So langsam kommt da Hermannshof-Feeling auf! Und die wilde Wiese mi der wilden Möhre und den Wegwarten ist einfach wunderbar. Wann wird die gemäht?
Das mit dem Mähen ist ein ganz heikles Thema. Ich würde sie am liebsten erst im Februar mähen. Auf der anderen Seite haben wir in der Wiese die Bienenragwurz, die entwickelt ja im Winter ihre Blattrosetten und benötigt Licht. Was wir mähen sind breite Streifen entlang der Obstbäume, so dass ein Schachbrettmuster entsteht. Das ist dann ein Kompromiss. Wer sich damit auskennt und einen Ratschlag geben kann, ist willkommen!
Hm, was genau ist die Schwierigkeit?
Ich experimentiere ja auch schon lange an meiner Obstwiesen-Wiese herum.
Bei mir wird demnächst gemäht, immer im Zeitraum Ende Juli, Anfang August, dann sind bei allen Wiesenblumen, von denen ich eine weitere Aussaat erhoffe, die Samen reif oder schon ausgefallen, auch die Samenstände der Orchideen, die ich gepflanzt habe.
Noch ein zweites Mal wird Ende Oktober nach der Herbstkrokus-/Herbstzeitlosenblüte gemäht, weil meine Wiese immer noch recht nährstoffreich ist, ich damit nochmal Nährstoffe "rausholen" kann, und die Frühlingsblüher dann in einem schönen, niedrigen Rasenteppich stehen.
Bocksriemenzunge hatte ich gepflanzt, sie hat mehrfach geblüht und Sämlinge hervorgebracht, die inzwischen blühfähig sein müssten,
Bienenragwurz hat sich bei mir von alleine angesiedelt, bisher aber nur einmal geblüht, ich hab von der viele Sämlinge, aber beide Arten scheinen im Standby-Modus zu bleiben, wenn ihnen die Bedingungen für eine Blüte nicht gut genug sind - dieses Jahr war das Frühjahr nass und damit die Wiese hoch und dicht und keine der Ragwurze oder Himantoglossum blühte.
Aber die Mahd Ende Oktober befreit sie von zuviel Konkurrenz und gibt ihnen Licht über den Winter.
Wegwarte hatte ich als Einzelsaatgut in der Wiese verteilt, daraus sind nur vereinzelt Pflanzen hervorgegangen, die sich auch wieder nur vereinzelt neu aussäen - zu nährstoffreich, zuviel Konkurrenz.
Nur im Schotterrasen in der Einfahrt hat sie sich üppig versamt, so daß ich in einer Hauruck-Aktion vor 2 Wochen dort alle blühenden Pflanzen ausriss, um die Karthäusernelke und andere filigranen Trockenheitskünstler in dem Bereich zu erhalten.
Da ihr die Mahd selber macht, könnt ihr auch etappenweise vorgehen und verschiedene Bereiche nacheinander abmähen, um Ausweichmöglichkeiten für die ganzen Wiesenkleinviecher zu bieten
Manche Wiesenblumen, z.B. Ackerwitwenblume schaffen auch nochmal eine Nachblüte im September nach der Mahd im Juli.