Nein, Lorbeerkirsche, genauer gesagt: Prunus laurocerasus, zählt für mich auch nicht zu den Sträuchern, die besonders gartenwürdig sind.
(Bei Prunus lusitanica sieht das schon anders aus).
Ich finde, es gibt schönere und zweckmäßigere Pflanzen für "gewöhnliche" Gärten. Dort, wo genug Platz, etwa in größeren Gartenanlagen, Parks und Arboreten kann aber durchaus auch Kirschlorbeer seinen Platz finden und zur Wirkung kommen.
Ähnliches gilt etwa für Omorikafichten oder generell für viele andere Koniferen: Die meisten werden in Gärten für Zwecke missbraucht, für die sie nicht geeignet sind, und haben deshalb einen schlechten Ruf.
Zurück zum Kirschlorbeer: Der "Ökologische Wert" eines Gartens macht sich doch nicht daran fest, ob darin auch Kirschlorbeer wächst.
Und diese "ökologische Nützlichkeitsbetrachtung", der der Kirschlorbeer da unterzogen wird, finde ich voll daneben, insbesondere diesen Satz aus dem verlinkten Artikel:
„Wer Kirschlorbeerhecken pflanzt, begeht ein Verbrechen an der Natur“, stellt NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann klar, „selbst eine Betonmauer ist ökologisch wertvoller, auf ihr wachsen mit der Zeit wenigstens Flechten und Moose.“"
Um auch mal etwas provokant zu sein: Das ist ja geradezu ein Freibrief für Schottergärten mit Betonsteineinfassung - ökologisch wertvoll wegen der Flechten und Moose drauf.
Angesichts solcher Halbwahrheiten, Verdrehungen und unbelegten Behauptungen könnte man ja direkt Lust bekommen, Kirschlorbeer zu pflanzen.
P.S. Den Rat in dem verlinkten Artikel, im Reihenhausgarten statt Kirschlorbeer doch lieber Schlehen zu pflanzen, empfinde ich - gelinde gesagt - als ein wenig unpassend.