ich kann aus meinen Erfahrungen den Kompost gemischt mit Mutterboden nicht empfehlen. Der Mutterboden ist da der Schwachpunkt, Du weißt nicht, was Du Dir da reinholst.
Dem kann ich nur zustimmen. Ich hatte mal Mutterboden mit Kompost gemischt gekauft. Zunächst sah das Zeug gut aus - tiefschwarz und locker, aber nach ca. 3 Jahren war der Kompostanteil zersetzt und übrig blieb steinharter Lehmboden. Außerdem weiß man nicht, welche Art Kompost verwendet wurde.
In meiner Gegend gibt es verschiedene Kompostqualitäten:
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Grünschnittkompost (ohne Inhalt der braunen Tonne und ohne Gärreste aus Biogasanlagen!!!). Zersetzung dauert bis zu 5 Jahre, also langanhaltende Wirkung. Nachteil: weniger Nährstoffe für Pflanzen als Kompost aus der braunen Tonne oder Gärresten. Vorteil: mit Sicherheit keine Schadstoffe (hier auch überwacht und zertifiziert).
Fazit: Für Gemüsegarten zu bevorzugen-
Kompost aus Kompostierung des Inhaltes der braunen Tonne: Vorteil: sehr nährstoffreich, Nachteil: ungewiß, ob Schadstoffe enthalten, da manche Leute auch Chemikalien und Medikamente in die braune Tonne werfen, Fazit: nur für Grünanlagen, nicht für Garten geeignet
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Kompost aus Gärresten von Biogasanlage: Hier kommt es darauf an, was alles in die Biogasanlage hinein kam. Oft ist das der Inhalt der braunen Tonne und manchmal auch Klärschlamm. Fazit: Für Grünanlagen geeignet, nicht für Garten
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Kompost aus der mechanisch-biologischen Aufarbeitung von Restmüll: (gibt es nur in Dresden und vielleicht wenigen anderen Orten). Da in den Restmüll alles mögliche entsorgt wird, ist der Kompost nicht für den Garten geeignet und wird auch gar nicht frei verkauft. Einsatz: Renaturierung von Bergbaufolgelandschaften
Fazit: In meinen Augen ist nur Grünschnittkompost für den Garten geeignet. Von allen anderen Sorten sollte man die Finger lassen.
Im Grünschnittkompost ist (bei uns):
- Verschnitt von Sträuchern, Hecken und Bäumen aus öffentlichen Grünanlagen
- Laub aus Parkanlagen
- zershreddertes Holz von Baumpflege (Dresden ist die baumreichste Großstadt in Deutschland)
- Abfälle aus Waldwirtschaft (Späne, Rinden, Nadeln, zershredderte Äste ... ) - bei uns der Hauptanteil
Bei uns kostet der Kubikmeter 8,5 Euro plus 40 Euro pro Transport (im Nahbereich, unabhängig von der Menge). Ich habe mir den nächstgelegenen (städtischen) Kompostbetrieb mal angesehen (was draufkommt und das Endprodukt). Dort liegen zigtausende Tonnen fertiger Grünschnittkompost auf riesigen Halden. Ein Teil geht in den Weinbau und in Gärtnereien, aber eigentlich gibt es zu wenige Abnehmer. Die Transportkosten schrecken ab. Wer einen Hänger hat oder ausborgen kann, kann die Transportkosten vermeiden.