Das deckt sich. Meine Freundin hat ihn in einer versenkten Regentonne (200 l) am Hauseingang. Dort steht er seit Jahren... und eigentlich ist nicht viel Zuwachs zu erkennen, was mich immer sehr wunderte. Heißt dann wohl: irgendwann wird er die Regentonne sprengen...
Jeder Kübel, auch eine Regentonne, ist auf die Dauer ein schlechter Platz für eine große und ausbreitungsfreudige Pflanze.
Es mangelt schnell an Nährstoffen, vernünftigem Boden und meist auch an Feuchtigkeit. Da ist wenig Zuwachs kein Wunder.
Und ja, irgendwann wird die Pflanze die Tonne sprengen, falls ihr nicht vorher die Puste ausgeht. Das würde übrigens auch jedes Gehölz so machen.
Auch macht Bambus nicht erst jahrelang Unmengen von Rhizome um dann plötzlich überall zu auszutreiben.
Wie bei jeder rhizomtreibenden Pflanze wachsen die Rhizome jedes Jahr ein Stück weiter. Bambus treibt dann im Folgejahr Halme aus diesen Rhizomen.
Jetzt sind Pflanzen aber nicht 'blöd' und 'wissen' ob es sinnvoll ist auszutreiben oder nicht. (genug Nährstoffe und Wasser). Unter einer Folie sind die Bedingungen
sicher nicht optimal und die Rhizome wachsen, auf der Suche nach besseren Stellen, immer weiter. So ganz sinnlos ist auch das nicht, denn die von den Rhizomen
nach unten wachsenden echten Wurzeln tragen immerhin zur Versorgung der ganzen Pflanze bei.
Und weil hier immer wieder von sog. Rhizomsperren die Rede ist ........
Das zur Zeit anerkannt beste Material ist 2mm dicke HDPE-Folie. Die übliche Breite ist 70cm, von denen 65cm eingegraben werden. Zum Schließen der Sperre
gibt es geeignete Schienen, aber auch andere Methoden. Das Material kann auch so verlegt werden, dass auf die Sperre stoßende Rhizome wieder in Richtung
Sperrenmitte umgeleitet werden. So wird das 'Rhizomkreisen' wirkungsvoll verhindert. Aber eine Versicherung auf ewig gibt es nicht.
Aufmerksamkeit ist gefragt. Würde, pro Jahr, jedem Bambushorst soviel Zeit gewidmet wie einer entsprechenden Rasen- oder Beetfläche, gäbe es kaum Stress.
Die wirklich sicherste Methode ist es der Pflanze ausreichend Raum zu geben und min. 1mal pro Jahr, im gewünschten Abstand, um die Pflanze herumzustechen,
also die frischen Rhizome zu kappen. Soll der Bambus nur auf einer Seite an der Ausbreitung gehindert werden, ist eine Rhizomsperre ideal.
Da die Pflanze ungehindert in die anderen Richtungen wachsen kann, wird es an der Sperre niemals Probleme geben.
Man kann sich viel Ärger ersparen, wenn man sich erst kundig macht. Aber das gilt doch für alle Pflanzen, oder?
Auch vor dem Hintergrund der Problematik wundert mich immer wieder mit welcher Vehemenz Bambus verteufelt wird.
Wenn mit viel Arbeit oder für viel Geld ein zu groß gewordener Baum entsorgt werden muss, verteufelt doch auch niemand alle Bäume.