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Autor Thema: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.  (Gelesen 108243 mal)

Tester32

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Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
« am: 24. Januar 2017, 13:01:12 »

Hallo zusammen,

da wir noch kein Sammelthema zu Brombeeren haben, nur ein paar Einzelthemen mit Fragen zu Sortenempfehlungen, mache ich mal ein Sammelthema auf.

Als erstes beschreibe ich ein paar Sorten, die bereits auf meiner Einkaufsliste stehen. Die deutschsprachigen Sortenbeschreibungen für Brombeeren bei den jeweiligen Baumschulen sind ja oft recht dürftig und für manche Sorten erst gar nicht vorhanden. Selbst die Sortenempfehlungen meiner Lieblingsquelle BLWG bestehen aus nur 2-3 Sätzen. Auf Englisch gibt es auch nicht alles, z.B. für polnische Sorten konnte ich nichts Nennenswertes auf Englisch finden. Ich hoffe, dass wir mit der Zeit diese Sortenbeschreibungen mit Euren Erfahrungen und Fotos ergänzen werden. Schließlich verhalten sich die Pflanzen in einem anderen Klima und auch Mikroklima unterschiedlich, daher zählt jede Erfahrung.
« Letzte Änderung: 24. Januar 2017, 15:16:58 von Tester32 »
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cydorian

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Re: Brombeeren
« Antwort #1 am: 24. Januar 2017, 13:49:32 »

Meine einzigen Fruchtbilder der letzten drei Jahre von Brombeeren zeigen schimmlige, kaputte Früchte mit Würmern drin, später dann eingetrockente Mumien. Diese Obstart ist zumindest hier vollkommen am Ende, der Kirschessigfliegenimport hat sie zuverlässig zerstört. Ich habe Brombeeren beseitigt.

Darum gehts mir jedoch nicht, dafür gibts den Kirschessigfliegenthread http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,52758.0.html . Da es aber um Sorten geht: Gibt es eine Brombeersorte, deren Früchte auch reif grün bleiben? Oder weiss? Das würde die Anziehung des Schädlings wahrscheinlich mindern.
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Tester32

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Re: Brombeeren
« Antwort #2 am: 24. Januar 2017, 14:41:35 »

Sortenbeschreibung Arapaho

Die Brombeere Arapaho (Ark.1536) wurde 1993 an der Uni Arkansas gezüchtet (US Patent 08510). Autor der Sorte: Moor, James Norman.
Arapaho wurde 1982 aus Ark.631 x Ark.883 gekreuzt und 1985 ausgewählt. Die Sorte hat eine sehr große Beere, sie ist breitkegelformig. Die Beere ist schwarz und glänzt, hat einen hervorragenden süßen Geschmack. Mit durchschnittlich 9,6% Zucker liegen die Beeren leicht unter Natchez (9,5%) und gehören zu den Mittelsüßen. Sorten wie Navaho (11,7%) und Apache (10,7%) sind dann noch etwas süßer. Geeignet sowohl für Frischerverzehr, als auch für Verarbeitung. Ein sehr wichtiger Unterschied zu vielen Sorten sind die kleinen Samen. Samen dieses Sorte sind kleiner als bei Navaho und Shawnee, aber etwas größer als bei Choctaw. Die Beeren reifen 11 Tage früher als Navaho und 2 Tage früher als Schawnee. Arapaho hat die früheste Reife von stachellosen Brombeeren. Die Ernte dauert 4 Wochen.

Die Pflanze ist aufrecht wachsend, mit mittlerer Wachstumsenergie. Die Ranken werden über 1,5m lang. Blätter der erwachsenen Büsche sind 5-lappig. Der Blattrand ist gesägt. Zwei Lappen, die sich am nähesten zum Stiel befindenden, sind stark zurückgebogen zum Blattgrund. Die Blüten sind weiß.

Winterhärte der Ranken geht bis –24º C.

Pflanzen und Beeren sind widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen, nicht anfällig für Rost.

Diese Sorte bringt eine höhere Ernte als Navaho. Größe der Beeren und der Ernte sind abhängig von Anbaubedingungen. Im Norden von Florida beträgt die Ernte 4,2t/h und die Beere wiegt 4,5g. In Arkansas dagegen beträgt die Ernte 4,48-13,45t/h, abhängig vom Ort des Anbaus und Jahr.

Lagerhaltung und Transport: ohne Geschmackseinbußen kann die Sorte bis 48 Stunden gelagert werden. Mit geringen Geschmackseinbußen - bis 1 Woche.

Die Summe der positiven Eigenschaften macht diese Sorte sehr wertvoll für industriellen Anbau sowie für Kleingärten.

Das Copiright für die Fotos gehört dem russischen Brombeeren-Guru Wjatscheslav Jakimov, die Bilder wurden mit seiner freundlichen Genehmigung verlinkt.







In den USA ist das Patent für Arapaho sowie für Shawnee bereits abgelaufen.

Meine Meinung: für mich ist bei dieser Sorte die fühe Ernte, die gute Winterhärte und eine geringe Verbreitung in Deutschland interessant. Seltene Sorten zu testen macht mehr Spaß.
« Letzte Änderung: 30. Januar 2017, 21:17:07 von Tester32 »
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Rib-Johannisbeere

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Re: Brombeeren
« Antwort #3 am: 24. Januar 2017, 14:51:34 »

Es gab bzw gibt eine Weiße Brombeerensorte.

http://homegrowngoodness.blogspot.de/2011/07/white-blackberry-updates.html?m=1

http://bulbnrose.x10.mx/Heredity/Burbank/WhiteBlackberry/WhiteBlackberry.html

Eine längere Alternative wäre, Brombeeren mit gelben Himbeeren zu kreuzen.
Bei mir ist die Fliege noch nicht angekommen. Ich kann die Brombeeren noch genießen ;D
« Letzte Änderung: 24. Januar 2017, 14:56:56 von Rib-Esel »
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Tester32

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Re: Brombeeren
« Antwort #4 am: 24. Januar 2017, 15:01:53 »

Ich denke, in diesem Thema sollte es nicht nur um Sorten, sondern auch um Brombeere-spezifischen Anbau- und Pflanzenschutztechniken gehen. Gerade bei den Spalieren und beim Abdecken der Pflanzen haben die Brombeeren ihre eigenen Methoden, die sich auch für Sorten unterscheiden. Aber auch beim Pflanzenschutz: Tips, die ich gegen den Grauen Schimmel bekommen habe, fand ich sehr brauchbar, werde sie bei Gelegenheit mal niederschreiben.

Es gibt eine Sorte (habe den Namen nicht im Kopf), die beim Reifwerden ihre Farbe gleich von rosa auf schwarz wechselt. Nicht so wie andere Sorten, die schwarz werden, aber noch lange nicht reif sind und weiter hängen müssen. Aber wahrscheinlich ist auch rosa bereits attraktiv für die Vieher. :(

Dann wäre noch die Frage, ob man mit einer Sortenwahl die KEF zeitlich vermeiden kann? Z.B. gibt es sehr späte Sorten und evtl. fruchten auch die remontanten Brombeeren später? Ob im Herbst die KEF genauso aktiv ist?

Zugegeben ich habe mich mit der KEF noch nicht beschäftigt, weil ich noch keine Pfnalzen habe und in ein paar Jahren ist die Situation schon wieder anders. Außerdem kann ich mir notfalls vorstellen eine hochpruduktive Sorte mit 10-30 kg pro Busch anzupflanzen und sie mit einem Netz dann abzudecken. Bei einer Pflanze ist das machbar, wenn auch nicht toll.
« Letzte Änderung: 24. Januar 2017, 15:06:10 von Tester32 »
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cydorian

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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
« Antwort #5 am: 24. Januar 2017, 16:30:15 »

Der Schädlingsdruck nimmt bis zum Frost sogar ständig zu. Späte Sorten sind noch schneller kaputt wie frühe. Um noch Brombeeren ernten zu können, müsste die Haupternte bereits Anfang Juli liegen. Von den ersten Früchten im Juli sind oft noch welche essbar. Dann nimmt der Verderb schnell zu, die Beeren sehen dann zwar noch ein, zwei Tage gut aus, sind aber bereits essigsauer, gärend, verdorben. Wegen ein paar ersten Beeren lohnt sich der Anbau nicht, wenn die Haupternte von Schädlungsmaden verdorben wird.

Also wären sehr, sehr frühe Sorten versuchenswert.
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b-hoernchen

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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
« Antwort #6 am: 24. Januar 2017, 17:54:04 »

Ich hab' keine (Kultur-)Brombeeren im Garten, eine zugeflogene mit gefiederten Blättern hab' ich (hoffentlich gründlich) gerodet.

Was mir an wilden Brombeeren auffällt: Davon gibt es hier zwei Sorten: Die einen, die als Pflanzen undurchdringliche Horste (Stacheldrahtburgen) bilden und deren glänzend schwarze Beeren vollständig, also wirklich zu 100,0 % von der KEF zerstört werden. Keine einzige mehr war letztes Jahr genießbar.

Daneben gibt es eine zweite Sorte (Art?), welche niedriger wächst, meist nur so knie- bis hüfthoch, die ist auch bei mir als Unkraut im Garten zuu finden. Viele findet man neben den Bahngleisen wachsen. Deren Früchte sind, wenn sie reif sind, blau bereift, also nicht glänzend - und von denen konnte ich auch letztes Jahr noch etliche genießbare Beeren ernten.
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floXIII

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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
« Antwort #7 am: 24. Januar 2017, 17:57:36 »

Hier gibts sogar einen eigenen Thread für weiße Brombeeren:
http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,22671.0.html
Allerdings konnte wohl niemand eine solche erwerben. Ist allerdings auch schon wieder 4-5 Jahre her. Vielleicht hatte da jemand Erfolg. Hört sich auf alle Fälle interessant an, da auch bei mir die KEF alle Brombeeren zunichte macht  >:(
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cydorian

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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
« Antwort #8 am: 24. Januar 2017, 18:21:45 »

Blau bereift ist Rubus caesius. Kultursorten davon gibts nicht.
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manhartsberg

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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
« Antwort #9 am: 24. Januar 2017, 18:51:22 »

ich kann sehr gut mit wilden brombeeren leben da sie sehr gut schmecken, so richtig nach brombeeren halt  :)
vor 2 jahren ist eine wilde im vorgarten aufgetaucht. diesen sommer habe ich eine über den gartenzaun gezogen, in eine richtung ca. 10meter und in die andere ca. 6m und zurück, eine zweite brombeere auf die fichte links und rechts über die äste  ;D
jetzt warte ich auf den sommer...  8)

es gibt aber unabhängig davon einen eigenen beerengarten
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
« Antwort #10 am: 24. Januar 2017, 19:08:36 »


Was mir an wilden Brombeeren auffällt: Davon gibt es hier zwei Sorten

Zitat
Derzeit sind rund 450 wild wachsende Brombeerarten (wissenschaftlich Rubus-Arten) in Deutschland nachgewiesen.
Quelle
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b-hoernchen

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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
« Antwort #11 am: 24. Januar 2017, 19:11:42 »

Blau bereift ist Rubus caesius. Kultursorten davon gibts nicht.

Ach, das ist also die "Kratzbeere" - auch eine Brombeerart, wie mich wikipedia belehrt.
Könnte es sein, dass die Bereifung als Schutz gegen KEF fungiert? Da fällt mir der Faden mit dem "Fruchtkalk" gegen KEF ein, mag die Suzukii-Fliege vielleicht keine weißlichen Beläge? Nancymirabellen sind auch bereift und waren letztes Jahr bei mir von KEF verschont. Hmm - deutet sich da ein neues Zuchtziel an? Vielleicht für mehr als nur für Brombeeren?
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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
« Antwort #12 am: 24. Januar 2017, 20:44:36 »

Gibt es eigentlich auch Brombeeren als Hochstamm ?
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hargrand

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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
« Antwort #13 am: 24. Januar 2017, 21:23:21 »

 ;D
Nein, das gibt es nicht und es wäre auch sehr kontraproduktiv ;)
Ich habe letztes Frühjahr 6 Sorten gepflanzt :
Polar
Black butte
Triple crown
Chester thornless
Loch ness
Unbekannte Stachellose.
Eine auch unbekannte Stachellose steht bereits einige Jahre,
2016 kam ich trotz massivem befall relativ gut mit der KEF zurecht.
Es waren alle Früchte befallen, aber auch wenn sie bereits leicht matschig sind kann man sie noch gut zum Marmelade kochen verwenden.
Deswegen sehe ich eher entspannt in die Zukunft,  was bringt sich zu ärgern, man muss sich damit arrangieren.  Auch wenn es Verlust an Qualität und Menge bedeutet.
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cydorian

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Re: Brombeeren - Sorten, Techniken, Erfahrungen etc.
« Antwort #14 am: 24. Januar 2017, 21:43:22 »

Ärgern mag sich, wer will, aber ich verzichte dankend auf eine Wagenladung Mykotoxine, Essigsäure, unreife Früchte die nur mit Extra-Rübenzucker zu etwas marmeladeähnlichem verarbeitet werden können, frisch essen geht gar nicht. Wenn ich mit diesem Niveau zufrieden wäre, könnte ich die Marmelade auch gleich kaufen. Zentis Frühstücks-Konfitüre extra Brombeere 0,99 €. Wohl dem, der damit zufriedenzustellen ist, ich bins nicht. Lieber Sorten mit gesunden Früchten wie angeschimmelte Sorten, bei denen man sich notgedrungen einredet, das Niedrigniveau wäre auszuhalten.
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