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Autor Thema: Schimmelpilz in der Walnuß - wie gefährlich?  (Gelesen 56215 mal)

potz

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Schimmelpilz in der Walnuß - wie gefährlich?
« am: 26. Dezember 2003, 18:04:41 »

Hohoho alle miteinander!

Alle Jahre wieder ... stellen sich im Winter beim (Wal-)Nüsseknacken dieselben Fragen:

1. Was ist das für ein Gespinst in der Nuß?
2. Ists ein (Schimmel-)Pilz?
3. Ists gar der gefürchtete Aspergillus flavus?
4. Wird er mir auf die Leber schlagen ( und ab welcher Menge) ?
5. Wie sorgfältig muß ich meine Nüsse aussortieren ?

Ich nix wissen ... würde ich aber gerne, weil ich meine
mich_dunkel_erinnern_zu_können_mal_irgendwo_gelesen_zu_haben,
daß dieses Schimmelpilzzeugs in den Nüssen hochgiftig sein kann/soll.
Ich glaub, es war ein Artikel über aflatoxin-belastete Pistazien- und Haselnußimportware ausm Nahen Osten, wobei es bei heimischen Nüssen ähnlich sein soll.

Mir gehts - wie gesagt - um die Walnuß.

Gibts hier jmd., der mykologisch oder lebensmittelchemisch bewandert ist und was drüber sagen kann?

Der Antworten harrend,
Walter
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Silvia

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Re:Schimmelpilz in der Walnuß - wie gefährlich?
« Antwort #1 am: 26. Dezember 2003, 20:07:08 »

Hallo Walter,

auch Walnüsse schimmeln bei flascher Lagerung sehr schnell. Der Schimmelpilz ist genauso giftig wie in anderen Nüssen und enthält Aflotoxine, die krebserregend sind. Die giftigen Substanzen lassen sich auch durch Kochen, Einfrieren oder Rösten nicht beseitigen. Es bleibt nur das Entsorgen. Auf keinen Fall essen!

Damit Nüsse nicht schimmeln, sollte man sie gleich nach der Ernte trocken lagern. Zu hohe Luftfeuchtigkeit ist ungünstig.

LG Silvia
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Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

potz

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Re:Schimmelpilz in der Walnuß - wie gefährlich?
« Antwort #2 am: 26. Dezember 2003, 21:44:05 »

ja, Silvia, ich weiß ...
es geht ums "wie" - ich mein : wie giftig?
Daß ich ne Nuß entsorge, die innen ganz grau ist - klar.
Aber ich hab so viele, bei denen man nur unter der Lupe 2 Fädchen sieht - eindeutig ein Pilzchen - nur, schadets mir ? Ab wann ? Ab der 1000. Nuß? Ab der 10 000. Nuß?

Welcher Pilz isses eigentlich?
Anscheinend ist das Giftige ja ein Stoffwechselprodukt des Pilzes!?
Wirkt das ad hoc?
Oder reichert es sich, wie Schwermetalle, im Körper an?
Über wieviele Jahre muß ich verschimmelte Nüsse essen, um vergiftet zu werden?

Wie gesagt - es geht um die Abwägung.

(Kuckuck Tolmiea !
Hab ich nicht von dir irgendwelche ellenlangen Abhandlungen über irgendwelche chemischen Verbindungen ... in Erinnerung?-)
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Silvia

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Re:Schimmelpilz in der Walnuß - wie gefährlich?
« Antwort #3 am: 26. Dezember 2003, 22:32:56 »

Hallo Walter,

ab wann Aflotoxine im Körper zu Krebs führt, kann so einheitlich nicht beantwortet werden. Der Mensch nimmt ständig irgendwelche gesundheitsschädlichen Substanzen zu sich. Der eine erkrankt schnell, der andere spät oder nie. Persönliche Konstitution spielt dabei sicherlich ein Rolle.

Aber Schimmelpilze kann man nicht unbedingt sehen. Es können durchaus schon giftige Stoffe in der Nuss enthalten sein. Der Pilz wächst ja in den Kern hinein. Wenn man mal eine Nuss erwischt, ist es sicherlich nicht tragisch, aber wenn alle Nüsse schon mit Myzel durchwachsen sind, äße ist nicht eine. Es ist ein Risiko.

Vielleicht hilft dir der Link etwas weiter:

http://schimmel-pilze.com/schimmelpilzgifte-mykotoxine.html

LG Silvia
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Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

Lilia

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Re:Schimmelpilz in der Walnuß - wie gefährlich?
« Antwort #4 am: 27. Dezember 2003, 00:22:59 »

Bei verschimmelten Lebensmitteln und entsprechend exponierten Menschen (da weiß man allerdings vorher nie, ob man dazu gehört) reicht der einmalige Verzehr, um heftigste Reaktionen wie Leberentzündung, systemische Mykose etc. auszulösen. Das weiß man dann hinterher, wenn man den Kram hat. Es kann aber auch 20 Mal gutgehen.
Eine letale Dosis wie bei Flußsäure (einmal genommen und tschüss) gibts nicht.
Sehr schön sind die systemischen Mykosen durch eingeatmete Pilze - eine teilweise jahrelange Qual mit Leberschäden durch Antimykotika.
Aber ich versteh' Dich - es ist einfach schade um die Nüsse, besonders, wenn sie nur gaanz klein wenig schimmelig sind.
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Günther

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Re:Schimmelpilz in der Walnuß - wie gefährlich?
« Antwort #5 am: 28. Dezember 2003, 23:58:05 »

Mal nicht am Thema vorbeigeredet:
Es geht um verschimmelte Walnüsse.
Daß man sowas am besten durch Trocknen und trockenes Lagern hintanhält, ist trivial.
Allerdings, oft sitzt derSchimmelpilz schon in den Nüssen, wenn sie vom Baum kommen...
Ist Schimmel giftig? Generell: Nein. Im Zweifelsfalle allerdings ist er giftig.
"Normaler" Pinselschimmel in grau oder grün ist meist harmlos, nur oft ekelig. Die berüchtigten Aflatoxine werden primär vom Aspergillus flavus gebildet, wie der Name sagt, ist er gelb. Aaaber: oft sieht man die gelben Pilze nimmer, speziell bei exotischen Nüssen, auch muß die Entwicklung des Pilzes noch nicht so weit sein. Da kann nur die Analytik Sicherheit geben.
Wer Camembert ißt, ißt Schimmel, und der Rohkäse wird mit Schimmelkulturen auf Brot angeimpft -ein naher Verwandter des gewöhnlichen Brotschimmels.
Was hilft's. Man müßte den Schimmel in den heimischen Nüssen bestimmen können. Das kann ein "gelernter" Mykologe wahrscheinlich mit links, meistens, hoffentlich ;D
Selbstbestimmung setzt Bestimmungsbücher, etwas Übung, möglicherweise auch Kulturen auf geeignetem Substrat voraus. Ich tät mich da nicht so ohne weiteres trauen.
Schluß: "Normal" verschimmelte Nüsse sind wahrscheinlich nicht giftig, aber zumindest grauslich, und lebensmittelrechtlich auf alle Fälle verdorben.
Den Vögeln und Mäusen ists egal.
Man kann ja einmal ein paar typische verschimmelte Nüsse zu einem Experten schleppen und ihn interviewen, der wird zwar ung'schauter vom Genuß abraten, aber vielleicht verhilft er mit einer Klassifikation zu einem Aha-Erlebnis.
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Iris

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Re:Schimmelpilz in der Walnuß - wie gefährlich?
« Antwort #6 am: 29. Dezember 2003, 00:50:11 »

Es ist wie Günther sagt: In der Regel sind die Schimmelpilze nicht so giftig und bilden auch nicht so viel Gift, dass es von akuter Bedeutung wäre. Allerdings kann sich diese Regel auch mal "täuschen". Und das ist das Problem. Prinzipiell ist unkontrolliertes Schimmelwachstum ein Problem und man sollte solche befallenen Lebensmittel nicht mehr zu sich nehmen. Einige Pilze bilden (hochgiftige) Toxine bei bestimmten Bedingungen oder in bestimmten Wachstumsphasen. Dabei kann man nicht von der Menge der sichtbaren Pilzmycele auf den Gehalt an Toxinen schließen.

Fazit: man weiß nie, ob ein Pilz Toxine gebildet hat und/oder wieviel davon.

Selbst wenn in diesem Jahr einer der von Günther angeratenen Fachleute feststellt, dass es sich um einen harmlosen Schimmel handelt, so ist es gut denkbar, dass in einer anderen Nuss oder in einem anderen Jahr andere Schimmel vorkommen.

Aus diesen Gründen kann man deine Frage nach dem "Wieviel" und "Wie lage dauert es, bis eine Vergiftung aufkommt" etc. nicht genau beantworten.
Vergiftungen durch Schimmeltoxine sind meistens nicht akut, sondern treten erst etwas später auf. Sie äußern sich ja oft durch Leberschäden und soweit ich weiß spielen auch akkumulierende Effekte eine Rolle. Nach meinem Umzug bin ich aber augenblicklich nicht in der Lage, nachzuschlagen und meiner vagen Erinnerung auf die Sprünge zu helfen ::).

Mein Rat: nicht essen. Auf das nächste Jahr hoffen und "Anti-Schimmel-Prophylaxe" wie oben schon beschrieben wurde.

Liebe Grüße und herzliches Beileid,

Iris
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Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?

Silvia

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Re:Schimmelpilz in der Walnuß - wie gefährlich?
« Antwort #7 am: 29. Dezember 2003, 09:51:51 »

Eins vielleicht noch:

Für immungeschwächte Personen können Schimmelpilze schnell sehr gefährlich werden. Da also keine Experimente!

LG Silvia
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Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

Eva

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Re:Schimmelpilz in der Walnuß - wie gefährlich?
« Antwort #8 am: 29. Dezember 2003, 10:37:14 »

Pilzgifte sind nicht nur lebertoxisch, sondern z.T. auch mutagen (krebsauslösend), hormonaktiv (z.T. große Fruchtbarkeitsprobleme bei Sauen durch verschimmeltes Futter) oder nierentoxisch. Im Zweifelsfalle schmeiß ich verschimmelte Nüsse weg, auch wenn's mir sehr leid drum ist.
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