Ich sehe das so, das Kartoffeln als Humuszehrer mit einer guten Durchlüftung des Bodens und wenig Biomasse den Boden auslaugen.
Durch die Kulturführung wird der Boden mehrmals gelockert, dass Ergebnis ist weniger Humus, weniger Würmer, keine natürliche Schichtung sondern nur noch Bearbeitungshorizont, wie beim pflügen, nach Jahren ohne Fruchtwechsel deutlich weniger Fruchtbarkeit, auch mit anderen Kulturen.
Um Boden zu lockern, braucht man nicht unbedingt Kartoffeln als treibende Kraft um mal was zu machen. Mit etwas Willen gehts auch ohne Kartoffeln und mit weitaus besserem Ergebnis. Die Schattengare der geschlossenen Kartoffelestände hält nichtmal bis zur Ernte, wenn das Laub vertrocknet und die lehmigen Kluten, die es bis dahin geschafft haben, der Sonne ausgesetzt steinhart werden.
Harter Boden, der schwer zu bearbeiten ist, kann trotzdem locker sein, als auch leicht zu bearbeitender Sandboden kann verdichtet sein. Ist schwierig zu unterscheiden, mann muss genau hingucken. Der Kraftaufwand zum `lockern´ ist keine Größe, die relevant ist.
Nur den faulen und Dissidenten helfen Kartoffeln, um einen leicht bearbeitbaren Boden zu bekommen.
Mythos Nummer 2 ist: Böden lassen sich durch einstechen und hin und her bewegen einer Grabegabel lockern:
Dort wo die Gabel Luft hinterlässt, ist am Rand verdichtete Erde. Die hat man beim hin und herbewegen verdichtet. Der Boden wird nicht höher, er bekommt nicht mehr Luft pro Volumen, er gewinnt garnix.
Die Grabegabel ist so ziemlich das unnötigste Werkzeug das man im Garten stehen haben kann. Wenn man schweren Boden damit umgräbt und es soll leichter damit gehn, kann man nicht umgraben. Dann richtig umgraben zeigen lassen und einen Damenspaten kaufen. Zum Heu oder Strauchschnitt wenden gibts ergonomisch gesehen bessere Mistgabeln.
Die Zinken von Grabegablen sollte man absägen und 4 Minisauzähne zum jäten draus basteln.
Mythos 3:
mulchen ist umweltgerecht und natürlich:
Pflanzengesellschaften, die auf gestörte Böden (offene) angewiesen sind, wollen weder Mulchschicht noch übermäßig viel Stickstoff durch zB rasenschnitt.
Demgegenüber wird durch die ständige Grasschicht auf Grund der günstigen Voraussetzungen für Umsetzungen der Humusgehalt beträchtlich erhöht. Ob Werte von fast 4,9% Ct bzw. nahezu 10% Humus sinnvoll sind, ist zu bezweifeln. Dieser starke Anstieg führt zu unerwünscht hoher N-Mineralisation, die sich in Größenordnungen bewegt, die das Maß des Aufnahmevermögens durch Pflanzen erheblich übersteigt. Nmin-Werte von fast 300kg/ha und Schichttiefe sind als viel zu hoch abzulehnen, selbst unter dem Aspekt, dass diese Anreicherungen über die Zeit wesentlich durch fehlende Pflanzenbestände bedingt sind. Für die Praxis ergibt sich der Schluß, dass bei langjähriger Grasmulchung verstärkt auf die mögliche Anhäufung von Nmin zu achten ist bzw. auf die Art des Mulchens über Jahre verzichtet wird (vgl. auch die Werte nach Ernte des Salates, 03. 06.).
Quelle:
http://orgprints.org/17201/1/17201-02OE565-fh_erfurt-mueller-2003-mulchmaterialien.pdfUnterm Strich heisst das soviel: nur weil bis zu 80% des Stickstoff ungenutzt verloren gehen, sei es als Klimagas oder als Nitrat im Grundwasser, sollte man nicht noch mehr Nährstoffe draufhauen, damit man mit dem Wuchs zufrieden ist. Vielmehr sollte man die Düngung so gestalten, dass die Nährstoffe gezielt zur Verfügung stehen und so fast komplett ausgenutzt werden können. So erreicht man durch die Reduktion von 5kg auf 200g Reinnährstoff mehr Ertrag an Gemüse, das deutlich weniger Schadstoffe enthält und dessen Prodktion nicht extremst umweltschädlich ist.
Vergleich auch bitte mit dem Fußabdruck eines Gemüßehochbeetes, so wie es derzeit in wohl fast jedem Baumarkt angeboten wird.