Ja, es gab immer diese Spätfröste und es wird sie wohl auch immer geben. Und geliebte Pflanzen wird man auch immer besonders schützen.
Ich habe früher auch nicht genau Buch geführt, aber Fotos gemacht und man kann zum Beispiel bei Wetterkontor.de im Rückblick die Temperaturverläufe seiner Wetterstation anschauen. Da habe ich jetzt vom 1. April bis zum 15.Mai für die letzten Jahre die Temperaturverläufe verglichen. Es gab hier bei uns jedes Jahr um den 20. April herum immer zwei, drei Tage Nachtfröste und alle paar Jahre auch rund um den 7.Mai eine Nacht Frost, aber dann selten mehr als eine Nacht.
Was mich jetzt in diesem Jahr eben so erstaunt, ist, dass Pflanzen, die ich für empfindlich hielt und jedes Jahr mit Eimern geschützt hatte, die aber dieses Jahr dafür zu groß waren, den Frost schadlos überstanden haben. Und dass eben die heimischen Farne und auch bestimmte Eibensorten sehr gelitten haben. In meiner niedrigen Eibenhecke sind alle frischen Triebe erfroren. Alle anderen Eiben haben keine Schäden. Aber zu meiner Überraschung las ich heute, dass Eiben spätfrostempfindlich sind. Dann ist das eben so.
Auch mein Acer palmatum 'Dissectum' erleidet nun einmal alle paar Jahre einen Frostschaden. Dieses Jahr auch mit Vliesumhüllung, aber der Schaden hält sich in Grenzen. Es ist eine große stattliche Pflanze, die das gut wegsteckt.
Ich habe meine Farne und auch die gelben Hostas nun zurückgeschnitten. Mein weißer Flieder ist etwas ramponiert, dafür sind meine Buchshecken dieses Jahr propper. Und mir fällt dazu gerade dieses Zitat von Theodor Fontane ein:
„Durch mein offenstehendes Fenster strömt der hier, und auch woanders, ständige Mischgeruch von Jauche und Levkojen ein, erstrer prävalirend, und giebt ein Bild aller Dinge.
Das Leben ist nicht blos ein Levkojengarten.“ THEODOR FONTANE am 18. Juli 1887