoffartiges.

[Mümmel]

Ein Freund von mir hatte seinen Schuppen mit normalen Baumarkt-Holzschutz gestrichen, als er damit fertig war, hat er den Rest des Tages kotzend mit Kopfschmerzen auf dem Sofa zugebracht 

Aus diesem Grund steht bei vielen Farben, insbesondere Lösungsmittelbasierten drauf, dass man Dämpfe und Aerosole nicht einatmen soll. 
Im Internet einfach mal nach dem Technischen Merkblatt und und dem Sicherheitsdatenblatt des Produktes schauen. Wenn eine Farbe "stinkt" schadet es nicht sich für 30 -35 € eine Halbmaske mit A2 Filter zu kaufen. Wenn der Filter mit einem R (Reusable) gekennzeichnet ist, kann man den Filter auch nicht nur einmal nutzen.

[Schantalle]

Bisher habe ich bedenkenlos eine wetterfeste Holzlasur aus dem Baumarkt für meine Außenpaletten verwendet.

Innen verwende sehr gerne Leinöl, genauer gesagt Leinölfirnis. Oft genug auch Halböl. Erste-beste Online-Quelle wird schon ok sein. Neulich habe ich mich bei Contura mit einem Vorrat eingedeckt.

Für draußen, wenn ich die ganz dicken Holzbalken (wie beim Fachwerkhaus), die ich an vielen Stellen im Garten habe, wieder behandeln will, ist für mich die Farbmanufaktur Werder samt der Hilfe/Infos die erste und einzige Adresse!

Eine einzige Holzlasur die ich mal nach einer Baumakt-"Beratung" (bei dem mit drei Buchstaben) nach Hause gebracht habe, hat mir die Lust auf weitere Käufe abgewöhnt. Ich wollte die Zeit mit Online-Nachkauf und Lieferung nicht verplempern und schnell am WE einen Balken "schützen".

Lange Rede, kurzer Sinn: Ungeschützt ginge es dem Holz wesentlich besser! Von dem Vergleich zu den anders behandelten ganz zu schweigen.

[bristlecone]

wir streichen eigentlich alles an Holz draußen mit Schwedenrot, das ist besonders für sägerauhes Holz geeignet. Das gibt es mittlerweile auch in anderen Farben als rot, aber man muss es halt mögen.
Wenn es "lasuriger" werden soll, würde ich einfach Leinölfirniß nehmen.
Ein Freund von mir hatte seinen Schuppen mit normalen Baumarkt-Holzschutz gestrichen, als er damit fertig war, hat er den Rest des Tages kotzend mit Kopfschmerzen auf dem Sofa zugebracht 

Ja, das haben organische Lösemittel so an sich, wenn man sie in höherer Konzentration und über längere Zeit einatmet (oder - in einem ganz speziellen Fall: trinkt). 
Das geht auch mit "Biofarben" mit Lösemitteln auf Rapsölbasis.
Diese Lösemittel sind aber schnell verdunstet und ausgelüftet.
Über die Giftigkeit oder Bedenklichkeit des Anstrichs selbst sagt das nicht das geringste aus.


Für den angestrebten Verwendungszweck wäre für mich das Kriterium, ob die Lasur Bestandteile enthält, die das Holz vor Pilz- und/oder Insektenbefall schützen. So etwas brauchst du vermutlich in dem Fall nicht.
Du setzt dich aber keinem gesundheitlichem Risiko aus, wenn du in einem Raum mal eine Nacht verbringst, in dem Lasur mit solchen Zusätzen verstrichen wurde.

[bristlecone]

Da ist Wasser das Lösungsmittel und nicht ein aromatisch-kohlenwasserstoffartiges.

Wasserbasierte Anstriche sind schön und gut, aber man sollte sich klarmachen, dass in Anstrichen außer den Farbpartikeln und dem Lösemittel noch eine Menge anderer Stoffe drin sind, und viele von denen verdunsten nur langsam oder kaum.
Aromatische Kohlenwasserstoffe werden übrigens kaum noch verwendet, die riechen intensiv und werden daher weniger geruchsintensive Stoffe ersetzt.

[Weidenkatz]

Vielen Dank euch Allen!
Nun schwirrt mir der Kopf ganz ohne Lasur  ...
Ich finde das  nicht leicht zu lösen: Einerseits soll die Palette ja als unmittelbare Schlafunterlage (klar, dazwischen noch Isomatten) dienen, dient nicht als Regal o.ä..
Andererseits waere ein Schutz vor Schimmelpilz tatsaechlich nicht schlecht, weil das innere Hüttenklima doch sehr wetterabhängig ist -  Winterkaelte im Wechsel mit Hitze, Regenfaelle? 
Leinölfirnis reicht da wohl eher nicht?

[Sternrenette]

Einfach nix machen und immer schön luftig halten geht nicht? Also keine Polster drauf liegen lassen - schon wegen der Mäuse ungeschickt.

[bristlecone]

Werden die Paletten denn so feucht, dass sie schimmeln oder nach Schimmel riechen?
Schimmeln andere Gegenstände, Wände, Fußboden oder die Decke in dem Raum?

Auch da gilt natürlich zunächst mal: Eine Nacht in einem muffigen Raum, in dem es irgendwo ein wenig schimmelt, ist gesundheitlich noch nicht bedenklich - es sei denn, für Hochrisikopersonen mit supprimiertem Immunsystem.

Gegen Schimmel würde ich aber mit Lüftungsmaßnamen vorgehen, Anstriche mit Fungizid wären nur eine zusätzliche Möglichkeit.
Wobei: Immer wieder Schimmelpilzsporen und Schimmelpilzausdünstungen einatmen ist mit Sicherheit nicht gesünder als ein fungizidhaltiger Anstrich.

[Schantalle]

Andererseits waere ein Schutz vor Schimmelpilz tatsaechlich nicht schlecht, weil das innere Hüttenklima doch sehr wetterabhängig ist -  Winterkaelte im Wechsel mit Hitze, Regenfaelle? 
Leinölfirnis reicht da wohl eher nicht?

Schaue mal:

Die Aussage des  Bausachverständigen "...Leinölanstriche sind der beste Nährboden für Pilze..." basiert auf eine weit verbreitete Unkenntnis. Nimmt man einfaches Leinöl, wie es  zu Lebensmittel- oder Futterzwecken gepresst wird, ob kalt oder warm, dann hat man zwar ein billiges Öl , aber auch eine Pilzfarm.  [...]
Achtet man heute darauf, dass das Leinöl (Leinölfirnis ) auf Basis von Lackleinöl nach DIN EN 150:2007 gefertigt wurde, dann enthält dieses kein  "Pilzfutter". Quelle

[Weidenkatz]

Also, die Wand w a r schimmelig, ein kleiner Bereich. Die Ursache ist (defekte Regenrinne, die Wasser quasi dorthin leitete) komplett beseitigt, ein wirksamer Anstrich darauf. Nichts mehr sichtbar, alles gut, aber ich bin tatsaechlich Schimmelpilzallergikerin, hatte hier z. B leichte Symptome v o r unserer Behandlung der Wand (eine Stunde Hütte vor der Behandlung gleich den ganzen Tag Halskratzen, Schnieferei)... ich möchte aber vorbeugen, denn wie gesagt, Hütte ist alt, unbeheizt...
Deshalb keine echten Matratzen oder sonst Textilien dort, nur dicke Isomatten, Fußboden ist mit wasserabweisender Farbe gestrichen....
Die aktuellen, noch unbehandelten Paletten liegen erst ein paar Tage dort...

[Gartenplaner]

Manchmal denkt man nicht weit genug.....warum willst du in der Hütte überhaupt Holz streichen?
Der große Schuppen an unserer Scheune, die gesamte Scheunen-Dachkonstruktion und in geringerem Ausmaß (da "beheizt" vom Wohnraum drunter) auch unser Dachboden entsprechen deiner Hütte (da ihr ja die Leckage abgedichtet habt)
Dort ist alles Holz rohes Holz, der Außentemperatur und Luftfeuchte und deren Schwankungen ausgesetzt durch unverglaste Luken im Mauerwerk.
Seit mindestens 100 Jahren.
Durch "konstruktiven Holzschutz", sprich ein Verbau des Holzes, so daß kein Regen drankommt, also keine regelmäßige Be- oder gar Durchfeuchtung und Abtrocknungsmöglichkeit, wenn doch mal.

Und, wie schon Vorschreiber erwähnten, eine gute Durchlüftung - da ist euer offenes Rohrloch eigentlich sehr gut, auch die Türen und Fenster sollten nicht "luftdicht" sein.
Dann ist kein Schimmel mehr zu befürchten.