Der Industrieverband Garten orientiert sich eben an seinen Kunden, die die Stiefmütterchen und Primeln und ähnliches kaufen. Denen macht er damit eine Freude und die Balkone oder Vorgärten werden je nach geschick des Kunden mehr oder weniger lange etwas bunter.
Ich kann damit auch nichts anfangen, finde schon die Blütenfarben und -Größe der aktuellen Sorten pervers. Ich gehe schon seit Jahren aus dem Gartencenter und kaufe maximal Gemüsejungpflanzen. Ich kann wirklich nix damit anfangen.
Fachlich gesehen halte ich Torf momentan allderings für unverzichtbar. Es gibt einfach noch keine Alernative.
Grünschnittkompost versalzt und gibt keine Struktur, zudem schwankende Qualitäten, Holzfaser sackt zu schnell zusammen, Kokosfaser ist zu Wurzelfäulnisanfällig, da bekomme ich regelmäßig meine Pflanzen hinüber, habs jetzt aufgegeben.
Mineralische Erden, die wertvolle Muttererde, die auch nur an der Oberfläche belebt ist, die sollte man auch nicht abbauen und verkaufen.
Daheim im Garten die eigene Erde nutzen, was spricht dagegen? Nur weil Weihenstephan darauf nicht forscht, weil die für Gärtnereien forschen, die bei positiven Ergebnissen ihre Muttererde verkaufen müssten. Die Erde im Topf ist wertvoller als die Pflanze.
In meinem Garten komme ich mit Muttererde noch klar. Hole sie mir aber auch mal mit dem Fahhrad von irgendwelchen Schutthaufen, Seeufern, Wiesen usw. Gerade für die Kakteen. Die haben bei mir alle Lehm drin. Liest man etwas ältere Büche rzum Thema, haben die auch damals hauptsächlich solche Erden benutzt. Es wächst also auch da drin, nur nicht ökonomisch oder ökologisch.
Für mache Muttererden möchte ich dann aber auch mal etwas Torf untermischen, weil mir salzarmer Laubkompost zwar Humus reinbringt, aber nicht die Struktur wie es lange, stabile Fasern wie zB Torf tun.
Für 2 Jahre im Topf kann man damit arbeiten, im 2ten Jahr eben mehr aufpassen mit dem wässern und eventuell öfters düngen.
Prinzipiell bin ich Fan von Substraten im Topf mit null bis minimal Humus- bzw Organikgehalt. Weil die sind strukturstabil. Lava oder bims oder Sand ist auch nach 10 jahren noch wie am Anfang und nicht zu Staunässe neigend.
Ich verzichte gerne auf sämtliche Gärtnereien und deren Produkte, kaufe mir die Pflanzen lieber bei privaten Liebhabern auf Messen oder vermehre selbst im Gartenbeet und gebe ab und betreibe Tauschhandel mit anderen Hobbygärtnern. Aber gänzlich auf Torf verzichten, es gibt für mich noch keinen vollwertigen Ersatz.