Unsere mittlerweile verstorbene Methusalemkatze wurde in ihren 21 Jahren 3mal angefahren, hat dabei den Schwanz und ein Auge verloren, aber im Gegensatz zu allen ihren Geschwistern zumindest überlebt (trotz 30er Zone, viele fahren da auch mit 70 durch).
Wenn eine Katze nicht von klein auf daran gewöhnt ist, nur in der Wohnung zu bleiben, kann man sie nicht einsperren. Dann bleibt einem nur, zu hoffen, dass sie vorsichtig ist und Glück hat.
Was ich allerdings nicht verstehe ist, dass man immer Mitschuld bekommt, wenn man für ein Tier bremst und jemand einem auffährt. Das leuchtet mir deshalb nicht ein, weil mein Hintermann sowieso seinen Sicherheitsabstand einhalten muss. Es könnte ja genauso gut ein Mensch sein, der auf die Straße läuft. Aber das hängt wohl mit der seltsamen Philosophie zusammen, dass Tiere als Sachen gelten. Und bei dieser Sicht der Dinge ist es nicht weiter verwunderlich, wenn ein Autofahrer das Tier einfach am Straßenrand liegen lässt. Dann kommt natürlich hinzu, dass es aufwändig ist, einen Besitzer ausfindig zu machen, dass es schwierig ist, diesem gegenüber zu treten und dass man sich womöglich als Tiermörder outet, der die Katze der Familie umgebracht hat. Da ist es natürlich einfacher, wenn man weiterfährt und sich vielleicht noch einredet, dass man ja gar nicht genau gesehen hat, was das eigentlich war. Also ich denke nicht, dass hinter der Fahrerflucht unbedingt eine böse Absicht steckt.
Viel schlimmer finde ich Nachbarn, die Katzen im Regenfass ertränken oder zu Silvester Böller auf die Tiere werfen. Hats bei uns alles schon gegeben, dabei ist das so eine vorbildliche Vorortsiedlung.
So oder so, wenn ein Tier stirbt, ist das immer schrecklich, besonders, wenn es ein so sinnloser Tod ist. Als ich noch klein war, hat mein Vater mir gesagt, die Vögel kommen in den Vogelhimmel und die Meerschweinchen in den Meerschweinchenhimmel usw. Das war für mich eine akzeptable Vorstellung.
Aber eigentlich sollte man gar nicht zuviel über dieses Thema nachdenken, schließlich gibt es noch eine ganze Menge Lebende, die auch Aufmerksamkeit wollen und brauchen.
Aufs Autofahren verzichten würde ich dennoch nicht. Wenn ich alles mir mögliche (also Geschwindigkeit eingehalten, Funktionalität des Autos überprüft, konzentriert gefahren..) getan habe, um einen Unfall zu vermeiden und doch etwas passiert, ist das einfach ein unglücklicher Zufall.