Hallo,
es ist also schon das meiste gesagt worden, wozu wartet ihr denn dann noch auf mich??
In kürze die Details aus meiner Lehrfirma:
Mitte August: P. lactifloras, die 2 Jahre standen, wurzelnackt roden, ohne die Wurzeln zu beschädigen; putzen und schöne ca. 15-20cm lange und kräftige Wurzeln schneiden.
Gleichzeitig werden die ersten Reiser geschnitten, mit ca. 3 Augen, kräftig und gut ausgereift (je ausgereifter, desto erfolgreicher die Veredlung; bei manchen Sorten und einem guten Veredler sind ca. 75% Anwachsrate zu erwarten. bei schlecht ausgereiften Sorten auch nur ca. 30% oder niedriger. Da kommen dann Kulturfehler dazu...).
Also, es wird über Geißfuß veredelt, sehr sorgfältig und sauber! Dann werden mit kalt verstreichbaren Wachs alle Wunden gut verstrichen und die Veredlung wird in tiefe Container so getopft, dass die Veredlungsstelle ca. 2-3cm in der Erde sitzt.
Die Container werden in einem Warmhaus(>20°C) aufgestellt und mit einer weissen, nicht durchsichtigen Folie abgedeckt. Diese wird nur zum Giessen geöffnet.
Den ersten Wassergaben von oben kann man ein Fungizid beimischen, danach wird nur noch über Anstauverfahren gewässert, also von unten und keinesfalls zu viel.
Im Warmhaus wird auch überwintert, bei Temp. um die 10-15°C.
Im Frühjahr nimmt man die Folie ab und schattiert die treibenden Reiser vor zu starker Sonne. Es wird nur von unten gewässert und nicht zu viel!
Im ersten Jahr machen die Veredlungen Triebe zw. 5 und 15cm und werden im Herbst auf ein Drittel eingekürzt, um ein mehrtriebiges Wachstum anzuregen.
Zum Absterben der Ammenwurzel (Unterlge): In meiner Lehrfirma wurden öfter Mutterpflanzen verpflanzt, die schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hatten. Bei manchen war die P. lactiflora-Wurzel noch dran!
Bei Fragen stehe ich gerne bereit, jetzt hab ich endlich wieder Zugang zum Forum!
Grüsse,
Sepp