Anscheinend sagen den Geums die hiesigen Bedingungen zu. Ich mache nichts besonderes, sie werden auch nicht gedüngt. Wie ich schon sagte ich probiere eben aus was klappt und was nicht. Und ich glaube auch nicht, dass man meine Erfahrungen auf deine Verhältnisse übertragen kann. Deine Bedingungen sind ganz andere denke ich.
Hier würde ohne Standortoptimierung außer Disteln und Fetthennen kaum etwas wachsen - deshalb muß ich für viele Pflanzen die Bedingungen verändern. Wenn ich weiß, in welche Richtung, kann das viel bringen. Seit ich kübelweise Lehm importiert und unter die Pfingstrosen verbuddelt habe, habe ich heuer endlich das erste Mal bei allen 6 Sorten Knospen.
Es kommt halt auch darauf an welchen Effekt du erzielen möchtest. Geum hat doch viel kleinere Blüten als eine Taglilie. Klar, dass das Augenmerk als erstes auf die blühende Taglilie fällt. Das Geum unterstreicht und begleitet doch nur in diesem Fall und ist nicht Hauptakteur. Persönlich würde ich keine zwei "Eyecatcher" nebeneinander pflanzen wollen, das wäre mir zur unruhig, die Stauden würden sich gegenseitig die Schau stehen.
Die kleineren, reichblütigen, buschigen Geums sollten einen Kontrast zu den etwas größeren Taglilienblüten liefern - sie sollten sich gegenseitig optisch heben. Taglilien-Wildformen sind keine großartigen Eyecatcher.
Ich mag kleinblütige Pflanzen genauso - vorausgesetzt sie liefern eine entsprechende Blütenfülle - aktuell z. B. Brunnera, die blaue Wolken um die hohen Dicentras bilden. Ich hab ein Foto beigefügt (leider aufgrund des Sonnenstandes überbelichtet), aus dem ersichtlich wird, daß die Geum-Blüte mickrig wirkt.
Hat denn kein Nachbar von dir Geum im Garten, da wären Vergleiche zum Wuchsverhalten doch eher angebracht.
Nein - die Nachbargärten werden von Schnitthecken, Unkrautwiesen, Grillern, Trampolins und Pools dominiert.
Ich gärtnere mit humosem Lehm, der die Feuchtigkeit gut hält. Deshalb habe ich z.B. kein Glück mit Agastachen, die wintern mir immer aus, da der Boden zu viel Feuchtigkeit hält. Ich dünge auch nicht, jedenfalls keine Stauden, allenfalls die Rosen. Bewässert wird hier nur bei der Pflanzung und wenn es über längere Zeit heiß und trocken gewesen ist und dann auch nur punktuell, also gezielt und per Gießkanne. Bei einer ständigen Bewässerung gehen die Wurzeln ja nicht in der Tiefe auf Suche und bleiben recht oberflächennah. Kein Wunder wenn die dann bei der kleinsten Wärme schlappen.
Hier überleben ohne Bewässerung nur Disteln und Fetthennen - in der Tiefe gibt es nur Flußschotter, erst in 7 Meter Tiefe fließt der Nebenstrom des Flusses, in dessen Auen wir leben. Im Hochsommer sind Temperaturen über 35°C keine Seltenheit - aktuell haben wir täglich Werte um die 25°C und das ist normal für Mai.
Gaissmayer schreibt übrigens: "Geum wachsen in jedem guten Gartenboden an sonnigen, mäßig frischen, aber nicht zu nassen Plätzen." - die aufgeschüttete gute Gartenerte inklusive Bewässerung sollte also passen.