Einen Komposter oder einen Komposthaufen ohne Mäuse ist schlicht ein Ding der Unmöglichkeit. Die Mäuse sind so klein, dass sie sich durch sehr schmale Spalten im Komposter durchzwängen können. Mäuse im Komposter sind jedoch kein Problem. Anders sieht das mit Wühlmäusen und Ratten aus. Die buddeln sich von unten in den geschlossenen Komposter. Deswegen sollte man einen Komposter auf ein engmaschiges verzinktes Metallnetz stellen.
Zu Deinem Projekt: Es ist schön, wenn Du Dich intensiv mit Deinem neuen Gartenhobby beschäftigst. Ein Komposthaufen oder Komposter sollte in jedem Garten stehen. Der Kompost ist der ideale Dünger für jeden Garten, weil er fast alles an Nährstoffen enthält, was dem Boden vorher entzogen wurde. Nur Stickstoff geht beim Kompostieren zumindest teilweise als Gas verloren.
Einen Komposter oder Komposthaufen zu "betreiben" ist nicht schwer, wenn man beachtet, was drauf kann und was nicht, man für abwechselnde Schichten sorgt und den Komposter feucht hält, ohne ihn zu ertränken. Die Bakterien, die die organische Masse zersetzen, brauchen Feuchtigkeit und Luft, d.h. es sind aerobe Bakterien. Macht man dickere Schichten aus Gras oder Laub, fallen diese zusammen und die aeroben Bakterien sterben. Dann gewinnen anaorobe Bakterien die Oberhand und die Biomasse fault oder gärt, was oft mit Gestank verbunden ist. Durch verschiedene Schichten sorgt man auch für Belüftung. Wenigstens einmal im Jahr sollte man den Kompost umsetzen. Das sorgt auch für die Wiederherstellung der Belüftung. Meist dauert es 2 Jahre, trotz "Schnellkomposter".
Wer einen größeren Garten hat, sollte mehrere Komposter haben, damit der Rasenschnitt verteilt werden kann und die Grashöhe im Komposter nicht zu hoch wird.
Im Verlaufe des Jahres fallen unterschiedliche Arten Biomasse zum Komposten an, z.B. im Sommer viel Grasschnitt, im Herbst viel Laub. Wenn man die wenigen Regeln beachtet, geht auch nichts schief. Eine optimierte Fütterung des Komposters ist wirklichkeitsfremd, da die Biomasse übers Jahr in unterschiedlichen Mengen und Arten anfällt.
Was sollte nicht auf den Kompost:
- samentragende Unkräuter
- Material mit Pilzinfektionen und anderen Krankheiten, z.B. echter und falscher Mehltau, Braun- und Krautfäule usw.
- Knochen (Dinoknochen sind in Dutzenden Millionen Jahren nicht verrottet, also auch nicht die Knochen eines Eisbeins)
- bunt bedruckte Papiere und Pappen (giftige Pigmente)
- Äste (müssen vorher geschreddert werden!)
- Kunststoff- und Metallteile
- gegarte Spreisereste mit Fleischanteil (zieht Ratten an, die sich auch durch die Kunststoffwand des Komposters durchfressen können)
- Laub von Nussbäumen (verrottet schlecht)
- Zeitungspapier (enthält viel Mineralöl von den Druckfarben)
Was kann z.B. drauf:
- alle Biomasse aus dem Garten, welche oben nicht ausgeschlossen wurde
- Reste aus der Küche vom Putzen des Gemüses, gegartes Gemüse (Essenreste)
- Äste und Zweige Schreddern, Ruten schreddern oder klein schneiden (ca. max. 3 cm)
- "graue" Pappe ohne bunte oder glanzende Aufdrucke (giftige Pigmente), z.B. Papprollen von Toilettenpappier und Küchenrollen, Eierverpackungen nach Abziehen des bunten Papiers, zerreißen in ca. 3 cm große Stücke
- Wellpappe ohne glänzende und bunte Aufdrucke aus Deutschland (sind per Gesetz kompostierungsfähig, aber mir zu mühsam)
- Eierschalen etwas zerdrücken
Etwas kritisch sind Verschnitte von dornentragenden Pflanzen, z.B. Rosen, da sich die Dornen erst nach mehreren Jahren zersetzen.
Sinnlos sind Kompostbeschleuniger, kosten nur Geld und haben kaum Effekte.
Kritisch sehe ich auch die Gabe von Kalk oder Urgesteinsmehl, weil dann der Kompost nicht mehr für sogenannte Moorbeetpflanzen geeignet ist, z.B. Rhododendren, Azaleen, Heidelbeeren, Preiselbeeren usw..
Kompost sollte auch nicht für Zimmerpflanzen verwendet werden. Sonst schleppt man sich Viechzeug ins Haus oder in die Wohnung. Man könnte dafür den Kompost dämpfen. Das tötet Unkrautsamen und Viechzeug ab, aber leider auch erwünschte Bodenbewohner. Gedämpfter Kompost ist deswegen viel weniger fruchtbar als ungedämpfter Kompost. Viele Zimmerpflanzen kommen aus den Tropen und vertragen auch kein Kalk.
Lange Kompostierungszeiten haben z.B.:
- Laub von Nussbäumen
- nicht geschredderte Äste und Zweige bzw. Ruten
- Koniferen
Nach 2 Jahren siebe ich den Kompost mit einem großen Kompostsieb. Das was durchfällt, kann verwendet werden. Was zu groß ist, nutze ich für Zwischenschichten zwischen Grasschnitt und Laub.
Mehr Wissenschaft zum Komposthaufen ist nicht erforderlich. Vielleicht kann noch einer ergänzen.
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