Hallo & guten Morgen,
hoffentlich vergesse ich jetzt nichts ...
Asparagus verticillatus sollte man aus Samen ziehen, da man dann eine Chance hat, beide Geschlechter zu erwischen. Es wäre wirklich schade, wenn man sich um den Anblick der voller Samen hängenden weiblichen Pflanzen bringt. Da diese im reifen Zustand gerne von irgendwelchen Tieren verschleppt werden, gehen dann hier und da Sämlinge auf, die sich aber wirklich leicht entfernen lassen. Pflanzen werden nicht mit definiertem Geschlecht angeboten und lassen sich dann, wenn man im Garten das Geschlecht erkennt, nur mit großem Ausfallrisiko verpflanzen.
Die Ansprüche sind - wie es schon einige erwähnt haben - bescheiden, will man Prachtpflanzen, muss man düngen, es ist halt ein Spargel. Im Frühjahr vor dem neuen Austrieb werden die alten Stängel bodeneben zurückgeschnitten. Winterhärte ist "sibirisch".
Irgend jemand hat von weiteren Kletterpflanzen in der Gattung gesprochen, ich kenne da zum einen
Semele androgyna, den Klettermäusedorn von den Kanaren, der riesengroß wird und manchmal als Hydrokultur in den Hallen von Flughäfen zu sehen ist.
Dann
Asparagus asparagoides, früher "Medeola", genannt und eine beliebte Tischdeko für "hohe" Festlichkeiten. Die (einjährig) kultivierten Pflanzen wurden hierzu in den Gewächshäusern an Fäden nach oben gezogen und bei der Ernte als ganzes abgeschnitten und längs auf den Tischen ausgelegt. Sie blieben auch ohne Wasser frisch und erinnern im Aussehen an Myrten, die ja früher ebenfalls gerne als Glück bringende Anstecksträußchen verarbeitet wurden. Von Medeola wird manchmal noch Samen angeboten. Man kann ihn auch als Hängepflanze ziehen, die Wirkung des dann entstehenden "Knäuels" ist jedoch bei weitem nicht die des "Fadenkletterers".
Ach ja, klettern tut natürlich auch Asparagus plumosus, sobald er älter wird. Und da er wärmer und luftfeuchter stehen will, sieht man selten wirklich schöne Altpflanzen, zumal auch Schwankungen in der Bodenfeuchte rasch mit dem Abwurf der winzigen Scheinblättchen beantwortet werden. Dennoch kaufe ich mir ab und an eine Jungpflanze und freue mich bis zum ersten Pflegefehler, den ich begehe
.
Ach ja, dann ist noch gefragt worden, was ich denn für Eure Gärten für empfehlenswert halte. Da kann ich nur immer wieder sagen: "Asparagus tenuifolius", winterhart, kein Wucherer, wächst in Sonne und Schatten dichthorstig und sieht immer gut aus, eine viel zu wenig beachtete Staude, die wirklich viel hermacht. Wer will, kann von mir im Fj haben. Meine wirklich großen Horste sind mehr als 20 Jahre alt und aus Samen entstanden, den ich über eine Tauschbörse erhalten habe und von dem nur eine einzige Pflanze aufging. Von daher gesehen ein Klon, bei dem man nicht befürchten muss, dass Sämlinge aufgehen.
Schade, dass ich nur das eine Bild habe, aber wer konnte ahnen, dass es zu diesem Faden kommt?
Und natürlich für alle, die noch eine Stange von Pergola oder Wäschegestell frei haben:
Asparagus verticillatus!
Viele Grüße