flobob, die Chilies sind vom letzten Jahr.
Tomaten:
Was die Nachttemperaturen angeht, bei 5°C dauerhaft (auch tagsüber) bricht der Stoffwechsel zusammen, deswegen reifen die Dinger im November und Dezember nur noch im Zeitlupentempo. Eigentlich sterben sie mehr ab als dass sie reifen, bei beidem werden die Früchte rot.
Ist tagsüber warm, kanns nachts ruhig kalt sein. hauptsache die Wärmesumme ist erfüllt, die dafür notwendig ist, dass der Stoffwechsel aktiv bleibt.
Meine haben jetzt 2 kalte Nächte hinter sich, nach 23°C und Kunstlicht im Keller. Man siehts heute schon, dass der Wuchs die beiden letzten Tage in den Stängeldurchmesser gegangen ist. Jetzt noch so 2 Tage und das Wurzel-Spross-Verhältnis verschiebt sich in Richtung Wurzel. Die wird zusätzlich gelockt von der Phosphordüngung und für das abhärten vom Laub das Kali, bzw eigentlich fehlt ihnen im Moment nur der Motor, also Stickstoff und Wärme, da reagieren sie mit Warteposition/Vorbereitung auf bessere Zeiten.
In 2 Wochen pflanzen, das ist dann genau der Punkt wenn die Töpfe durchwurzelt sind und sich die zahlreichen Wurzeln auf der Suche nach Futter in den nährstoffreichen Gartenboden wühlen können. Deswegen giesse ich auch nach dem Pflanzen mit Düngerlösung an, dass die so schnell wie möglich aus dem Topf rauskommen.
Aktuell stehen sie trocken, damit die Wurzeln keinen Pilz bekommen, morgen mittag giessen, dann ist wieder abgetrocknet zur Nacht und die Reserven aufgefüllt für den warmen Sonntag mit Sonne pur. Dafür muss die Abdeckung runter und umräumen in den Schatten, sonst sind sie gegrillt mit dem Kunstlichtlaub. Nächste Woche wieder eher bedeckt und kühl.
Das alles ist Stress pur für die Pflanzen, nichts was wuchsfördernd ist, aber abhärten muss sein und auch da kann man noch viele Stellschrauben drehen.
Sämlinge in den Kühlschrank stellen, ich habe die Erahrung mehrmals gemacht, dass `abquenchen´ nach dem auflaufen einen so nachhaltigen Schaden verursacht, dass man am besten gleich nochmal von vorne anfängt. Bekannt ist auch, das zu frühe (Freiland)Saaten schnell überholt werden. Mit dem Kühlschrank erreiche ich das selbe, die merken sich das und schmollen lange nach. Hat man Vergleichspflanzen, kann keiner mehr sagen, ich bin zufrieden mit der Entwicklung.
@Cepha: hier infizieren sie sich meist mit der Schafskälte um die erste Juniwoche rum. 2 Wochen später sieht man erste Symptome. Vor Regen schützen bringt nicht viel, wenn die Blätter vom Tau oder Nebel nass werden. Dazu ist der Befallsdruck hier in der Gartenanlage zu hoch. Anfang Juni sind hier die Kartoffeln aber auch schon vollständig von der Krautfäule runtergefault bzw geerntet, ist alles Wetterabhängig, je trockener der wärmere Teil ab Mai wird, desto besser. Ab Mitte/Ende April, das ist hier Auspflanzzzeit, braucht Braunfäule eine gewisse Wärmesumme für die Etwicklung der Sporen, die später die anderen Pflanzen infiizieren. Die Entwicklung des Pilzes wird unterbrochen/verlangsamt von Kälte- und Trockenperioden usw, deswegen ist das Erstauftreten auf den Tomaten immer Wetterabhängig.
Unterm Strich kann man sagen, den Mai kanns bei Braunfäulearmem Boden ruhig nass sein, wenn der Pilz aber weit genug ist von der Entwicklung, so wie Ahörner erst ab einer gewissen Zeit im Jahr ihre Hubschrauber abwerfen, dann sollte es langsam trockener um die Blätter werden oder vorbeugende Spritzungen oder die Blätter unter der jeweils reifenden Rispe entfernen usw.
Bei nur kurzfristigem Temperatursturz und Regen hilft oft auch eine Blattdüngung mit Harnstoff/abgestandenes Bier einen Tag vor dem Schlechtwetterwochenende.