Urgesteinsmehle - und da meine ich nicht die "Fälschungen" aus bzw. mit Kalk - gelten nicht als Dünger, weil sie keine schnell aufnehmbare Hauptnährstoffe enthalten, die zu unmittelbaren Ertragssteigerungen führen. Sie enthalten aber sehr wichtige Spurenelemente, die existentiell für Pflanzen sind und die in vielen Gebieten über die Jahrmillionen aus dem Boden ausgewaschen worden sind. Im Gegensatz zu den Hauptnährstoffen werden die Spurenelemente mehr als Katalysator (Eisen für die Chlorophyllbildung) oder zur Bildung von "Enzymen" u.ä. benötigt, ohne die Pflanzenzellen nun mal nicht funktionieren, z.B. B, Zn, Cu, Mn usw.. Zunehmende Bedeutung hat der Gehalt an S. S ist eigentlich ein Hauptnährstoff, aber in der Vergangenheit brauchte man sich darüber keine Gedanken machen, da über den sauren Regen ausreichend mit S gedüngt wurde. Nunmehr werden immer mehr Gebiete S-Mangelgebiete. S wird vor allem für die Bildung von Eiweiß benötigt.
Zur "Unmittelbaren Ertragssteigerung":
Das ist ein ganz dämliches Argument, denn auch Dünger führt zu keinen Ertragssteigerungen, wenn genug dieser Nährstoffe im Boden vorhanden sind. Bei Spurenelementen ist das genau so. In vulkanischen Böden wie in der Eifel oder in den meisten Lößböden sind genug Spurenelemente enthalten. Eine zusätzliche Zufuhr durch Urgesteinsmehle bringt deshalb keine Effekte und ist nur Esoterik. Bei Bodenarten mit einem Mangel an Spurenelementen ist aber eine Zufuhr über Gesteins- und Lavamehle durchaus mit deutlichen Wirkungen verbunden.
Es ist aber eine Jahrtausende alte Erfahrung, dass verwitterte basische Vulkanböden höhere Erträge und besseres Aroma bringen. Genau deshalb siedeln sich auch heute noch Menschen an diesen riskanten Stellen an. Mit Diabas-Urgesteinsmehlen und Lavamehl simulieren wir Vulkanböden im eigenen Garten.
Wo sind Diabas-Urgesteinsmehle und Lavamehl sinnvoll?
Esoterik und "viel hilft viel" sind da die falschen Ansätze und führen zwangsläufig zum Scheitern bzw. Wirkungslosigkeit der Bemühungen. Eine Entscheidung sollte auf der Grundlage einer Bodenanalyse getroffen werden, denn nur bei einem Mangel an Spurenelementen bringen Diabas-Gesteinsmehle und Lavamehle etwas. Eine Bodenanalyse mit Spurenelementen ist deshalb eine sehr sinnvolle Investition in den eigenen Boden. In vielen Fällen sind auch die Messergebnisse bei den Hauptnährstoffen sehr überraschend. Die meisten Böden in D (außer Sandboden) haben nämlich schon eine Überversorgung mit P und K und jede weitere Düngung mit z.B. Blaukorn verbessert die Bodenfruchtbarkeit nicht, sondern verschlechtert diese.
Fazit: Diabas-Urgesteinsmehle und Lavamehle sind nicht per se gut oder schlecht. Die Wirksamkeit ist nur gegeben, wenn eine Bodenanalyse einen Mangel an Spurenelementen aufzeigt.
Welche Urgesteinsmehle taugen etwas?
1. reine Diabas-Urgesteinsmehle
2. Lava-Mehle (noch besser, aber teurer)
3. Zeolithmehle (vor allem wegen der hohen Ionenaustauschfähigkeit und der hohen Porosität)
Wovon sollte man die Finger lassen?
1. Mehle ohne Analysedaten
2. mit Kalk gestreckte Urgesteinsmehle (da gibt es sehr viele - nur Geldschneiderei)