Kaffeesatz lebt davon, das der Mythos mit der unvergleichlich guten Wirkung immer wieder wiederholt wird.
So wie gekochte Bananschalen Kiffersatz sein sollen.
Ab dem Moment, wo man von ungebrühten, gemahlenen und gerösteten Bohnen spricht, sind die Eiweiße usw eh soweit denaturiert, dass sie prinzipiell als Natiurfremd aufgefasst werden können. Da macht auch das überbrühen keinen Unterschied mehr.
In der ungebrühten Bohne sind noch alle Giftstoffe vorhanden, den Kaffeetrinkern ists egal, für die zählt nur das High, diejenigen die keinen Kaffee trinken wollen, die wissen, warum sie ihn nicht vertragen oder trinken wollen. Koffein ist für die Pflanzenwelt übrigens ein allelopathischer Stoff. Wie das Juglon der Walnuss. Über die `Antioxidantien´, die beim rösten entstehen, reden wir vorerst besser nicht.
Das soll nun also alles supertoll sein.
Ehrlich, ich werde mich hüten, Kaffeesatz auf Heidelbeeren zu kippen, da hätte ich zuviel Angst, das das mir die Pilze im Substrat abtötet.
Es ist kein Argument, dass Kaffeesatz beim verrotten sauer wird und deswegen für Heidelbeeren gut sein soll, darauf stützt sich wohl der ganze Hype.
Das sauer werden beim verrotten macht auch Eichenlaub oder jede andere organische Substanz, selbst Zucker oder Weißkohl/Sauerkraut. Wenn bei Heidelbeeren das wichtigste sein soll, dass die Erde sauer ist, dann ist bei Autos das wichtgste, dass ein Fuchsschwanz an der Antenne baumelt und der Ellenbogen aus dem Fahrerfenster rausguckt. Das allein bringts Auto abe rnicht zum rollen...
Ich bevorzuge deswegen Torf, Sägespäne und Sand plus die entsprechenden Pilze zum animpfen des Substrats.
Was die allelopathische Wirkung von Koffein angeht, wen es interessiert, hier ein paar Basics:
https://books.google.de/books?id=hkkfDgAAQBAJ&pg=PA64&lpg=PA64&dq=caffein+amaranthus+spinosus&source=bl&ots=GlNfGgAlRa&sig=QuU6rar_0nSpqmsj4B00r8XIebQ&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjsgP6KuvLSAhUDDCwKHaUsAuYQ6AEIYjAH#v=onepage&q=caffein%20amaranthus%20spinosus&f=false