Hab heute einmal versucht, mir einen Überblick über das Sortiment von Molinia caerulea und M. arundinacea zu verschaffen. Ich komme bislang auf 15 Sorten von M. caerulea und und 13 Sorten von M. arundinacea, die hier bei uns in den Anbieterlisten zu finden sind. Andreas Kirschenlohr hat mit 25 von 28 Sorten wohl mit Abstand das größte Sortiment.
Nach den Beschreibungen gibt es dabei offenbar wirklich auch deutliche Sortenunterschiede im Wuchs, der Blüten in Form und Farbe sowie der Laubeigenschaften, vor allem der Herbstfärbung. Eine richtige Sichtung gibt bislang nicht bzw. ich habe nichts darüber gefunden.
Eine Frage, die mir besonders am Herzen liegt, ist die, ob es neben morphologischen Unterschieden auch Unterschiede in der Eignung für konkrete Gartenstandorte gibt.
Mit Molinia caerulea kenne ich mich ein wenig aus, weil ich hier damit in meiner näheren nordwestdeutschen Umgebung schon einmal intensiver beschäftigt habe und von Heide-, Moor- und Waldstandorten Exemplare gesammelt und verglichen habe. Sortennamen von Kultivaren, wie 'Moorhexe' und 'Heidebraut' deuten darauf hin, dass sie aus ganz unterschiedlichen ökologischen Standortsituationen stammen. Zillmer (Senior) hat sie hier offenbar etwa 30 km südlich von mir als Wildfunde dementsprechend mit Sortennamen eingeführt. Haben sie vielleicht ganz unterschiedliche Standortansprüche? Darüber läßt sich kein Gärtner aus?
Eigene Beobachtungen in dem Dürresommer 2018 mit gesammelten Wildfunden haben hier gezeigt, dass der gezeigte Typ mit dem Arbeitsnamen 'Januarsberg' von einem Heidestandort sich wesentlich besser gehalten hat als beispielsweise ein schöner, straff aufrechter Typ von einem Waldstandort.
Mag es solche Unterschiede auch bei Molinia arundinacea geben?