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News: Nur wer im Wohlstand lebt, schimpft auf ihn. (Ludwig Marcuse)
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Autor Thema: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen  (Gelesen 22915 mal)

b-hoernchen

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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #105 am: 25. April 2019, 22:27:39 »

In Kübeln bis 50 Liter ist die Wärmeentwicklung kein größeres Problem.

Und ansonsten habe ich mit dem "Moorbeet" eben Lehrgeld bezahlt! So 2 - 3 Tonnen Kaffeesatz auf einem Haufen geben eben eine Menge Hitze ab.

Einige Pflanzen haben's überlebt, andere nicht.

Wenn du's besser machen willst, wartest du eben, bis die Hitzeentwicklung abgeklungen ist und bepflanzt ein ähnlich großes Beet erst nach einem Jahr Abkühlungsphase!


Übrigens - irgendwo hier im Forum schrieb jemand, Heidelbeeren seien "Schwachzehrer", die kaum Düngung bräuchten. Das sehe ich anders.

Schwachzehrer sind allenfalls heimische Wildheidelbeeren (Vaccinium myrtillus), von welchen man pro Pflanze vielleicht, wenn es gut geht, 20 Gramm erntet.

Kulturheidelbeeren stammen von der Amerikanischen Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) ab und sind Hochleistungspflanzen, welche auch entsprechend gefüttert werden wollen. Wie sonst soll eine einzige Pflanze pfund- und kiloweise Früchte liefern, Erträge, welche ca. um den Faktor 100 über denen unserer einheimischen Wildheidelbeeren liegen? 

Es wär eine Hypothese, warum manche Sorten von Kulturheidelbeeren als schwierig gelten, dass die Pflanzen mehr Nährstoffe brauchen, als man als Gärtner den Wurzeln über die salzempfindlichen Wurzeln ohne weiteres zuführen kann; deshalb auch die Bedeutung von Bodenpilzen für die Kultur.

Bei mir übernimmt der Kaffeesatz einen Großteil der "Düngung" - Kaffeesatz besteht aus gemahlenen Kaffeesamen, und Samen enthalten grundsätzlich alles an Nährstoffen, was eine Pflanze für den Start ins Leben braucht, in angereicherter Form.

Stickstoff dünge ich reichlich zu - in Form von Ammoniumsulfat (schwefelsaurem Ammoniak, SSA), bei Kalium bin ich mir noch nicht sicher, wieviel der Kaffessatz noch bereit hält. Eventuell würde ich hier vorsichtig Patentkali (Kalimagnesia) während der Fruchtentwicklung dazudüngen. Da ist noch Experimentieren angesagt... .

Was die Bodenpilze angeht, so bin ich mir sicher, dass die Verpilzung (zuerst in Form von Schimmelpilzen, später eventuell andere Pilze?), welche der frische Kaffeesatz nach wenigen Tagen erfährt, für die Heidelbeeren einen vollwertigen Ersatz für natürliche Mykorrhiza darstellt - oder dass die Mykorrhiza sich in Kaffesatz vollwertig ausbildet. Soweit die Literatur dazu anderes schreibt, denke ich, müsste die Lehrmeinung korrigiert werden.
« Letzte Änderung: 25. April 2019, 22:43:22 von b-hoernchen »
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thuja thujon

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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #106 am: 25. April 2019, 22:39:44 »

Überbordende Blütenfülle täuscht manchmal über fehlende Neutriebe aus dem Boden hinweg. Ansonsten sehen sie gut aus. Kurzfristig kann man sie in Kaffeesatz jedenfalls ziehen. Ich bin nur skeptisch wie lange. Der Spass soll ja nicht in 2 Jahren, wenn das Pulver zusammenbackt und verdichtet, schon rum sein.
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EfeuRosen

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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #107 am: 26. April 2019, 14:32:23 »

Bezieht sich das mit dem Kaffeesatz eigentlich auf die Kultur- oder die Wildheidelbeere? Oder gibt es in dem Zusammenhang zwischen beiden Heidelbeersorten keinen Unterschied?
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Rib-2BW

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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #108 am: 26. April 2019, 14:42:27 »

Der Thread bezieht sich auf die Kulturheidelbeere. Ich denke du kannst es problemlos auch auf die Waldheidelbeere mitbeziehen.
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EfeuRosen

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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #109 am: 26. April 2019, 18:03:45 »

Gut zu wissen, vielen Dank!
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b-hoernchen

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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #110 am: 28. Mai 2019, 15:50:10 »

Und ich werde Regenwürmer in die Töpfe tun.

Das ist keine gute Idee - in saurer Erde gehen die Tierchen sofort ein, das ist das einzige Milieu in dem sie nicht leben können.
Also ich habe Würmer, die es sich im Kaffeesatz wohnlich gemacht haben; kann nicht sagen, ob es "Regenwürmer" oder "Kompostwürner" sind. Die gleichen Würmer finde ich auch in kompostierendem Maissilo - sie sind eher kleiner und röter als die gewöhnlichen Regenwürmer, die ich im Garten finde.

Mein Problem ist derzeit ein anderes: Die zu große Fruchtbarkeit! Der überreiche Fruchtansatz bedingt bei vielen Pflanzen, dass die Früchte sehr klein bleiben, anscheined kann die Pflanze sie nicht richtig ernähren.

Was soll ich tun? Düngen - womit? Ausdünnen kann doch nicht etwa sein?!
« Letzte Änderung: 28. Mai 2019, 15:56:18 von b-hoernchen »
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Natternkopf

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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #111 am: 28. Mai 2019, 18:59:16 »

Salü b-hörnchen
Und ich werde Regenwürmer in die Töpfe tun. Das wird schwierig bzw ungemütlich bis geht gar nicht für die Regenwürmer.
Das ist keine gute Idee - in saurer Erde gehen die Tierchen sofort ein, das ist das einzige Milieu in dem sie nicht leben können.
Also ich habe Würmer, die es sich im Kaffeesatz wohnlich gemacht haben; kann nicht sagen, ob es "Regenwürmer" oder **"Kompostwürmer" sind. Die gleichen Würmer finde ich auch in kompostierendem Maissilo - sie sind eher kleiner und röter als die gewöhnlichen Regenwürmer, die ich im Garten finde.
Nach vier Jahren Kaffeesatz von dem Restaurant beziehen, ca. 30Liter die Woche, ergab immer wieder mal ein voluminöseres Zwischenlager.
War es da genug feucht darin, im reinen Kaffeesatz, fand ich ausschliesslich **Kompostwürmer darin.
Meist erkenne ich zwei Arten auf Anhieb gelegentlich sogar drei Arten.
Wobei ich nicht immer so genau hingucke zum unterscheiden. Hauptsache viele im Kompost:D
Dazu etwas herausfordernd zum unterscheiden.  :)

Da bin ich sicher.
A) Eisenia andrei
B) Eisenia foetida
Das könnte auch noch sein, stelle ich nicht immer fest.
C1) Eisenia hortensis syn Dendrobaena veneta
C2) Dendrobena als Kompostwürmer

C) Baut übrigens Schwermetalle ab
Wobei das im Thema Kompost - Plastik Mauerkübel hingehört.

Ganz klar:
Klassisch genannte Regenwürmer nicht im Kaffeesatz. (Höchstens mal ein verirrter)
Kompostwürmer durchaus ja.

Grüsse Natternkopf
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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #112 am: 28. Mai 2019, 20:10:36 »

... und zum Rest, Alternanz eben, der letzte Herbst war gut und das Wachstum vorher auch, die viele Sonne hat einen guten Blütenknospenansatz zur Folge gehabt. Das Frühjährliche Wurzelwachstum mit Spitze im Mai ist fast abgeschlossen, die Triebe zeigen es oben an der Spitze, da herrscht aktuell Stillstand, es werden keine neuen Blätter gebildet. Im Juli-August setzt nochmal Wachstum ein, da ist es wieder wichtig dass sie gut dastehen. Fürs nächste Jahr. Lässt du die früchte jetzt drauf, gibts viele kleine die nicht ausreifen und nächstes Jahr wieder nichts. Es bleibt also nur ausdünnen.
Anonsten sollte es auch den ein oder anderen Bodentrieb von unten aus der Basis geben, damit der Strauch nicht zusätzlich zur Alternanz noch veraltet. Auf altem holz lässt das Triebwachstum extrem nach und die Früchte bleiben auch kleiner.
Eventuell ist auch das dein aktuelles Problem, wenn die letzten Jahre nur die vorhandenen Triebe und nichts neues gewachsen ist.
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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #113 am: 28. Mai 2019, 22:06:41 »

Hallo Natternkopf,
vielen Dank für die Aufklärung, hab mir schon gedacht, dass das keine "normalen Regenwürmer" sind!
C) Baut übrigens Schwermetalle ab
Wobei das im Thema Kompost - Plastik Mauerkübel hingehört.
Allerdings, das mit dem Schwermetallen "abbauen" ist so eine Sache; Elementumwandlungen und "-vernichtungen" nur im Kernreaktor!
Ansonsten nur Metalle "fixieren" (als unlösliche Verbindungen), "sammeln", transportieren (wer, wie und wohin?) und "verteilen".
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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #114 am: 28. Mai 2019, 22:12:29 »

Eventuell ist auch das dein aktuelles Problem, wenn die letzten Jahre nur die vorhandenen Triebe und nichts neues gewachsen ist.
Eher nicht, die Pflanzen waren letztes Jahr eine neu bestellte Garnitur, nachdem die Rosenkäferengerlinge der Garnitur vom Vorjahr den Garaus gemacht hatte. Zum ersten Mal überhaupt gutes Wachstum, dank Kaffeesatz und Kultur der Töpfe im Garten auf Erdboden  - wobei mich das mit dem Ausdünnen schon etwas zur Verzweiflung bringen könnte. Gibt's denn da nicht doch eine DÜngeempfehlung?
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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #115 am: 28. Mai 2019, 22:38:50 »

Die Düngeempfehlung ist nicht zu düngen, sondern zu fertigieren. Also oft sehr wenig düngen, bis maximal August. Evtl 5-25% vom Gießwaser/Düngerlösung unten wieder rauslaufen lassen.
Zu Kaffeesatzdüngung kann ich nichts sagen, würde vielleicht mit 300mg schwefelsaurem Ammoniak pro Liter Regenwasser bei jedem 2ten gießen anfangen. 

Bringt dir aber nix jetzt, Blätter kann man nicht durch Dünger ersetzen.
Neu gekaufte Pflanzen schneide ich erstmal zurück, damit sie wachsen, und nicht fruchten. Ergibt hinterher kräftigere Pflanzen, die mehr Ertrag abkönnen, dauert aber länger.
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b-hoernchen

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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #116 am: 09. Oktober 2019, 19:57:39 »

Mal ein kurzes update zu meiner Kultur in Kaffeesatz:

Nach dem nassen Mai trockneten die Kübel wieder einigermaßen ab im Juni; nun aber in Herbst bei starken Niederschlägen verschlämmt das Substrat in einigen Kübeln doch sehr.; in einigen Kübeln läuft das Wasser nicht mehr selbstätig ab sondern steht über dem Substrat.

Das war letztes Jahr, als ich einige Pflanzen in Plastiktüten hielt weniger ein Problem - geringere Öffnung, wo's hereinregnet.

Es hängt also vonder Menge der Niederschläge und der Geometrie der Pflanzgefäße ab (Zustrom an Regen imVerhältnis zum Verbrauch), ob das Substrat vernässt).

Bei meiner Teepflanze bin ich das Problem vorläufig so angegangen, dass ich in eine Mischung aus Holzkohle (aus Kohleproduktion für Terra Preta) und Perlite mit Kaffeesatz gesetzt habe.

Für die Heidelbeeren ist das eventuell auch angedacht... .

Die Heidelbeeren haben sehr reichlich Fruchtrstände gebildet, stehen z. T. immer noch unter Frucht.

Im "Moor"- (=Kaffeesatz)beet wachsen die Sträucher z. T. durch das Voegschutznetz durch, das ich wegen des andauernden Fruchtens immer noch drauf habe. Hier müssen die Pflanzen einfach damit klar kommen, wie es ist. Mehrtägige hohe Niederschläge sind der Stresstest.
« Letzte Änderung: 09. Oktober 2019, 20:03:05 von b-hoernchen »
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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #117 am: 09. Oktober 2019, 22:43:25 »

Du könntest auch noch Wollreste oder andere Fasern mit einarbeiten, um den Lufthaushalt und Drainage zu verbessern. 
Ansonsten:
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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #118 am: 10. Oktober 2019, 05:11:29 »

Als ich zur Reifezeit ein Netz anlegte, verfitzte sich über Nacht ein Igel darin und zertrampelte die ganze Pflanze.
Es war schwierig ihn wieder freizuschneiden. Nun werde ich auf Netze verzichten.
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Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx

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Re: Heidelbeeren in Kaffeesatz ziehen
« Antwort #119 am: 10. Oktober 2019, 23:08:08 »

Wenn du gegen KEF schützen willst verfängt sich auch kein Igel mehr drin.

Ich lasse es mit den Netzen. Wenn die Amseln nerven, nerve ich zurück.
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