Die Spitzengeschichte war nicht auf wüchsige Bäume mit Oeschbergkrone bezogen, sondern war eher darauf gemünzt, was man mit Spindeln auf M9 zur Höhenreduktion macht.
Der Erwerbsanbau kennt rigoros absägen auf die jeweils mit dem Werkzeug erreichbare Höhe und kommt damit wohl ganz gut klar.
Bei einem Hochstamm stellt sich die Frage der Höhenreduktion durch absetzen/zurücksägen auf Materiallänge nicht.
Ich kenne nur wenige Forschungsarbeiten, die sich mit einer verbesserten Höhenbegrenzung einer Fruchtwand/schlanken Spindel beschäftigen. Die kommen also zu keinem wirklich besseren Ergebniss im Vergleich zu abrasieren.
Im Erbwerbsanbau werden wegen dieser Problematik Bibäume nun auch bei Apfel eingeführt.
Man muss sich das mit den Spindeln so vorstellen, man hat eine Stammverlängerung, und da drumrum sind Äpfel mit 30 gesunden Blättern. Äste gibts nicht, nur kurzes, älteres Holz, dass junges Fruchtholz trägt. Hat man emhr als 20cm daumendickes Holz nach dem Stamm, wirds weggesägt, auf Zapfen, das wieder neues Fruchtholz stammnah nachwächst.
Je weiter man vom Stamm wegkommt, desto schlechter die Fruchtqualität. Je mehr Blätter, desto eher muss der Wuchs gebremst werden, desto eher wird Wurzelschnitt und Etephon nötig, desto eher färben die Früchte nicht vernünftig aus, der Aufwand geht einfach ins unermessliche und die Qualität leidet trotzdem.
Das ist in etwa die Spindelerziehung. Und die ist nicht so vollends ausgegoren, wie das Palmer geschrieben hat. Da wurde und wird immernoch verbessert. 3 mal mehr als es bei Streuobstbäumen der Fall ist.
Das meinte ich mit Palmer geht nicht wirklich auf die Spindel ein, er hatte da auch keine zündende Idee wie das in der Mitte seiner Bäume noch zu verbessern wäre, außer in die Breite zu gehen mit Fruchtbogenverjüngung und holzaufbauende Konkurrenztriebe weg.
Eigentlich sind es 2 verschiedene Themen. Der erste Teil meiner Antowrt mit palmern zur Höhenbegrenzung bei schlanken Spindeln auf M9 ist klar, das geht 2-3 Jahre gut, man muss dann aber wieder viel schneiden und vergeudet so Energie, die auch in Früchte hätte gesteckt werden können. Deswegen kommt bei den Spindeln nun der Bibaum, oder Mikado, zumindest dort, wo es gute Böden gibt und die Obstbauern auch mal gegenüber neuem aufgeschlossen sein können.