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News: Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind. Andere gibt's nicht (Adenauer)

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23. April 2024, 23:04:59
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|9|1|An manchen Tagen geht alles schief, aber dafür klappt an anderen gar nichts.

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Autor Thema: Ist Narcissus Poeticus = Actaea = Pheasant's Eye = Narcissus Morgenstern?  (Gelesen 4074 mal)

Coleman

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Eine Frage an Narzissen-Spezialisten.
Bisher dachte ich, dass all die Namen nur Synonyme für die gleiche Art/Spezies/Sorte sind.
Aber dieser Shop bietet sowohl Actaea als auch Pheasant's Eye an

Link entfernt!1.uk/poeticus-narcissi-pheasant-eye-1-5kg-or-25kg/

Link entfernt!1.uk/poeticus-narcissi-actaea-25kg/

Und hier habe ich einen Eintrag über Narcissus Morgenstern gefunden.
Link entfernt!1/plants/view/519502/Daffodil-Narcissus-Morgenstern/
Meine Mutter kennt diese Narzissen mit dem betörenden Duft nur unter dem Namen Morgenstern.

Liege ich richtig in der Annahme, dass Pheasant's Eyes/Morgensterne lediglich eine zierlichere "Selektion/Züchtung" oder Wildform der "hochgezüchteten/selektierten" Actaea/Narcissus Poeticus/ Dichternarzissse sind? Daher vielleicht die unterschiedlichen Preise. Aber botanisch handelt es sich nicht um unterscheidbare Arten/Sorten?!

Oder wenn es einen Unterschied gibt, woran erkennt man die beiden Varietäten?

Danke schon mal für Euer Feedback, vielleicht kann ich damit die richtige Kaufentscheidung treffen.
Ich suche nämlich Zwiebeln von den Morgensternen, die inzwischen immer seltener auf einer unserer Wiesen zu finden sind und würde gerne wissen, was ich denn suche. Actaea oder Pheasant's Eyes?? Oder sind Narcissus Morgenstern etwa noch eine dritte Varietät, die eine absolute Rarität sind? Die Blüten und Blütenkelche unserer Morgensterne sehen einfach irgendwie anders aus ... filigraner und unperfekter (Ränder der Blütenblätter sind etwas eingerollt - aber dadurch irgendwie zauberhaft schön), als bei der Dichternarzisse (da sehen die Blüten auf den Fotos alle so symmetrisch und ebenmäßig aus).
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« Letzte Änderung: 01. Juni 2017, 01:52:33 von Coleman »
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Coleman

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Hier noch eine andere Perspektive.
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AndreasR

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'Pheasant's Eye' dürfte das sein, was wir als N. poeticus 'Recurvus' kennen, also die etwas zierlichere Wildform der Dichternarzisse. 'Actaea' ist eine Auslese mit größerer Blüte und nicht zurückgeschlagenen Blütenblättern. "Morgenstern" habe ich noch nie gehört, und die aus Deinem letzten Link ist eine Tazette (zumindest nehme ich an, dass Du da eine Unterseite von "garden.org" verlinkt hast). Die wilden Dichternarzissen sind jedenfalls in der Tat "sternförmig" und duften betörend. Es kann natürlich sein, dass die Wildform je nach Standort nochmal unterschiedlich ausgeprägt ist, käuflich zu erwerbende 'Phesant's Eye' sind womöglich etwas regelmäßiger im Erscheinungsbild, weil es ja kommerziell vermehrte Zwiebeln und keine Wildsammlungen sind.
« Letzte Änderung: 01. Juni 2017, 01:55:46 von AndreasR »
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Coleman

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Danke für die Info und das treffendere Vokabular zur Beschreibung der Blüte.

Wie könnte man "unsere Morgensterne" denn vermehren und vor dem Aussterben retten?
Irgendwie fürchte ich, dass selbst die Pheasant's Eyes anders sein könnten und irgendwie finde ich es schade, dass diese Blumen aussterben. Das auf den Bildern ist der letzte Stock. Früher in meiner Kindheit  gab es bei diesem Apfelbaum mehrere "Morgenstern-Nester".
Damals konnte man noch Blumensträuße pflücken, ohne dass es auffiel, dass was fehlt. Aber bei drei Blüten ...
An dem Standort war vor etwa 200 Jahren der Garten eines Hofes, den meine Vorfahren aufgekauft haben müssen.
Meine Eltern haben jedenfalls in den 1980er Jahren bei Baggerarbeiten für einen Schuppen unweit der Stelle Reste von ausgehöhlten Stämmen (Wasserrohre) und Dielen gefunden. Da muss also früher ein weiterer Hof existiert haben. Der Garten wurde von meiner Urgrossmutter ab 1890 und später auch noch von Grossmutter als Beerengarten genutzt, wie meine Mutter die Tage erzählte. Wenn die Pflanzen erzählen könnten, was sie in den letzten 150 - 200 Jahren gesehen haben ... *schmunzel*.
Ab 1985 scheinen die Narzissen in dem Wiesengras zu ersticken, und werden dadurch immer weniger.
« Letzte Änderung: 01. Juni 2017, 02:39:38 von Coleman »
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AndreasR

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Es wäre in der Tat schade, wenn Deine "Morgensterne" verschwinden würden. Vielleicht haben sich die Bedingungen im Laufe der Jahre geändert, so dass ihnen der Platz nicht mehr so zusagt. Heutzutage sind die meisten Wiesen schlichtweg überdüngt, vielleicht auch zu trocken, es wird zu früh gemäht (bevor das Laub komplett einziehen kann), das sind Bedingungen, die vielen ehemals häufigen Wildblumen das Leben schwermachen.

Die Dichternarzissen vermehren sich wie alle Narzissen über Brutzwiebeln oder über Samen, letzteres trägt sicher zum variablen Erscheinungsbild bei. Da käuflich zu erwerbende Zwiebeln in der Regel vegetativ vermehrt werde, sehen die 'Recurvus' der Wildform zwar sehr ähnlich, aber dieses "unperfekte" Aussehen ist da wohl weniger stark ausgeprägt.

Zumindest scheint der Horst aus mehr als drei Zwiebeln zu bestehen, vielleicht gräbst Du ihn einmal vorsichtig aus, um Brutzwiebeln abzunehmen, die Du dann separat pflanzen kannst. Die Zwiebeln stecken womöglich sehr tief im Boden, also die nötige Vorsicht walten lassen! Evtl. gibt es auch weitere nicht mehr blühende Horste, wo sich die Brutzwiebeln gegenseitig den Platz und die Nährstoffe wegnehmen, und wenn man die beim Mähen übersieht, sind sie fürs nächste Jahr noch mehr geschwächt und verschwinden bald.
« Letzte Änderung: 01. Juni 2017, 03:01:22 von AndreasR »
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Staudo

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Genauso sehe ich das auch. Wenn Dein Herz an diesen Pflanzen hängt und genau an diesen, pflanze ein paar Zwiebeln konkurrenzlos in ein extra Beet und betüdele sie 2-3 Jahre. Der Zuwachs wird gewaltig sein.  ;)
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Coleman

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Danke Euch beiden!

Wie sollte ich den Boden vorbereiten?
Also was ist der ideale "Nährboden" (Humus, Lehm-Sandanteil, PH-Wert), um sich zu vermehren?
Welche Jahreszeit wäre für das Ausgraben und Umsetzen (z.B. in einen Brunnentrog) am besten?
Die Wiese ist eher eine Magerwiese, da wurde mindestens 20 Jahre schon keine Gülle mehr ausgebracht.
Aber gemäht oder geweidet wurde schon.
Hier mal ein Bild von Pheasant's Eyes, das mein Herz schon höher hüpfen lässt.
https://www.theguardian.com/environment/2012/apr/17/st-dominic-tamar-valley-daffodil-discards
Scheinbar verwenden manche Anbieter eher Bilder von Actaea
https://www.americanmeadows.com/flower-bulbs/daffodil-flower-bulbs/daffodil-bulbs-poets

Und anhand der beiden Bilder sieht man auch einen auffälligen, distinkten Unterschied zwischen den beiden Variationen.
Pheasant's Eyes haben verjüngend spitz zulaufende Blütenblätterspitzen und Actaea runde, weite Löffelförmige Blütenblätterspitzen.

« Letzte Änderung: 19. Oktober 2017, 22:12:21 von Coleman »
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AndreasR

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Ich denke mal, in Sachen Boden muss man keine Wissenschaft draus machen, es ist sicher sinnvoll und schonender für die Pflanzen, wenn es mehr oder weniger der gleiche Boden ist wie am bisherigen Standort, für Narzissen dürfte das ein lehmig-humoser, kalkarmer Boden sein, der nie ganz austrocknet. Am besten wird wohl das Umpflanzen in der Ruhezeit sein, also nachdem das Laub komplett eingezogen und abgestorben ist, auf jeden Fall aber noch vor Einsetzen des Wurzelwachstums im Herbst. Einen Trog oder Kübel solltest Du eher vermeiden, der kann im Winter durchfrieren, und das war's dann mit den Narzissen...
« Letzte Änderung: 01. Juni 2017, 10:59:00 von AndreasR »
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Staudo

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Ideal dürfte eine Ecke im Gemüsebeet sein. Dort sollte der Boden nahrhaft sein und nicht zu trocken. Sonst tut es auch ein kahler Fleck im Blumenbeet.
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Paw paw

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Ab 1985 scheinen die Narzissen in dem Wiesengras zu ersticken, und werden dadurch immer weniger.

Vielleicht wäre es hilfreich gegen das Wiesengras vorzugehen. Die Ansiedlung von Grasschmarotzern, wie Klappertopf und Wachtelweizen, zeigen bei einigen Purlern die deutlich zu sehende Wirksamkeit.
Selber bin ich auch schon sehr gespannt. Die ersten Klappertöpfe haben hier geblüht und ich hoffe auf reichliche Vermehrung.
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Coleman

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Ich hab gestern den Platz unterm Apfelbaum nochmal genauer untersucht und siehe da - ich hab fünf Horste gefunden.
Das Bild bzw. der Besuch auf der Wiese war am 24.04.
Im Hintergrund kann man links vom Baum zwei große Horste direkt neben einander sehen.
Irgendwie haben die anderen Horste da noch nicht, oder schon nicht mehr geblüht, weswegen ich die an dem Tag nicht entdeckt hatte.

Zwei habe ich geplündert - einen kleinen und einen großen. Der große hatte ca. 50 Zwiebeln.
Insgesamt habe ich etwa 70 Zwiebeln vor dem Haus bei den Jasmin-Büschen gepflanzt.
Gut - dass ich einen Zwiebelpflanzer mit Stil gekauft hatte.
Das hat echt super geholfen die 16 Pflanzlöcher zu stechen.
3-5 Zwiebeln rein, Blumenerde und entnommene Erde wieder drauf, zusätzlich dann noch Rindenhumus drüber, und schliesslich ausgiebig gewässert. Jetzt hoffe ich, dass möglichst viele davon kommen.
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AndreasR

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Wusste ich's doch, dass da noch mehr verborgen sind. ;) Es wird sicher zwei, drei Jahre dauern, bis die Zwiebeln wieder blühfähig sind, aber nach und nach sollten da auch vorm Haus schöne Horste entstehen.
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Coleman

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Zu dem Namen Morgenstern habe ich eben eine Auflösung gefunden.
Morgenstern war früher wohl ein volkstümlicher Name für weisse Narzissen.
Siehe Anhang.

Nicht desto trotz gibt es aber auch eine Vielzahl von Selektionen der Dichternarzissen bei denen man (teilweise) nur marginal Unterschiede zu Actaea (1919) oder Pheasants Eyes (1600/1831) zu erkennen vermag.
Cantabille (1932)
Cassandra (1897)
x Chinita (1922)
x Conspicuus (1869)
x Dreamlight (1934)
x Firebrand (189
x Firetail (1910)
x Folly (1926)
Glory of Lisse (1901)
Horace (1894)
x Seagull (1893)
Sidelight (1940)
Stilton (1909)
Verger (1930)

x = vermutlich Kreuzungen
Zu finden auf www.oldhousegardens.com .


Achja, das Buch wo der Name Morgenstern zu finden ist, hat den Titel
Cynosura Materiae Medicae: Cynosura Materiae Medicae Continuata, Ad Cynosurae Materiae Medicae Hermannianae Imitationem Collecta, Et In Lucem Emissa, Band 2, 1729
Zu finden bei Google Books
« Letzte Änderung: 19. Oktober 2017, 22:07:33 von Coleman »
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Coleman

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Nachtrag: Auch in der  Allgemeinen Theaterzeitung (16. April 1839) wird Morgenstern als Bezeichnung für die weisse Narzissen (sprich Narcissus Poeticus) erwähnt - und zwar in einer Fussnote zu dem Gedicht Frühlings-Ankunft von Agnes Franz.
Siehe Anhang 2. Ich weiteren Quellen wird darüber hinaus auch auf den regionalen Gebrauch dieses Namens hingewiesen.
Demzufolge scheint das ein alter Name/Begriffe zu sein, der wie so viele anderen in Vergessenheit geraten.
Das fällt mir immer wieder auf, dass sich die Sprache fortwährend verändert ... auch bei uns in der Familie waren viele Begriffe vor 20-30 Jahren (als die Grosseltern noch lebten) noch üblich, die heute einfach nicht mehr zeitgemäß sind.
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AndreasR

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Interessante Recherche! Die Sprache verändert sich in der Tat laufend; meine Oma hat noch eine ganze Reihe von Begriffen verwendet, mit denen die jüngeren Generationen nichts mehr anfangen könnten, und die selbst auf mich schon als Kind recht "antik" gewirkt haben. Vieles davon entspringt auch lokalen Dialekten, die nach und nach vergessen werden. "Morgenstern" ist jedenfalls eine sehr schöne und passende Bezeichung, gerade für die Wildform der Dichternarzisse, vielleicht kannst Du ja den Begriff an Deine Nachkommen weitergeben und so erhalten. :)
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