Ein Säulenobststämmchen darf keinesfalls so lange bis zum Ertrag brauchen. Ab dem zweiten Pflanzjahr sollte etwas dran sein, denn eine Eigenschaft von Säulenobst bzw. schwach wachsenden Unterlagen ist ja gerade, daß sie viel früher in Ertrag kommen als normale Bäume.
Ich weiß jetzt nicht, wie es bei Kirschen ist, normalerweise würde man erwarten, daß alle nicht befruchteten Blüten direkt nach der Blüte abgeworfen werden (soll jedenfalls bei Pflaumen so sein.) Was danach abfällt wird vom Baum abgeworfen, weil er irgendwelche Schwierigkeiten hat. Wie ist denn dein Baum versorgt? (Bodenart, Standort, ...) Hat er denn bisher immer gut geblüht?
Säulenobst verleitet aufgrund der geringen Größe zu der Annahme, daß es nicht viele Nährstoffe braucht. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die schwach wachsende Unterlage hat auch nur kümmerliche Wurzeln und wenig Durchsetzungsvermögen gegenüber anderen Pflanzenwurzeln. Im Boden müssen mehr Nährstoffe vorhanden sein, damit sie noch 'etwas abbekommt'.
Evtl. können auch Spurennährstoffe wie z.B. Bor fehlen. Ich würde es mal mit einer Gabe (borhaltiges) Steinmehl versuchen, und falls bisher nicht gedüngt wurde auch Volldünger. Eine schöne dicke Mulchschicht könnte auch viel bringen, evtl. statt Volldünger. Abgerupfte Brennnesseln und andere Kräuter, nicht gerade pures Gras und schon gar nicht purer Rindenmulch.
Baumscheibe frei von Gras oder anderen wurzelstarken Pflanzen halten (dabei hilft das Mulchen auch), höchstens vielleicht Ringelblumen, Kapuzinerkresse, Tagetes, Zwiebeln wachsen lassen.
Und das ganze solltest du jetzt gleich durchführen, denn die Blüten für nächstes Jahr werden jetzt angelegt.