Ich nehme an, Ihr habt die Energieberechnungen im Artikel auf Pluspedia gelesen und nachvollziehen können. Das ist eine Energiemenge [kWh], die aus der Menge der Biomasse angegeben werden kann.
Was für eine Raumtemperatur aus dieser Energiemenge resultiert, ist von vielen Variablen abhängig:
* Verrottungsgeschwindigkeit: Daraus lässt sich dann eine Leistung ermitteln [kW]. Aus mehreren Quellen habe ich erfahren, dass der Prozess 12 bis 24 Monate anhält. Das sollte also mindestens für den gesamten Winter reichen. Mein Prototyp existiert in seiner jetzigen Form noch nicht so lange, deshalb kann ich das weder bestätigen noch widerlegen.
* Heißrotte oder Kaltrotte? Bei Pfirsichbaumhäcksel geht richtig die Post ab. So um die 50°C habe ich da schon im Inneren des Silos gemessen, begleitet von sichtbarer Dampfentwicklung beim Öffnen des Deckels. Wenn Thuja als Biomasse eingebracht wird, dann sinkt die Temperatur stark ab, vermutlich wegen der ätherischen Öle. Die Heißrotte wird damit stark gebremst. Ich experimentiere noch mit verschiedenen Materialien.
* Größe des Raumes: Je kleiner, desto wärmer. Das ist nicht überraschend. Mein Prototyp steht jedoch im Keller, am Fuße der Treppe. Bis zum Dachgeschoss ist dies ein offener Raum.
* Wärmedämmung des Raumes und des ganzen Gebäudes: Das ist die eigentlich wichtigste Variable. Kennt Ihr den Wärmeenergiebedarf [kWh] Eures Hauses? Dann könnt Ihr abschätzen, welchen prozentualen Beitrag Euer Silo leistet.
* Außentemperatur: ...
* Tür auf, Tür zu: ...
* Temperatur der Zuluft: ...
* Länge und Führung des Abluftrohres: ...
Was ich damit ausdrücken will, ist folgendes: Bei meinem kleinen Prototyp (gerade mal 0,3 Kubikmeter) ist der Anteil an der Gebäudeheizung zu gering, als dass ich aus der Temperatur des Treppenhauses irgendwelche Erkenntnisse gewinnen kann. Die Einflüsse aus der Umgebung sind größer, als das Auf und Ab der Silotemperatur bei Experimenten mit verschiedenartiger Biomasse. Um eine Temperaturreihe aufnehmen zu können, braucht es einigermaßen konstante Randbedingungen.
Aber jetzt mal anders herum! Warum muss ich eigentlich die ganze Forschung alleine machen? Habt Ihr nicht Lust, es auch einfach mal auszuprobieren und mitzuforschen? Ich gebe gerne Hilfestellung mit meinen gemachten Erfahrungen. Es gibt vergleichbare Regenwasserbehälter auch mit 1, 1,5 oder sogar 2 Kubikmetern Größe. Da fängt es an, sich zu lohnen. Ihr könnt dabei nur gewinnen. Die Machbarkeit ist unstrittig. Nehmt aber unbedingt einen Behälter ohne diese Einschnürungen, denn diese verhindern ein gleichmäßiges Nachrutschen. Jetzt im Herbst fallen Baum- und Strauchschnitt im Garten in großen Mengen an, ideal zum vollständigen Befüllen des Behälters. Wartet nicht auf meine Temperaturreihen!